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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Millie und Tim sind seit vielen Jahren ein Paar. Als sie von New York in ein abgelegenes Haus aufs Land ziehen, verlassen sie alles Vertraute - außer einander. Beim Erkunden des umliegenden Waldes, werden sie von einem Unwetter überrascht und müssen die Nacht in einer unheimlichen Höhle verbringen. Am nächsten Morgen bemerken sie erste irritierende Veränderungen an sich. Panisch versuchen die beiden, die Transformation aufzuhalten, denn der physische Veränderungsprozess befällt nicht nur ihre Körper, sondern wird zu einem Alptraum, der ihre ganze Existenz bedroht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Horrorfilme erzählen oft mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Manche verlangen nach einem genauen Blick, andere tragen ihre erzählerische Absicht nahezu plakativ vor sich her. Together – Unzertrennlich, das Spielfilmdebüt von , gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Der kanadische Regisseur nutzt das Subgenre des Body-Horrors, um eine langjährige Partnerschaft auf groteske, aber auch unterhaltsame Weise auseinanderzunehmen – oder besser gesagt: zu verschmelzen.

Im Zentrum stehen Millie und Tim, ein Paar, das nach zehn gemeinsamen Jahren an einem entscheidenden Punkt angekommen ist. Während die Lehrerin Millie sich über einen Neustart in einer Kleinstadt freut, fällt es ihrem Partner, dem Musiker Tim, deutlich schwerer, sich mit dem Umzug anzufreunden. Dennoch stimmt er zu – in einer gefestigten Beziehung sollten Kompromisse schließlich selbstverständlich sein. Doch mit dem Ortswechsel beginnt eine Reihe bizarrer Veränderungen, die nicht nur die Umgebung, sondern auch die Beziehung der beiden auf fundamentale Weise beeinflussen.

Die erste große Metamorphose ist noch rein symbolisch: die geografische und emotionale Umsiedlung. Doch bald wird es handfester – oder besser gesagt: fleischlicher. Bei einer Wanderung entdecken Millie und Tim etwas Merkwürdiges in der Natur, das den Lauf ihrer Entwicklung radikal verändert. Körperlich beginnen sie zu einer Einheit zu verschmelzen – ein Prozess, der nicht nur visuell eindrucksvoll inszeniert ist, sondern auch auf metaphorischer Ebene funktioniert. Die gemeinsame Existenz bekommt eine neue Bedeutung, wenn die Trennung zwischen "ich" und "du" buchstäblich aufgehoben wird.

Autorenfilmer Shanke und sein Team, zu dem auch die Schauspieler  und  gehören, die als Co-Produzenten und Hauptdarsteller agieren, setzen diesen grotesken Wandel mit einer Mischung aus Ekel, Witz und emotionaler Überforderung um. Besonders auffällig ist die stilistische Balance zwischen abgründigem Körperhorror und einem feinen Sinn für absurden Humor. Hier erinnert der Film stellenweise an Werke wie The Substance, ohne dessen psychologische Tiefe oder gar Wahnwitz zu erreichen. Dennoch bleibt Together – Unzertrennlich jederzeit unterhaltsam und ideenreich genug, um die Aufmerksamkeit seines Publikums zu halten.

Nicht alles gelingt: Das Drehbuch bemüht sich um den Aufbau einer mystischen Hintergrundgeschichte, die jedoch nie wirklich greift. Ein später Twist, der als Enthüllung inszeniert ist, verpufft weitgehend wirkungslos – auch deshalb, weil der Film ohnehin nur über eine Handvoll zentraler Figuren verfügt, was etwaige "Geheimnisse" recht vorhersehbar macht. Diese Momente bremsen den Erzählfluss, schmälern jedoch nicht das insgesamt stimmige Zusammenspiel von Bildsprache, Atmosphäre und Figurenzeichnung.

Interessanterweise wird der Film auch außerhalb der Leinwand von einer Kontroverse begleitet: Im Mai 2025 wurde eine Klage wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzung gegen Shanks, Brie, Franco sowie deren Produktionspartner eingereicht. Die Vorwürfe beziehen sich auf Ähnlichkeiten mit dem Independent-Film Better Half von 2023, das dem Trio angeblich Jahre zuvor vorgestellt wurde. Shanks weist diese Anschuldigungen zurück und verweist auf ein bereits 2019 verfasstes, persönliches Skript. Diese Auseinandersetzung wirft einen Schatten auf den Film, der – je nach Ausgang – seine Wahrnehmung dauerhaft beeinflussen könnte.

Doch unabhängig von diesem juristischen Konflikt bleibt Together – Unzertrennlich ein angenehm reduzierter Horrorfilm über ein sehr komplexes Thema: die Veränderung von Nähe, Vertrauen und Begehren innerhalb einer langjährigen Beziehung. Die tiefere Analyse bleibt eher oberflächlich, doch die Inszenierung überzeugt durch eine klare Fokussierung und einige visuell wie emotional eindrückliche Szenen. So gelingt ein ungewöhnlicher Genre-Beitrag, der mit eigenwilligem Stil und schwarzem Humor überzeugt – auch wenn er seine stärksten Ideen nicht immer konsequent zu Ende denkt.

Fazit

Body-Horror mit absurdem Witz und einer solide erzählten Beziehungsthematik – stilistisch überzeugt das Spielfilmdebüt als eigenständiger Genrebeitrag mit klarer Handschrift und verstörender Fantasie, wenn die Grenze zwischen „Ich“ und „Du“ zunehmend verschmelzen.

Kritik: Sebastian Groß

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