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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

September 1944: Captain Jack Wosick bekommt eine zweite Chance. Nachdem er durch einen Fehler bei einem Einsatz die meisten seiner Männer in den Tod geführt hat, soll er nun einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Außenseitern, die War Pigs, weit hinter die deutschen Linien bringen. Colonel A.J. Redding, ein kampferfahrener WW1-Veteran, hat die Männer extra ausgewählt und ihnen den deutschen Nazi-Gegner Hans Picault aus der Fremdenlegion zur Seite gestellt. Wosick und seine Leute sollen herausfinden, ob die Nazis wirklich ihre neue Superkanone V3 in Stellung gebracht haben und ob sie einsatzbereit ist. Ein Himmelfahrtskommando!Doch die erste Hürde für Wosick und Picault ist bereits, aus den War Pigs eine effektive Einsatztruppe zu machen …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Etwas primitive Kriegsexploitation hat ja noch nie geschadet, vor allem dann nicht, wenn sie so experimentierfreudig wie im italienischen Kino der 1970er Jahre daherkam: Da haben Regisseure wie Enzo G. Castellari („Ein Haufen verwegener Hunde – Inglorious Bastards“) oder Antonio Margheriti(„Jäger der Apokalypse“) Filme im Akkord auf den Markt gefeuert und – vor allem Letztgenannter – veranschaulicht, wie man die festgesteckten Parameter eines Genres nach Strich und Faden mit einer gar absonderlichen Tollheit flankiert. Heute sind die Zeiten der Grenzüberschreitung weitestgehend abgeklungen, die Filmlandschaft scheint einzig von marktorientierten Statuten auszugehen und auch dementsprechend normiert geworden zu sein: Profit obsiegt über die künstlerische Abenteuerlust. Manchmal aber hat man noch das Glück, das kleinere Produktionen, die weniger mit dem Fluch der Erwartungshaltung belegt wurden und keine eingetragenen Einspielquoten zwanghaft erreichen müssen, Gebrauch von einer gewissen produktiven Freiheit machen können. „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ von Ryan Little („Saints and Soldiers“) beispielsweise hätte ein Film sein können, der den Wahnwitz des 1970er Jahre Experimentalkinos weiterführt. Hätte.

Dabei standen die Vorzeichen wirklich so gut, mal wieder reinrassige Exploitation aus dem Direct-to-Video-Lager vor den Latz geknallt zu bekommen: Eine aus amerikanischen Soldaten bestehende Gruppe wird nach Elsas Lothringen abkommandiert, um dort eine von Hitlers Superwaffen zu zerstören und den zweiten Weltkrieg somit schnellstmöglich zu beenden. Dass das Ganze auch noch mit markanten Genre-Visagen wie Dolph Lundgren („Skin Trade“), Luke Goss („Blade II“) und einem weiterhin erschreckend entstellten Mickey Rourke („The Expendables“) besetzt ist, bestärkt die Hoffnungen, feinste Weltkriegskolportage geboten zu bekommen. Allerdings muss man bereits im Prolog irritiert feststellen, dass „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ sein Sujet tatsächlich ernst nimmt und einen weniger grell gestaffelter Männerzirkus inszeniert, sondern beherzt vom Gemeinschaftsgeist innerhalb des verwegenen Himmelsfahrtkommando erzählt und weit mehr Phrasen als verträglich durchdekliniert: „Dein Land wird stolz auf Dich sein!“, „Niemals aufgeben!“, „Er war ein guter Mann!“. Der theatralische Männerpathos jedenfalls kauert in jedem Frame.

Und das unterminiert natürlich schon einiges an Kurzweil, wenn das Abfeiern von Kameradschaft, dem blinde Gehorsam (das ganze Unternehmen der War Pigs basiert auf einer losen Ahnung), die bedeutungsvollen maskulinen Posen nicht mindestens auf der Meta-Ebene ironisch gebrochen werden. Zuweilen ist „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ zwar darum bemüht, etwas Witz in die Chose zu bringen, wenn den Soldaten beispielsweise weisgemacht wird, dass die eigenen Zeichenfähigkeiten auch mal lebensrettend sein können, der Trupp sich aber erst mit Begeisterung der Sache hingibt, als eine Französin ihren Körper als Aktmodell zur Verfügung stellt, aber diese winzigen Ausrutscher aus dem bierernsten Limbus sind maximal als Staffage zu referieren. „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ leidet ganz gewaltig unter seiner immanenten Bittermiene, was die artifizielle Digitaloptik somit natürlich noch penetranter in den Vordergrund rückt. Nein, „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ macht keinen Spaß, man wünscht sich redlich, der Film wäre in der Lage gewesen, mit einer Nuance Respektlosigkeit im Gepäck aufzutreten.

Fazit

Nein, das war nichts: „War Pigs – Nothing's Ever Easy“ ist bierernstes Kino und nie auch nur im Ansatz daran interessiert, mal wieder reinrassige Exploitation zu generieren – Dabei standen die Vorzeichen dafür so gut! Diesen steifen Kriegsgeschichten um virile Mannsbilder kann man allerdings nur noch überdrüssig begegnen – und dementsprechend verhalten fällt das Resümee aus.

Kritik: Pascal Reis

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