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Yg7wlw3zllf5melngq7fti0asy5 1x1 – Die Strafe beginnt

1928: Franz Biberkopf wird aus der Strafanstalt Berlin Tegel entlassen. Er saß eine Strafe ab, weil er seine Freundin Ida erschlagen hat. Jetzt hat er Schwierigkeiten sich wieder im normalen Leben zurechtzufinden. Er schwört, ein ehrliches Leben zu führen und vertraut dabei auf die Mithilfe Linas …

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Ti6pvtuja5egf8jllwh4ipl8oiu 1x2 – Wie soll man leben, wenn man nicht sterben will

Die Arbeitsmarktsituation zwingt Biberkopf zu Tätigkeiten gegen seine Überzeugung und gegen die politische Einstellung seiner Freunde: Er verkauft den „Völkischen Beobachter“. Die Notlage bringt ihn in Gewissenskonflikte und Existenzkrisen.

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Jkw3xf0xhiig0ndoos2vrnewtd2 1x3 – Ein Hammer auf den Kopf kann die Seele verletzen

Franz Biberkopf kommt mit einem Onkel von Lina ins Hausierer-Geschäft. Sie verkaufen Schnürsenkel. Biberkopfs Kompagnon nutzt eine Frauengeschichte gegen ihn und zu einer Erpressung der Frau aus.

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Sgwjkkxook7wtn0qosnzxnumxis 1x4 – Eine Handvoll Menschen in der Tiefe der Stille

Franz Biberkopf wird nach dem Bruch mit dem Geschäftspartner nur schwer mit seiner Enttäuschung fertig. In der Einsamkeit seines Untermieterzimmers säuft er und beobachtet von hier aus die Bosheiten und die Ungerechtigkeit der Welt.

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Avyemcu21otmqhdyzt4oxixwoj7 1x5 – Ein Schnitter mit der Gewalt vom lieben Gott

Nach einer Zeit tiefer Depression nimmt Franz Biberkopf den Kampf mit der Welt wieder auf. In seiner Stammkneipe lernt er die Bande von Pums und deren dunklen Geschäfte kennen. Außerdem arrangiert er sich mit dem Stotterer Reinhold, der ihn mit Frauen versorgt.

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59cjdrmbyeqptolv7hrsjaircja 1x6 – Eine Liebe, das kostet immer viel

Franz Biberkopf bricht den Mädchenhandel mit Reinhold ab. Durch Zufall gerät er in die Aktion der Pums-Bande, in die auch Reinhold verwickelt ist und die Franz fast das Leben, jedenfalls aber seine guten Vorsätze kostet.

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Ftfknepkovz3rwlnhki0okn5ph 1x7 – Merke - Einen Schwur kann man amputieren

Franz Biberkopf hat bei der kriminellen Aktion der Pums-Bande einen Arm eingebüßt. Mit Evas und Herberts Hilfe fängt er sich wieder. Er will von der Affäre nichts mehr wissen, stattdessen engagiert er sich wieder für die politische Zukunft.

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Ltttbak5tjsjz6not1icshjhjri 1x8 – Die Sonne wärmt die Haut, die sie manchmal verbrennt

Franz Biberkopf löst sich von seinen eigenen moralischen Ansprüchen, die ihn beengen. Dann lernt er Mieze kennen und verliebt sich in sie. Seine neue Beschützerrolle stärkt ihn, bis ein Liebesbrief, von einem anderen Mann an Mieze gerichtet, sein Vertrauen erschüttert.

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C8fb9xhqkxwjgjzyurzi9vhu3zb 1x9 – Von den Ewigkeiten zwischen den Vielen und den Wenigen

Franz Biberkopf quält es, dass er Mieze für sich anschaffen gehen lassen muss. Mit gegenseitigen Liebesbezeugungen trösten sie sich über die Situation. Das stärkt Franz für die Realitäten: Die Auseinandersetzung mit Reinhold und der Polizei.

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4hhsbm1xj5s3nsgl8qaw8ofeaoe 1x10 – Einsamkeit reißt auch in Mauern Risse des Irrsinns

Mieze liebt Franz Biberkopf sehr. Trotzdem ist Franz Biberkopf nicht zufrieden, denn seine Freundin ist ihm zu selbstständig geworden. Er fühlt sich von ihr verplant ohne Mitspracherecht.

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8gekcivbvygjzo1v99d4ugcozbx 1x11 – Wissen ist Macht und Morgenstund hat Gold im Mund

Franz Biberkopf schließt sich wieder der Pums-Bande an, um Geld zu verdienen. Der eigene Verdienst stärkt sein Selbstbewusstsein, und er nimmt den Kampf mit Reinhold wieder auf. Seine Freundin Mieze bringt ihn mit dem Geständnis, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hat, fast zur Raserei.

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At3cp2intssqkj9nwod4fmjl36k 1x12 – Die Schlange in der Seele der Schlange

Mieze hat Franz verziehen. Sie bleibt bei ihm, auch wenn er sie fast umgebracht hätte in seinem Liebesleid. Reinhold, der Mieze schon eine Weile nachstellt, hat einen Plan ausgeheckt, wie er sie treffen kann. Mieze geht in den menschenleeren Wald und wird ermordet.

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53okoepaaicyqwnn157xrnx9o9r 1x13 – Das Äußere und das Innere und das Geheimnis der Angst vor dem Geheimnis

Franz Biberkopf ist ruiniert und gibt auf. Mieze, der einzige Mensch, durch den das Leben noch sinnvoll war, ist ermordet worden.

