Inhalt
Eine zügellose Party in einer Hütte am See! Das ist der Plan von ein paar jungen und heißen Freundinnen - darunter Jenn, die erst von ihrem Freund Sam betrogen wurde. Doch als sie den und bester Laune sind, kommen Sam und seine Kumpels vorbei, um mit ihnen ein Wochenende voller Sex und Alkohol zu verbringen. Die Situation droht zu eskalieren, doch dann kommt ein viel größeres Problem auf die Gruppe zu: mit toxischem Abfall infizierte Zombie-Biber greifen an! Und dann beißen sie auch ausgerechnet die Telefonleitung durch, sodass niemand Hilfe holen kann. Als der erste der Freunde gebissen wird, mutiert er selbst zu einer Art Zombie-Biber - und der Horror scheint kein Ende mehr zu nehmen!
Kritik
Haie wurde schon von einem Tornado durchgewirbelt, der sogenannte „Mega Shark“ kämpfte jeweils gegen einen gigantischen Octopus, einen Crocosaurus (eine Mischung aus Dinosaurier und Krokodil - Anm. d. Red.) und gegen die stählerne Version seiner selbst: den Mecha Shark. Selbst vor den Hybriden Piranhacondas, Dragon Wasps oder Sharktopoden sind die Zuschauer nicht sicher. Doch nun kommt eine neue, bösartige, intelligente und tödliche Spezies, die in ihrer Untoten-Variante an der Spitze der Nahrungskette steht: die ZOMBIBER!
Nach der Prämisse und dem Trailer, der vor einigen Monaten in sozialen Netzwerken virale Erfolge verbuchen konnte, war jedem klar, dass dieser Film nur auf der Trash ausgelegt sein kann. Dank SyFy, Asylum und Co. gibt es Kämpfe von Tierhybriden und Zombies jeglicher Art zu genüge, doch mit diesem Film wackelt der Spitzenplatz in der Absurditäten-Skala bedenklich. Dabei ist der Streifen auf handwerklicher Ebene den „Kollegen“ deutlich überlegen und kann dank den Biber“puppen“ und wenig CGI-Einsatz mit Oldschool-Charme glänzen.
Die Geschichte ist natürlich die Blaupause jeglicher Horrorslasher seit den 80er Jahren: Drei gut aussehende College Mädchen (später stoßen drei männliche Gegenstücke hinzu – versaute Anspielung dürfen behalten werden) bewohnen eine Hütte in den Wäldern nahe einem See, die alle gewünschten Eigenschaften mit sich bringt: Kein Handyempfang, ein grusliger Jäger und das nächste Dorf meilenweit entfernt. In den ersten Minuten dürfen die Mädels zeigen was sie haben bevor die blutige Hatz der Nager beginnt. Dieser Klischees sind sich die Macher durchaus bewusst und zelebrieren dies bis auf das Äußerste – teilweise um sie gekonnt zu persiflieren und mit Anspielungen auf Genreklassiker wie "Die Nacht der lebenden Toten" und "Evil Dead" zu spicken.
Die Darsteller sind bis auf die Gastauftritte zweier etwas bekannterer Schauspieler (Bill Burr (Breaking Bad) in der sehr witzigen Intro Sequenz und Rex Linn (Cliffhanger, Django Unchained) als Jäger/Hinterwädler) die perfekt geschniegelten und oberflächlichen Teenager der weißen Oberschicht. Passend dazu sind die meist dümmlichen Dialoge, die im Kontext herrlich komisch wirken. Im Gegensatz gibt es jedoch diverse Szenen, in denen mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt wird und eben nicht gängige Horrorfilm Klischees erfüllt werden. Dieses Wechselspiel unterhält über die 80 Minuten Laufzeit. Das dabei die Biber selten unheimlich wirken liegt in Natur der Sache, jedoch trägt dies im Gegenzug gerade zum Unterhaltungswert bei.
Ein reines Splatterfest darf nicht erwartet werden – dennoch geht es an einigen Stellen durchaus blutig zur Sache und dass man nach einem Zombiebiss nicht einfach stirbt dürfte hinlänglich bekannt sein. Bei der Verwandlung sowie bei den Bluteffekten ist nahezu alles Handarbeit, was für eine nostalgische Stimmung sorgt. Dank den verrückten Ideen entstehen tolle Maskenbilder, welche an einigen Stellen für herzhafte Lacher beim Zuschauer sorgen.
Fazit
Mein lieber Bieber! Mit Zombiber erscheint ein Trashfilm, der nicht nur dank einer absurden Grundidee zu überzeugen weiß. Eine liebevolle, handgemachte Persiflage für Freunde des schlechten Geschmacks - die Fortsetzung Zombear kann kommen!
Autor: Manuel Schäfer