Der neueste MCU-Titel Captain America: Brave New World sorgt derzeit für intensive Diskussionen. Trotz eines respektablen Einspielergebnisses von 88 Millionen US-Dollar am Startwochenende in den USA bleiben die Reaktionen von Kritikern und Publikum hinter den Erwartungen zurück.

Interessanterweise zeichnen einige einflussreiche Branchenportale wie The Hollywood Reporter oder Variety dennoch ein erstaunlich positives Bild, wie unter anderem World of Reel feststellt. Es dominieren die positiven Schlagzeilen, und es wird sogar behauptet, der Film habe die Erwartungen übertroffen. Diese Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und Branchenberichterstattung wirft Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf das kolportierte Produktionsbudget.

Offizielle Berichte, die offenbar direkt von Disney an namhafte Magazine weitergegeben wurden, beziffern die Produktionskosten auf 180 Millionen US-Dollar. Diese Zahl erscheint jedoch zunehmend zweifelhaft. Brancheninsider, darunter Joanna Robinson und Dave Gonzalez – renommierte Autoren des Buches MCU: The Rise of Marvel Studios –, geben an, dass das Budget durch umfangreiche Nachdrehs und Produktionsüberschreitungen auf rund 380 Millionen US-Dollar angewachsen sei. Inklusive der erheblichen Marketingausgaben sei es daher kaum vorstellbar, dass der Film einen finanziellen Gewinn erzielen wird.

Robinson und Gonzalez thematisierten diese Bedenken bereits mehrfach in ihrem Podcast und distanzieren sich bewusst von der optimistischen Erzählweise, die Disney und einige Branchenportale verbreiten. Die Frage, ob und wann die tatsächlichen Produktionskosten und etwaige Verluste von Captain America: Brave New World ans Licht kommen, bleibt offen, doch eines scheint sicher: Die Diskussion über die Zukunft und Tragfähigkeit des MCU ist damit erneut entfacht.