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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit „Die Farbe Lila“ erzählt Warner Bros. Pictures die Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft dreier Frauen, die das Schicksal untrennbar zusammengeschweißt hat. Regie bei dieser mutigen Neuauflage des beliebten Klassikers führte Blitz Bazawule („Black Is King“, „The Burial of Kojo“). Produziert wurde der Film von Oprah Winfrey, Steven Spielberg, Scott Sanders und Quincy Jones.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 1986, als die Oscars noch eine immense Bedeutung hatten, wurde s Leinwandadaption von Alice Walkers Roman Die Farbe Lila mit elf Nominierungen als ein herausragender Favorit betrachtet. Es markierte das erste Mal, dass der (damals noch wahrgenommen als) junge Wilde in Hollywood mit einem Film hervorstach, der augenscheinlich weniger auf Gigantismus und spektakuläre Effekte setzte. Bei genauerer Betrachtung ist dies jedoch nicht ganz zutreffend, denn das Drama, welches zum Kinostar mache, bediente sich bekannter Spielberg-Routinen, wenn auch nicht in Form von Spannung und Effekten, sondern durch aussagekräftige Bilder und ergreifende Emotionen. Dennoch blieb der Oscar dem Film versagt. Jedes Jahr gibt es bei den Academy Awards einen großen Verlierer, und 1986 war es Die Farbe Lila. Doch mindert dies nichts an der Tatsache, dass der Film, obwohl er nicht den gleichen Status wie Spielbergs spätere ernste Werke erreichte, einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Die Geschichte von Alice Walker schreit auch förmlich nach einer (Hollywood-) Verfilmung. Sie bietet eine sorgfältig entwickelte Handlung um die Hauptfigur Celie, durchzogen von Momenten voller schmerzlicher Beben, intensiver Freude und packender Gesten. Gepaart mit einer Fülle von Gottesfürchtigkeit und einer Atmosphäre zwischen Südstaaten-Idylle und erdrückender Hitze. Nachdem im Jahr 2005 der Film sowie die literarische Vorlage als Basis für ein Bühnenmusical dienten, ist nun die Zeit gekommen, dass auch dieses Werk seine filmische Umsetzung erfährt. Produziert von Spielberg, den Legenden Quincy Jones und Oprah Winfrey (die in der ersten Verfilmung die Rolle der Sofia übernahm), hat sich Regisseur nach dem Visual Album Black is King von Beyoncé an dieses sicherlich anspruchsvolle Projekt gewagt.

Das Ergebnis präsentiert eine Variante des Stoffes, die zwar handlungstechnisch weiterhin im frühen 20. Jahrhundert angesiedelt ist, jedoch auch ein Produkt zeitgenössischer Empfindungen darstellt. Im Gegensatz zur Spielberg-Version wirkt diese Farbe Lila an einigen Stellen beinahe erstaunlich sanft. Das Martyrium von Cecilia wird nicht so deutlich zur Schau gestellt wie einst. Die Bewertung dieser Veränderung hängt von der individuellen Sichtweise ab. Entzieht sich das Remake dadurch seiner dramaturgischen Kraft, oder entscheiden sich die Macher eher dazu, der brachialen, abstoßenden Grausamkeit, die Celie erleiden muss, nicht unnötig zu eine Bühne zu geben? Beides sind berechtigte Standpunkte. Andererseits fehlen den mitreißenden Momente der Befreiung, Glückseligkeit und Zufriedenheit die Wucht, wenn die passenden emotionalen Gegengewichte fehlen. Es bleibt ein ständiges Abwägen und natürlich besitzt auch die neue Farbe Lila genügend Wumms im dramaturgischen Kessel.

Doch so kraftvoll die Neuadaption auch sein mag, die (zumindest im direkten Vergleich) Rohheit der Spielberg-Fassung bleibt unerreicht. Dies liegt auch daran, dass mit dem Remake ein Musical geschaffen wurde. Insbesondere bei der Inszenierung der Gesangsnummern zeigt sich, dass Regisseur Blitz Bazawule ein Gespür für die Visualisierung von Musik und Bewegung hat. Es sind kleine Musikvideos, die hier präsentiert werden. Die wirken überaus ansprechend, vielseitig und stilvoll, doch der Rest des Films wirkt visuell immer etwas zu poliert, zu oberflächlich. Der Staat Georgia mit seinen Sümpfen, Feldern und der schwülen Luft verliert hier das ein oder andere Mal eher an Glaubwürdigkeit und wird zu einer Phantasie. Dass die Songs dazu nicht wirklich am Trommelfell hängen bleiben ist auch ein Schwachpunkt der Neuverfilmung.

Das Ensemble vor der Kamera hält hingegen hohen Ansprüchen stand. Obwohl Coleman Domingo (Candyman) als Mister nicht in die Fußstapfen von treten kann, liefert die Hauptdarstellerin, R&B-Sängerin und Grammy-Preisträgerin , eine beeindruckende Leistung ab. Die Besetzung zeigt sich insgesamt makellos, und mit Danielle Brooks (Peacemaker) kann sich zumindest ein Mitglied des Casts auf eine Oscar-Nominierung freuen. Vielleicht erhält Die Farbe Lila ja doch noch einen Academy Award. Auch wenn der Titel, bei allem Augenzwinkern, wie klassisches Oscar-Bait aussieht und sich so anfühlt. Doch von einer durchaus mitreißenden Sorte. Die Frage nach der Notwendigkeit der Auszeichnung sowie der Existenz des Remakes sollte jedoch besser außer Acht gelassen werden.

Fazit

Die Neuadaption des Dramaklassikers präsentiert sich in einer sanfteren, dennoch kraftvollen Form, insbesondere durch die beeindruckende Leistung der Besetzung. Während die Inszenierung vor allem in den Musicalszenen glänzt, neigt der Film außerhalb davon zu einer visuell eher öden Oberflächlichkeit. Das Original behält seine Überlegenheit, aber das Musical scheint besser auf zeitgenössische Empfindlichkeiten abgestimmt zu sein.

Kritik: Sebastian Groß

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