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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der junge Soziologe Stanislas verfällt bei seiner Dissertation über kriminelle Frauen dem inhaftierten Flittchen Camille. Mit seiner Sekretärin Hélène will Stanislas die Unschuld Camilles an einigen Morden beweisen. Doch die erweist sich als undankbar und bringt den verliebten Trottel ins Gefängnis.

Kritik

Grundsätzlich ist es wohl nie verkehrt, wenn talentierte Regisseure aus ihren üblichen Grenzen ausbrechen und in filmisch für sie unentdecktes Gebiet vordringen. Francois Truffaut (Sie küssten und sie schlugen ihn) hat dies beispielsweise mit Ein schönes Mädchen wie ich versucht, wobei die Betonung klar auf dem Wort versucht liegt. Denn bei der Inszenierung einer schwarzen Komödie ist letztlich nur etwas reichlich Belangloses herauskommen, nichts wirklich schlechtes oder Unansehnliches, nur eben etwas sehr Uninteressantes. Das hat vielerlei Gründe, am stärksten wiegt wohl die Tatsache, dass der Film durchgehend das Gefühl versprüht, dass sich Truffaut selbst nicht sonderlich groß um ihn kümmere. Das eigentlich aufregende Überschreiten von Grenzen und Entdecken von Neuartigem verkommt hier zu etwas sehr Uninspirierten und Lustlosen.

Dabei birgt die Geschichte an sich durchaus dramatisch wie auch humoristische Potential. Der Soziologe Stanislas Previne (Andre Dussollier) will seine Doktorarbeit über kriminelle Frauen schreiben und besucht deshalb die Inhaftierte Camille (Bernadette Lafont). Die erzählt munter aus ihrem bewegtem Leben und schnell verfällt der bodenständige Wissenschaftler ihrem jungenhaften Charme. Dabei tischt sie ihm konsequent kleinere Lügengeschichten auf, welche sie selbst in ein besseres Licht rücken und bald will er sie deswegen aus dem Gefängnis befreien. Hin und wieder sorgt die Diskrepanz zwischen Bildmaterial aus der Vergangenheit und ihrer dazugehörigen Abänderung der Geschehnisse durchaus für amüsante Situationskomik, doch wirklich lustig macht das den Film nie.

Die Mittelmäßigkeit des Films spiegelt sich auch in seinem Gefühlsspektrum wider. Durchgehend bleibt man emotional auf ein und derselben Stelle stehen, Empathie für die Figuren bleibt ebenso wie eine wirkliche Einbindung des Zuschauers in die Handlung aus. Natürlich trägt Truffaut seine Geschichte sauber vor, rein erzählerisch kann man ihm dabei nur wenig vorwerfen. Lediglich der fehlende Wagemut könnte ihm angekreidet werden, denn für einen Film der durchaus sozial- und religionskritische Ansätze aufweist, bleibt der französische Regisseur viel zu versöhnlich. Vielversprechende Tendenzen in die ein oder andere lassen sich durchaus erkennen und das Potential hinter dem Film erahnen, doch in der vorliegenden Fassung kommt davon nur wenig zur Geltung.

Auch aus formaler Sicht reiht sich Ein schönes Mädchen wie ich in den bereits thematisierten Einheitsbrei ein. Truffaut findet gelegentlich interessante Bildkompositionen, gemessen an seinem Talent und seiner sonstigen Arbeit kann dieser Umstand aber kaum überzeugen. Routiniert fängt er die Gestik und Mimik der bemühten Darsteller ein, die durchaus für gelungene Akzente sorgen. Darüber hinaus gibt es aber wenig zu berichten, Ein schönes Mädchen wieich ist ein Film, den man schnell wieder vergessen hat.

Fazit

„Ein schönes Mädchen wie ich“ nimmt unter dem fast durchgehend interessanten Schaffen von Francois Truffaut einen untergeordneten Platz ein, denn zu oft driftet der Film in reine Belanglosigkeit ab. Gutmütig könnte man ihn als technische Fingerübung abtun, doch offengesagt fehlt es dem Werk dafür an formaler Raffinesse. Truffauts Ausflug ins Reich der schwarzen Komödie bleibt lustlos.

Kritik: Dominic Hochholzer

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