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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Belgien, während des Ersten Weltkrieges: Um in der Schlacht bei Messines die Oberhand zu gewinnen, rekrutiert der britische Colonel "Hellfire Jack" (Tom Goodman-Hill) eine Gruppe Bergarbeiter für einen gewagten Plan: Die Männer sollen einen Tunnel graben und Bomben unterhalb der deutschen Linie platzieren. Mit einer gewaltigen Explosion sollen die feindlichen Truppen in die Knie gezwungen und der Verlauf des Krieges verändert werden. Doch Gefahr droht von allen Seiten, denn die Deutschen beginnen ebenfalls damit, sich in Richtung der britischen Front zu graben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In Kriegsfilmen steht der 1. Weltkrieg eher selten im Mittelpunkt, auch wenn in den letzten Jahren mit 1917 und zuletzt Im Westen nichts Neues zwei herausragende Werke entstanden sind. Beide Filme zeigen die Grauen des Stellungskampfes in den Schützengräben an der Westfront. Diesem Kapitel des Krieges widmet sich The War Below ebenfalls. Der Film basiert auf den wahren Ereignissen um die Schlacht von Messines, ist aber weitestgehend fiktionalisiert. Dennoch gelingt es Regisseur J.P. Watts (The Last Emperor), der zusammen mit Thomas Woods auch das Drehbuch verfasste, das Geschehen realistisch darzustellen. Dabei kommt der Film nicht ohne den notwendigen Pathos und Patriotismus aus, was für das Verständnis der Figuren und die Handlung indes von großer Bedeutung ist, da andernfalls deren Motivation wohl nur schwer nachzuvollziehen wäre.

Wie überall an der Westfront kam der Vormarsch der Deutschen auch in Flandern irgendwann zum Erliegen und beide Kriegsparteien gruben sich in ihren Schützengräben ein. Fortschritte gab es kaum und deshalb brauchte man Pläne, um diese Pattsituation zu überwinden. John Norton-Griffiths, genannt Hellfire Jack (Tom Goodman-Hill, Everest) kam auf die Idee, die feindlichen Stellungen zu untergraben und von unten in die Luft zu sprengen. Hierfür benötigte man jedoch Spezialisten, die nicht nur im Umgang mit Sprengstoff Erfahrung hatten, sondern auch im Tunnelbau, da die ersten Versuche kläglich scheiterten und die Tunnel einstürzten. Obwohl in Wirklichkeit zahlreiche spezialisierte Truppenteile und Bergleute aus allen Ecken des britischen Empire eingesetzt wurden, beschränkt sich The War Below nur auf eine kleine Gruppe kampfunerfahrener Bergleute um ihren Vorarbeiter William Hawkin (Sam Hazeldine, The Huntsman & The Ice Queen).

Hawkin ist ein glühender Patriot und möchte nur zu gern für sein Vaterland in den Krieg ziehen, darf es allerdings aus gesundheitlichen Gründen nicht. Als die Armee jedoch die Bergleute zum Anlernen der eigenen Soldaten im Tunnelbau anwerben will, stellt sich schnell heraus, dass die kühnen Zeitpläne durch die unerfahrenen Soldaten nicht eingehalten werden können. Hawkin wittert seine Chance und schlägt vor, dass er und seine Kumpel gleich selbst an die Front gehen und die Tunnel graben. Nicht alle sind sofort begeistert, stimmen dennoch zu, da sie helfen wollen, diesen grausamen Krieg schnell zu beenden. Der Film trieft hier nur so vor Patriotismus, aber anders lässt sich wohl kaum erklären, warum die Männer diese Gefahren freiwillig auf sich nehmen. Es ist schließlich auch keine reine Erfindung des Films, denn tatsächlich haben sich nicht nur viele freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet, sondern auch die Bergleute begaben sich aus freien Stücken auf ihre Mission. Es ist deshalb auch gerechtfertigt, diesen eher unbekannten Helden mit dem Film ein Denkmal zu setzen und auch ihre Geschichte zu erzählen.

Dabei verfällt der Film nie in zu viel Pathos und glorifiziert niemals den Krieg. Die Bergleute ringen sehr wohl mit ihrer Entscheidung und ihnen ist bewusst, dass sie mit ihrer Arbeit Menschenleben vernichten. The War Below thematisiert in diesem Sinne nicht wie Im Westen nichts Neues die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges, sondern verbleibt bei den Bergarbeitern und ihrer Mission, weshalb ein Großteil des Filmes auch in den unterirdischen Gängen spielt. Generell wird das Kampfgeschehen sparsam eingesetzt. Weder gibt es ständige Explosionen noch Schlachten und das Schlachtfeld selbst wird auch nur selten gezeigt, dennoch spürt man die ständige Gefahr für die Protagonisten, der sie genauso unter der Erde ausgesetzt sind. Trotz eines recht geringen Budgets von gerade einmal 500.000 Pfund gelingt die Inszenierung sehr gut. Das Erzähltempo wird ab und an zwar durch die Briefwechsel mit den daheimgebliebenen Familien gebremst, trotzdem sind diese Handlungsstränge wichtig für den Film. Sie zeigen ebenso, dass aus den Bergleuten keine seelenlosen Soldaten geworden sind, sondern dass sie immer noch Menschen sind.

The War Below integriert einige solche Szenen, die einen Unterschied zwischen den Bergleuten und den Soldaten zeigen. Die Bergleute widersetzen sich den Befehlen und halten sich generell nicht an die Vorgaben, weshalb es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Militärangehörigen kommt. Die militärische Disziplin ist nicht groß ausgebildet, aber der Zusammenhalt untereinander und die Disziplin in Bezug auf ihren eigentlichen Beruf. Die Widrigkeiten des Bergarbeiterdaseins und die Gefahren unter der Erde stehen zum Teil mehr im Mittelpunkt als der Krieg und die von diesem ausgehenden Gefahren und doch ist dieser stets präsent. In diesen Momenten wird der Film manchmal etwas zu theatralisch, findet aber schnell wieder in die richtige Spur. Dazu trägt sicherlich auch die in den Tunneln immer präsente klaustrophobische Stimmung bei.

Fazit

"The War Below" rückt ein eher unbekanntes Kapitel des 1. Weltkrieges in den Mittelpunkt und huldigt den Bergarbeitern, die, obwohl sie keine Soldaten waren, dazu beigetragen haben, den Krieg zugunsten der Alliierten zu entscheiden. Der Film überzeugt auch ohne viel Kriegsaction und erschafft seine Spannung durch die teils klaustrophobischen Szenen unter der Erde und die dauerhaft präsente Gefahr des Krieges und des gesamten Unterfangens. Dabei beschränkt sich "The War Below" nicht nur auf das Kriegsgeschehen, sondern zeigt ebenso die menschliche Seite seiner Protagonisten, was den Film in jedem Fall sehenswert macht.

Kritik: Andy Mieland

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