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Wmrpsuqgo0qrloq9btixy22xk4q 1x14 – Mein Traum vom Traum des Franz Biberkopf von Alfred Döblin: Ein Epilog

Franz Biberkopf ist in der Irrenanstalt. Hier übersetzt er seine Erfahrungen und Einsichten in eine andere Wirklichkeit. Seine Träume projizieren gleichzeitig Visionen des Regisseurs.

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Inhalt

Berlin in den 1920er Jahren: Nach vier Jahren Haft wird der Lohnarabeiter Franz Bieberkopf aus dem Gefängnis entlassen und mit der Realität des modernen Alltags konfrontiert. Mit dem Versuch eine neue Existenzgrundlage zu schaffen, beginnt Franz ein neues Leben, doch dauert es nicht lange und so fällt er erneut der Metropole Berlin  und ihren Schattenseiten zum Opfer.

Kritik

In der vierzehnteiligen Fernsehverfilmung von Berlin Alexanderplatz versucht Regisseur Rainer Werner Fassbinder (Die Ehe der Maria Braun) der gleichnamigen Romanvorlage von Alfred Döblin möglichst treu zu bleiben. Protagonist Franz Bieberkopf wird als unsympathische dennoch interessante Figur gezeichnet. Der Zuschauer verabscheut seine Verschrobenheit und seine brutale Natur, gleichzeitig schafft es Fassbinder eine Neugier im Publikum zu entfalten, bei der man unbedingt wissen möchte, wie sich der Ex-Häftling in der modernen Metropole Berlin zurechtfindet. Franz ist frei und gefangen zugleich. Während sein Körper durch die Stadt marschiert und von dem lebhaften Alltag immer wieder überrumpelt wird, steht er mit seinem Geiste noch teils in seiner Gefängniszelle. 

Berlin Alexanderplatz lässt sich für die Charakterentwicklung Zeit und ist generell ruhig erzählt. Dennoch folgt man der persönlichen Irrfahrt Bierberkopfs mit einer gewissen Spannung, die sich über die Dauer von mehr als 15 Stunden erstreckt. Das Stadtleben der 1920er Jahre wird dabei als rau und düster dargestellt. Depression, Trauer und Angst spiegeln sich in den gefilmten Bildern wieder. Die Schauplätze sind meist heruntergekommen, dunkel und besitzen eine unangenehme nahezu böse Aura. Die Atmosphäre Berlins überkommt das Publikum und lässt es Bieberkops Schicksal schier am eigenen Leibe nachempfinden. Berlin Alexanderplatz ist für seine Zeit dreckig, pietätlos und moralisch verwerflich, doch genau dies sind die Eigenschaften des Protagonisten, sei es nun der Roman oder die Fernsehverfilmung. 

Mit Peer Raben (Querelle) hat die Fernsehverfilmung einen Komponisten an Board, der weiß wie man dem Zuschauer einen prägsames Musikstück ins Ohr setzt. Der trostreiche Soundtrack lässt eine Art Heimatsgefühl aufkommen, sodass sich das Publikum nach wenigen Stunden in dem tristen Berlin der 20er fast wie zuhause fühlt. Außerdem bekommt man mit Richard Tauber, Richard Strauss oder sogar Kraftwerk einige klanghafte Güter der deutschsprachigen Kultur geliefert. 

Die Wahl der Darstellung des Franz Bieberkopf durch Günter Lamprecht (Das Boot) ist absolut opportun. Die Rolle des zerissenen Lohnarbeiters ist perfekt auf ihn zugeschnitten und lässt ihn den Großteil der Screentime dominieren. Die geplagte Seele des Protagonisten lässt sich aus seiner Mimik lesen und in manch einer Szene, wo Bieberkopf mal wieder für einen Moment den Verstand verliert und sein Drang zur Gewalt mit ihm durchgeht, hinterlässt einige einprägsame prekäre Momente.  Hanna Schygulla (Schatten der Vergangenheit) gibt eine solide Darstellung als ehemalige Geliebte Eva ab, die das so schon äußerst aufgewirbelte Leben von Franz Bieberkopf nur noch komplizierter macht. Mit Gottfreid John (James Bond 007 -Goldeneye) gesellt sich zudem ein sehr sehenswerter Schauspieler in den Cast und kann seinem Ruf durchaus gerecht werden. Als hinterlistiger Kleinganove, dem jegliches geschenktes Vertrauen missfällig ist, überzeugt der gebürtige Berliner mit Bravur. Neben dieser dreiköpfigen Figurenkonstellation füllen noch etliche weitere Darsteller das Ensemble, die jedoch alle hinter den dominierenden Auftritten Lamprechts in den Hintergrund fallen.  

Fazit

Häufig heißt es, dass die Deutschen kein gutes Fernsehen produzieren können. Die 14-teilige Fernsehverfilmung "Berlin Alexanderplatz"  ist eines der Paradebeispiele, die das Gegenteil beweisen. Schon 1980, noch vor der Ära des Quality-TV, hat es Rainer Werner Fassbinder geschafft, aus dem gigantischen Pool brillianter deutscher Literatur ein Werk dem Ruf gerecht auf die kleine Leinwand zu übertragen. "Berlin Alexanderplatz" fordert Geduld und viel Sitzfleisch, doch zahlt sich diese Investition am Ende alle Mal aus. 

Kritik: Oliver Koch

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