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Inhalt

Das Siebente Siegel handelt von einem Ritter, der von einem mehrjährigen Kreuzzug zurückkehrt und seine Heimat von der Pest verseucht vorfindet. Als der Tod ihn holen will, spielt der Ritter mit ihm eine Partie Schach um sein Leben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Den Tod herausfordern. Bei Ingmar Bergmans (Schreie und Flüstern) internationalem Debüt wird dieses oftmals zitierte Sprichwort zum metaphorischen Inhalt des Films. Denn in Das siebente Siegel trifft der von den Kreuzzügen heimkehrende Ritter Antonius Block (mit einer unglaublichen Leinwandpräsenz: Max von Sydow) auf den personifizierten Tod (schauerlich: Bengt Ekerot), der diesem prompt eine Partie Schach vorschlägt. Der mit dem Glauben hadernde Ritter will die gewonnene Zeit nutzen, um über die Existenz von Gott und den Sinn seines eigenen Daseins zu sinnieren. Diese Sinnsuche findet ihr filmisches Äquivalent wie so oft in Form eines Road-Movies und so gesellen sich alsbald diverse Nebenfiguren zur illustren Reisegruppe um Antonius, die allesamt ihre eigenen Fragen zum Glauben respektive der menschlichen Existenz mit sich schleppen.

Dem mittelalterlichen Umfeld des Films angepasst, bedient sich Bergman einer spürbar dreckigen Atmosphäre sowie tiefen, schaurigen Elementen auf der Tonspur. Mit teilweise absurd anmutenden Sequenzen (Galgenhumor) lockert er indes die Stimmung des Films immer wieder auf, was Das siebente Siegel zu einem schwer greifbaren Erlebnis macht. Die teilweise plump agierenden Figuren stehen in Kontrast zu den Standpunkten, die sie auf metaphorischer Ebene vertreten und so wird aus dem äußerst philosophischen Film auch ein erstaunlich greifbares und düsteres Mittelalterporträt. Und auch wenn Bergman stets drauf bedacht ist seine Handlung im Gang zu halten, nimmt er sich Zeit für schlichte Momente des Beisammenseins und der Ruhe, die dem Film letztlich zu einer gelungenen Balance verhelfen.

Die allgegenwärtig präsente Symbolik des Films ist alles andere als subtil und wird von Bergman bewusst als zentrales Element verwendet. So handelt es sich bei den recht archetypischen Nebenfiguren in erster Linie um bestimmte Lebens- respektive Glaubenseinstellung, die vom Regisseur als personifizierte Metapher für ihre jeweiligen Standpunkte eingesetzt werden. Als filmische Reflektion ist diese aufdringlich aggressive Taktik natürlich riskant, wird die abstrakte Konzeption doch sicherlich nicht jeden Zuschauer abholen. Als Aussage über Bergmans eigenes Filmverständnis ist sie jedoch höchst interessant, denn in gewissem Maße treibt er mit Das siebente Siegel viele Kernthematiken und Herangehensweisen seiner späteren Filme bereits auf die Spitze und so wirft der Film seinen monumentalen Schatten auf die folgende Karriere des Meisters.

Fazit

Ingmar Bergmans internationaler Durchbruch erweist sich als eine mit tonnenschwerer Symbolik zugepflasterte Reflektion über den Tod und damit verbunden der Rolle von Religion und Glaube. Mit expressionistischer Bildsprache, dichter Atmosphäre und gelungener Schauspielführung gelingt es Bergman einen nachdenklich philosophischen Film über zentrale Fragen der menschlichen Existenz zu drehen, der trotz seines spürbaren Gewichts nie zu einer Belastung für den Zuschauer wird.

Kritik: Dominic Hochholzer

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