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Quelle: themoviedb.org

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Vinnie Terranova (Ken Wahl) arbeitet als Undercoveragent beim FBI. Einige Jahre nach seinem letzten aktiven Einsatz soll er den dubiosen Computerkonzern von Paul Callendar (Ted Levine) infiltrieren und schafft es dank eines Entführungsfalls, das Vertrauen von Callendar zu gewinnen...

Kritik

Mit Kampf gegen die Mafia: The Undercover Man feierten Vinnie Terranova (Ken Wahl, Purple Hearts), Frank McPike (Jonathan Banks, The Commuter) und Daniel Burroughs alias Lifeguard (Jim Byrnes, Highlander: Endgame) ihr Comeback. Der Film ist ein Reunion-Film zur 80er-Jahre Serie Kampf gegen die Mafia, die es von 1987 bis 1990 in 4 Staffeln auf 75 Folgen brachte. Die Serie handelte von Vincent „Vinnie“ Terranova, der sich als Undercoveragent des O.C.B., einer fiktiven Unterorganisation des FBI, in verschiedene kriminelle Organisationen einschleust und diese auffliegen lässt. Neben Stars, wie Kevin Spacey (American Beauty), Jerry Lewis (Der verrückte Professor), Stanley Tucci (Supernova) oder Tim Curry (Scary Movie 2), die zum Teil noch am Beginn ihrer Karriere standen, zeichnete sich die Serie vor allem dadurch aus, dass sie entgegen der damals verbreiteten Erzählweise einen Handlungsstrang nicht bereits nach einer Folge auserzählt hatte, sondern dass sich Handlungsstränge über 5 bis 10 Folgen erstreckten und dadurch deutlich mehr Spannung aufgebaut wurde. Stephen J. Cannell (21 Jump Street), der die Serie zusammen mit Frank Lupo(Das A-Team)entwickelte, hatte bereits jahrelang die Idee zu dieser Serie, konnte aber lange keinen Fernsehsender finden, der diese ins Programm nehmen wollte, weil die Sender der Meinung waren, dass die Storylines mit 6 Stunden einfach zu lang sind. Dennoch wurde die Serie dann von CBS in Auftrag gegeben und war sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern erfolgreich.

Aufgrund von Differenzen über die geplante Neuausrichtung verließ Ken Wahl die Serie nach der 3. Staffel. Die 4. Staffel, die es in Deutschland nie ins TV oder auf den Heimkinomarkt geschafft hat, war dann auch kein Erfolg mehr und wurde nach 9 Folgen abgesetzt. Halbherzig hatte man versucht, eine Geschichte zu konstruieren, die das Verschwinden der Hauptfigur Vinnie Terranova erklärt und eine neue Hauptfigur eingeführt. Mit dem Reunion-Film The Undercover Man ignorierte man die Geschehnisse der 4. Staffel weitestgehend und holte das alte Team noch einmal zusammen. Für Fans der Serie sicherlich ein Grund zur Freude, auch wenn diese aufgrund des Ergebnisses etwas getrübt sein dürfte. Der Film funktioniert aber ebenso als eigenständiger Film ohne Vorkenntnisse über die Serie und präsentiert sich als solider TV-Film der 90er. Wer die Serie kennt, wird schnell merken, dass der Film dem Schema der Serie folgt. Alle anderen werden gleichermaßen feststellen, dass der Film viel mehr Wert auf seine Figuren und seine Handlung legt, als auf einfache Action. Kampf gegen die Mafia hat sich als Crime-Drama-Serie hierdurch bereits als Serie ausgezeichnet und führt dieses Konzept fort, aber mit einem Haken: die Laufzeit. 90 Minuten reichen natürlich nicht aus, um die Figuren und die Geschichte in der Qualität zu entwickeln, wie man es aus der Serie gewohnt und wie es der Anspruch von Cannell war.

Es reicht aber, um eine vernünftige, weitestgehend schlüssige und spannende Handlung zu erzählen und den Figuren noch genügend Raum zu geben, um sich zu entfalten. Thematisch ist man wieder einmal auf der Höhe der Zeit und wagt sich in die IT-Welt. Vinnie soll herausfinden, wie es der zwielichtige Paul Callendar (Ted Levine, Das Schweigen der Lämmer, Monk) geschafft hat, sein Firmenimperium aufzubauen. Wie schon in der Serie steht Vinnie bei dieser Aufgabe mal wieder vor dem Problem sich zwischen Pflichterfüllung und Freundschaft entscheiden zu müssen, da er in die Familie von Callendar integriert wird und so auch eine Bindung zu Callendars Frau Emma (Debrah Farentino, Malice - Eine Intrige) und deren Sohn Alex (Zachary Browne, Die verrückte Kanone) aufbaut. Ken Wahl ist in seiner Darstellung durchaus solide, kann aber mit seiner Darbietung nicht an die Glanzzeit der Serie anknüpfen, was letztendlich für den gesamten Film gilt. Während in der Serie nach und nach eine Freundschaft zwischen Terranova, seinem Vorgesetzten McPike und seiner Kontaktperson Burroughs entstand und die letztgenannten größere Rollen bekamen, ist man hier schon enttäuscht, dass man von dieser Beziehung eigentlich kaum mehr etwas merkt und McPike und vor allem Burroughs nur noch zu Randfiguren degradiert werden. Der Film liefert zudem keine wirklich bedeutenden Aussagen, was mit den Figuren in den letzten Jahren passiert ist. Es gibt einige kurze Anmerkungen, dass Vinnie in Miami und Chicago war, aber das war es auch schon.

Etwas enttäuschend ist ebenfalls, dass es im Film ein paar Andeutungen gibt, für potenzielle weitere Handlungsstränge, die aber nicht aufgelöst werden. So steigt Vinnie gleich zu Beginn als Tramper auf einen Pick-up, auf dem ein verletzter Mann liegt. Was es mit diesem auf sich hat, erfährt man jedoch nie. Vielleicht wollte man sich bereits für die angedachte Fortsetzung der Serie, die es nie gab, Optionen eröffnen, aber davon losgelöst, lässt es den Zuschauer etwas fragend zurück. Das ganze trübt jedoch das Seherlebnis nicht wesentlich, sondern gerade als Fan der Serie freut man sich auf das Wiedersehen und dass die Serie quasi mit diesem Film einen Abschluss gefunden hat, der ganz befriedigend ist, was gerade für die deutschen Zuschauer erfreulich ist, da die 3. Staffel mit einem ordentlichen Cliffhanger endete. Aber auch alle anderen werden mit diesem TV-Film gut unterhalten und dürfen Vinnie dabei zusehen, wie er nach und nach weiter in die kriminelle Organisation von Callendar vordringt und dann sogar noch einen Mordfall lösen muss. Zugleich gibt es eine Zeitreise in die 90er, mitsamt der aus heutiger Sicht antiquarischen Computertechnik.

Fazit

Mit „Kampf gegen die Mafia: The Undercover Man“ findet die 80er-Jahre Serie „Kampf gegen die Mafia“ einen würdigen Abschluss, der Fans der Serie zumindest versöhnlich stimmt und immer noch besser ist, als ein abruptes Ende. Inhaltlich kommt man gerade als Fan der Serie auf seine Kosten, auch wenn man aufgrund der Laufzeit Abstriche machen muss und bemerkt, dass der Film nicht an die Glanzzeiten der Serie herankommt. Dennoch überwiegt die Freude über das Wiedersehen und auch wer die Serie nicht kennt, wird mit dem Film gut unterhalten. Alles in allem bietet sich dem Zuschauer ein solides und spannendes TV-Krimidrama.

Kritik: Andy Mieland

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