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In THE EQUALIZER 2 kehrt Denzel Washington zurück in einer seiner bekanntesten Rollen und ist zum ersten Mal in seiner Karriere in einer Fortsetzung zu sehen. Robert McCall kämpft mit unbeirrbarer Entschlossenheit für Gerechtigkeit für alle Ausgebeuteten und Unterdrückten – doch wie weit wird er gehen, wenn es sich dabei um jemanden handelt, den er liebt?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

The Equalizer von 2014 gelang etwas, das zuvor auch Mission: Impossible geschafft hatte. Obwohl der Film mit (The Book of Eli) auf der gleichnamigen Serien basierte, hat die Kino-Neuinterpretation das Original in Sachen Bekanntheitsgrad mühelos abgehängt. Und während wir mit Das A-Team oder 3 Engel für Charlie immer noch die Kultserien von einst meinen, ist der Equalizer nicht mehr Seriendarsteller (The Wicker Man), sondern Oscar-Preisträger Washington, der sich im ersten Teil mit der Russenmafia anlegte, eine junges Mädchen rettete und im Finale einen Baumarkt in ein Schlachthaus verwandelte. Inszenierte wurde das von (Southpaw) und nun auch beim Sequel wieder de Zügel in der Hand hält.

Fuqua ist kein Visionär oder gar herausragender Künstler. Er ist der Ron Howard des Action-Genres. Ein technisch versierter Handwerker, der weiß was er will und wie er es bekommt. Das kann ganz schön nach hinten losgehen wie seine Propaganda-Reißer Tränen der Sonne und Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr, aber auch wunderbar funktionieren wie mit Shooter und Training Day. Bei The Equalizer 2 will nicht alles so wirklich anstandslos klappen. Dies liegt aber mehr am Drehbuch von Richard Wenk (Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück), der bereits den ersten Teil zu Papier brachte. Genau wie bei diesem nimmt sich die Geschichte viel Zeit, um endlich zu den Punkt zu kommen, an dem ein richtiger Handlungsverlauf zu Stande kommt. Zuvor sehen wie den Titelhelden bei seiner Arbeit (der regulären und der heimlichen) und erfahren noch etwas mehr Backstory. Wirklich verändern tut sie Washingtons Figur aber nicht. Er macht keine Wandlung durch. Robert McCall steht genau dort, wo ihn Teil eins verlassen hat und von dieser charakterlichen Position rückt er niemals ab. Der größte Unterschied zwischen der beiden Filme ist, dass er jetzt Marcel Proust ließt und nicht mehr Ernest Hemingway.

Das ist mitunter schon etwas langweilig und bedauerlicher Weise ist die Geschichte der Fortsetzung sogar noch etwas dünner und austauschbarer, als die des Vorgängers. Zwar verkauft das Drehbuch die Enthüllung des Schurken als Plot Twist, da The Equalizer 2  aber nur über eine sehr marginale Anzahl von ernsthaften und essentiellen Figuren verfügt erweist sich die große Überraschung eher als redundantes Schulterzucken. Immerhin, sobald die Fronten geklärt sind nimmt das Sequel Fahrt auf. Ächzte und schnaubte der zweite Akt bräsig und recht lustlos vor sich hin, zelebriert Akt Nummer 3 die Stärken der Hauptfigur und die von Regisseur Fuqua.

Trotz dem sollte bemängelt werden, dass The Equalizer 2 im Grunde eine Kopie des Erstlings ist. Figuren und Settings wurden ausgetauscht, einige Dinge wurde entschlackt, andere aufgepumpt. Am Ende heißt es aber wieder der Held gegen eine Übermacht. Diesmal aber nicht im Baumarkt, sondern in einem evakuierten Küstendorf, während eines Hurrikans. Genau hier trumpft der zweite Teil ordentlich auf, pfeift auf Kompromisse und moralische Etikette. Fans der härten Gangart werden spätestens dann für ihr Ausharren belohnt, was nicht bedeutet, dass es zuvor nicht schon Szenen und Momente gibt, in denen der Equalizer seine Fähigkeiten zur Schau stellt. Aber im Vergleich mit dem Showdown sind das nur Sparrings-Kämpfe, auch deswegen weil der Film wirklich niemals den Anschein erweckt, dass dem Helden wirklich etwas zustoßen kann.

Das war im ersten Teil schon so, aber dieser hatte den Vorteil, dass er Robert McCall dem Publikum erst vorstellen musste. Das geschah im gemütlichen Tempo, doch gerade daran lag es, dass am Ende des Films kein typischer Actionheld auf die Leinwand projiziert wurde, sondern ein einfacher aber dennoch differenzierter Charakter, mit dem Potenzial weiter ausgebaut zu werden. Dieses Potenzial lässt die Fortsetzung leider unbeachtet liegen. The Equalizer 2 geht auf Nummer sicher, verlässt McCall aber erneut in einem Moment, der ein interessanter Startschuss für einen dritten Teil wäre. Da das Sequel am US-Box-Office sogar Mamma Mia: Here We Go Again! in die Schranken wies, wäre ein weiterer Film mit dem Equalizer durchaus vorstellbar. Dann wäre es aber wirklich schön, wenn die Geschichte nicht bloß eine halbherzige Kopie wäre, sondern wenn die Macher sich  ernsthaft damit auseinandersetzen wann, wo und wie sie ihren Titelhelden verlassen haben.

Fazit

Solide inszeniertes Sequel, das den großen Fehler macht, uns die Hauptfigur noch einmal voll und ganz vorzustellen, was aber bereits der Vorgänger in aller Ausführlichkeit getan hatte. Wer also auf schnelle Action hofft, wird enttäuscht werden. Wenn Regisseur Fuqua aber Washington mal von der Leine lässt, werden Genre-Fans annehmbar befriedigt. So richtig überzeugend wird der total vorhersehbare Film aber leider erst beim Showdown.

Kritik: Sebastian Groß

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