6.3

MB-Kritik

The Killing Floor 2007

Mystery, Horror, Crime – USA

6.3

Marc Blucas
Joel Leffert
Shiri Appleby
Jeffrey Carlson
Reiko Aylesworth
Bethany Butler
Andrew Weems
Allison McAtee
Derek Cecil
John Bedford Lloyd
Paul Urcioli
Tina Benko
John Di Benedetto
Rick Borgia
Jason Bushman
Lou D'Amato

Inhalt

Der erfolgsverwöhnte Horrorliteratur-Agent David Lamont (Marc BLucas) ist absolut auf der Überholspur: Durch einen Clou hat er seinem ehemaligen Freund einige neue lukrative Schreiberlinge abwerben können und auch so, sind seine Schützling aktuell einige der besten Horror-Autoren auf dem Markt. Somit kann sich David auch endlich einen langehegten Traum erfüllen: Eine luxuriöse Penthouse-Wohnung direkt in Manhattan. Als er dann auch noch die attraktive wie geheimnisvolle Nachbarin (Reiko Aylesworth) kennen lernt, scheint alles perfekt. Doch schon bald erhält David von einem unbekannten Fotos von brutalen Verbrechen, die anscheinend in seinem Apartment geschehen sind. Und damit nicht genug: Bald darauf häufen sich merkwürdige Ereignisse, die ihn fast an den Rand des Wahnsinns treiben. Schließlich soll Detective Martin Soll (John Bedford Lloyd) Licht ins dunkeln bringen, was aber für weitere Verwirrungen sorgt. Ist der Detective wirklich auf der Seite von David? Einzig seine Assistentin (Shiri Appleby) scheint ihm zu helfen. Doch das nächste große Geheimnis wartet bereits.

Kritik

Eine dunkle, einsame und luxuriöse Wohnung, eine unter Verfolgungswahn leidende Hauptperson sowie merkwürdige wie mysteriöse Ereignisse, die klar machen, dass bald darauf etwas Schreckliches passieren wird. Zugegeben, Filme mit einem Hang zum Stalking sowie zu einer tödlichen Obsession gibt es viele (One Hour Photo oder auch zuletzt The Roommate). Dies, zusammen mit dem Genre der Psycho-Streifen, führt oftmals dazu, dass sich viele Motive ähneln und Originalität im Genre Mangelware ist. Kein Wunder also, dass auch der neue Film von Regisseur Gideon Raff (Autor der Erfolgsserie Homeland) keinen guten Start hinlegt: The Killing Floor entpuppt sich so schnell als mäßiges B-Movie mit dem Hang zum Unbekannten, der einmal mehr auf die verschiedenen Schreckmomente des Mysteriösen setzt. Wer steckt hinter dem vermeintlichen Briefen? Steckt David tatsächlich in Todesgefahr? Ist jede Figur das, was sie vorgibt zu sein? Für recht solide 94 Minuten Unterhaltung reicht dies vollkommen, doch letztlich bleibt es im Fazit dabei, dass abermals eine Menge potenzial ohne viele Mühen verschenkt wird.

Dabei hat The Killing Floor durchaus ein paar interessante Ansätze. Denn anders als in vielen Vertretern, steht dieses Mal mit dem erfolgsverwöhnten David eine männliche Hauptperson im Mittelpunkt. Allerdings erweist sich sein Charakter auch gleich als eine der zentralen Schwächen. Denn während er anfangs als Löwe unter Lämmern präsentiert wird, gestaltet sich sein Wandel hin zum schwachen Objekt der Begierde als zu weinerlich und somit unglaubhaft. Dafür kann Regisseur Gideon Raff zumindest mit seinem Wink hin zum Kritiker und Agenten von Horror-Literatur punkten. Was auf den ersten Blick wie ein doppelter Boden für die Story anmutet, erweist sich schnell als Zugpferd und Mittelpunkt der Handlung. Und so schaukeln sich die Ereignisse schnell in dramatische Höhen, bis schließlich ein blutiges wie überraschendes Finale folgen muss. Was dann jedoch kommt ist ein starker Bruch: Anstatt die Story mit einem Knall enden zu lassen, dehnt Gideon Raff seine Handlung noch etwas aus. Erst nach einer langen Viertelstunde, folgt schließlich der überraschende Kniff, der zuvor aber bereits längst von den Zuschauern identifiziert werden kann. Zwar funktioniert der Clou dennoch und erweist sich als gelungenes Kunststück, eine richtige Überraschung ist es dann aber nicht mehr.

Zumindest in Sachen Optik, Inszenierung und auch Schauspiel-Kunst, kann man The Killing Floor nichts weiter vorwerfen. Gerade Marc Blucas (vor allem bekannt aus Buffy) gibt sich sichtlich Mühe, alle Facetten seines Charakters perfekt darzustellen. Aufgrund des Drehbuches, stößt er dabei aber schnell an seine Grenzen. Ebenso gilt dies für Reiko Aylesworth (24″), die zwar mysteriös anmutet, letztlich aber dann doch als Figur versagt. Einzig die schöne Shiri Appleby kann durch ihre Figur der unscheinbaren Rebecca Fay auftrumpfen. Die nun erschienene Blu-Ray von The Killing Floor (seit 19.04. im Handel), erweist sich somit als interessant für Fans des Genres sowie solche, die gerne einmal über den Ausgang einer Handlung rätseln. Einzig die fehlenden Extras trüben etwas den BD-Spaß.

Fazit

Trotz seines raffinierten Schlussmomentes und dem durchaus spannenden Handlungsaufbau, bleibt "The Killing Floor" eine vertane Chance. Regisseur Gideon Raff bleibt nicht konsequent genug bei seinen Figuren und dehnt zudem die Story an vielen Stellen unnütz aus. Was bleibt ist dennoch ein solides Psycho-Drama, welches Fans dennoch begeistern wird.

Autor: Thomas Repenning
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