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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Kampftruppe des Ku-Klux-Kans wird verdächtigt, einen jüdischen Radiomoderator ermordet zu haben. Das FBI setzt seine Agentin Katie Phillips auf den Fall an. In den Südstaaten überwacht sie daraufhin den alleinerziehenden Vater Gary Simmons. Sie verliebt sich in den Farmer und ist von seiner Unschuld überzeugt, doch als sich nach und nach dessen wahres Gesicht offenbart, ist es schon zu spät für eine objektive Entscheidung. Soll die Agentin den Mann, den sie liebt, wirklich verraten?

Kritik

Gott segne Amerika.

Wenn man den 1988 erschienenen Verraten mit den vorherigen Werken des Oscar-prämierten Filmemachers Constantin Costa-Gavras (Der Stellvertreter) vergleicht, dann geht dem Thriller jene Wut weitestgehend verloren, die zuvor Filme wie Z - Anatomie eines politischen Mordes, Der unsichtbare Aufstand und Vermisst zu unvergesslichen Meisterwerken avancieren ließ. Dass Verraten der brodelnde Unmut jedoch fehlt, erweist sich als durchaus irritierender Umstand, denn gerade das Thema rund um die Offenlegung der rechtsradikalen Strömungen im ländlichen Amerika, zeigt sich damals wie heute von tagesaktueller Brisanz gezeichnet. Ohnehin erscheint es durchaus überraschend, wie angepasst und überschaubar aufwühlend sich das Seherlebnis von Verraten gestaltet. Mit einem schlechten Film allerdings bekommen wir es hier immer noch nicht zu tun, dafür ist die inszenatorische Qualität seitens Costa-Gavras letztlich wieder unbestritten.

Mag sich Verraten auch nicht in der denkwürdigen Art und Weise einbrennen, wie es Z - Anatomie eines politischen Mordes vollbracht hat, so zeigt sich Costa-Gavras in diesem Fall für (im besten Sinne) durchaus klassisches Spannungskino verantwortlich, bei dem sich noch viel Zeit für die Charaktere genommen wird, um die im Geschehen eingeschriebene Drohkulisse immer weiter zu verdichten und auf die Protagonisten zurückfallen zu lassen. Drehbuchautor Joe Eszterhas, der auch die Vorlagen zu Basic Instinct, Showgirls und Jade geliefert hat, liegt viel Wert darauf, die Beziehung zwischen Catherine (Debra Winger, Zeit der Zärtlichkeit) und Gary (Tom Berenger, Platoon) deutlich zu machen. Eine junge Polizistin, die in den Kosmos der White Supremacy einsteigt - und sie verliebt sich in einen Mann, der nachts unter anderem mit seinen Freunden Schwarze durch den Wald jagt.

Verraten ist sich dabei nie wirklich hundertprozentig sicher, ob es sich nun als reinrassiger Thriller begreifen möchte, ob er sich auch als politisches Statement versteht. Letztlich tritt beides ein, allerdings merkt man sehr deutlich, dass die Inszenierung und das Drehbuch nicht wirklich Hand in Hand gehen möchten. Daraus entsteht bisweilen ein erzählerisches Ungleichgewicht, welches sich dahingehend niederschlägt, dass die Spannungsdramaturgie zu selten harmonisch mit dem Anspruch an eine Charakter-Studie verschmilzt, was dazu führt, dass die Wirkungsmacht des Szenarios zuweilen lethargisch und weichgespült erscheint. Der Versuch, Verständnis für beide Seiten, sowohl für Catherine als auch Gary aufzubringen, führt schlussendlich dazu, dass sich Verraten innerhalb dieses Beziehungsgeflechts zu vermehrt absurden Unglaubwürdigkeiten hingezogen fühlt. Wenn allerdings in einer Szene, DER Szene des Films vermutlich, die Kreuze brennen, dann kommt es doch zu einem Moment, der bleibt.

Fazit

Mit den großen Meilenstein des Costa-Gavras kann "Verraten" nicht mithalten, dafür ist er letztlich zu angepasst und zahm - und das bei diesem Thema! Darüber hinaus aber kann der Thriller durchaus als klassisches Spannungskino mit guten Darstellern punkten. Sicherlich nichts für die Ewigkeit, dafür ist der Film dann doch zu austauschbar, aber mit einigen erinnerungswürdigen Momenten ausgestattet.

Kritik: Pascal Reis

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