Inhalt
Jocelyn (Franck Dubosc) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist eitel, egoistisch und ein notorischer Lügner. Frauen sind für ihn nichts anderes als ständig wechselnde Trophäen. Um sie zu erobern, ist Jocelyn jede Täuschung recht. Seine Gefühle versteckt er hinter einer Fassade aus Oberflächlichkeit und Selbstbetrug. Als er eines Tages der attraktiven Julie (Caroline Anglade) begegnet, nutzt er einen Zufall und lässt sie in dem Glauben, er sitze im Rollstuhl. Vielleicht schafft er es ja über Julies Mitleid in ihr Bett? Anfänglich scheint das zu funktionieren. Bis Julie ihm eines Tages ihre Schwester Florence (Alexandra Lamy) vorstellt, die tatsächlich an den Rollstuhl gefesselt ist…
Kritik
Jocelyn ist charmant, erfolgreich und wohlhabend sowie stets darauf bedacht mit teils perfiden Lügengeschichten hübsche Frauen ins Bett zu kriegen. Die Komödie Liebe bringt alles ins Rollen von und mit Franck Dubosc (Plötzlich wieder jung - Zurück in die 80er) benötigt nur knappe 3 Minuten, um zu zeigen dass eben diese Figur wohl vor allem eines braucht: Einen Denkzettel und natürlich eine charakterliche Entwicklung zu einem besseren Menschen. Dieser Wandlungsprozess setzt ein, als er Julie (Caroline Anglade, Zum Glück bleibt es in der Familie) für ein Schäferstündchen erobern will und diese glaubt, Jocelyn wäre auf einen Rollstuhl angewiesen. Doch was Jocelyn als Vorabsieg auf dem Weg zum Koitus ansieht, bringt ihn in großen Schlamassel, denn Julie will ihn mit ihrer Schwester Florence (Alexandra Lamy, Ricky - Wunder geschehen) verkuppeln, die wirklich im Rollstuhl sitzt.
Wenig überraschend verliebt sich Jocelyn nach und nach in die selbstbewusste Violinistin Florence und Liebe bringt alles ins Rollen beginnt damit statisch die Wandlung des lügenden Playboys sowie die nach und nach romantisch werdende Beziehung der beiden abzuhandeln. Schwungvoll und durchgehend amüsant ist das bedauerlicherweise nie so richtig. Hauptdarsteller, Regisseur und Autor Franck Duboscversagt dabei, seinen Film richtig zu verorten. Die Romanze wirkt artifiziell, die Aussage ist an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten und viel zu selten traut sich die Komödie wirkliche alle in ihrem Humor miteinzubeziehen.
Liebe bringt alles ins Rollen traut sich nicht über Menschen mit Behinderung, bzw. über ihre Probleme, zu lachen. Damit grenzt der Film diese quasi aus und schiebt einen großen Riegel vor das Thema Gleichberechtigung. Es geht dabei nicht darum, dass der Film sich über sie lustig macht, sondern ganz einfach auf ihren Lebensalltag humoristisch und überspitzt behandelt. Doch davon gibt es hier keine Spur. Stattdessen wird eine standardisierte Romanze serviert, die dazu relativ häufig Frauen zu reinen Objekten degradiert.
Darüber hinaus hat Liebe bringt alles ins Rollen auch Probleme wenn es um die Nebenfiguren geht. Bei denen konnte sich Franck Duboscwohl nicht so recht entscheiden, welche Funktion und Wichtigkeit diese einnehmen sollen. Mit der Rolle von Jocelyns besten Freund, einem alten Arzt mit dem Wunsch hier und da noch einmal mit einer jungen Frau intim zu werden, tut sich der Film auch keinen großen Gefallen. Dafür gelingt Franck Duboscals Regisseur mit einer Dinner-Szene auf einem Pool eine wirklich visuell starke Szene, die allerdings auch keine nennenswerte Konkurrenz innerhalb des Films zu befürchten hat.
Fazit
"Liebe bringt alles ins Rollen" ist ein statischer, mutloser und größtenteils sehr biederer Vertreter dieses enttäuschenden 'Subgenres', was sich "die neue Erfolgskomödie aus Frankreich" nennt.