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Box Office: Der Red Hulk hat bereits einen Bären besiegt – und nun auch einen Affen

Stu

Von Stu

Quelle: Deadline
Bildnachweis: © Marvel Studios | Werbemotiv zu "Captain America: Brave New World"

Gut eine Woche vor der Oscar-Verleihung präsentiert sich das nordamerikanische Box Office relativ entspannt, da keine großen Veränderungen zu verzeichnen sind. Ein Genrefilm konnte ein erfolgreiches erstes Wochenende feiern, was insbesondere Fans dieses Segments erfreuen dürfte. Die großen Studios verzeichnen solide Zuschauerzahlen, doch bleiben sie hinter den Erwartungen zurück und erreichen nicht das erhoffte Niveau, um einen herausragenden Erfolg zu verbuchen. Werfen wir also einen genaueren Blick auf die aktuelle Top 5 der nordamerikanischen Kinocharts.

© Marvel Studios | Szene aus "Captain America: Brave New World"

Brave New World ist schon erfolgreich, aber...

Entgegen den düsteren Prognosen fiel der Rückgang des Zuschauerinteresses für Captain America: Brave New World nicht so drastisch aus, wie zunächst angenommen. Der Film wird weiterhin unverändert in 4.105 nordamerikanischen Kinos gezeigt. Während The Marvels im Jahr 2023 in seiner zweiten Woche einen dramatischen Einbruch von 78 Prozent hinnehmen musste, liegt der Rückgang bei Brave New World bei vergleichsweise moderaten 68 Prozent.

Auch wenn dies keineswegs ein Grund für euphorischen Jubel ist, stellt es doch eine bessere Entwicklung dar als erwartet, insbesondere angesichts der pessimistischen Vorhersagen zur zweiten Woche. Zwar ist das Ergebnis weit entfernt von den Glanzzeiten der Reihe, aber ein katastrophaler Absturz blieb aus.

Brave New World konnte an seinem zweiten Wochenende weitere 28 Millionen US-Dollar einspielen und steht in Nordamerika nun insgesamt bei rund 141 Millionen US-Dollar. Offiziellen Angaben zufolge beliefen sich die Produktionskosten auf 180 Millionen US-Dollar, wobei in Branchenkreisen spekuliert wird, dass das tatsächliche Budget spürbar höher ausfiel. Schätzungen zufolge könnte der erste große MCU-Blockbuster des Jahres 2025 bis zu 380  Millionen US-Dollar gekostet haben. 

Vor diesem Hintergrund relativiert sich der bisherige Einspielerfolg, der in der Summe doch hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibt. Sicher ist aber, dass Brave New World mit seinem Red Hulk letzte Woche sich recht einfach gegen einen sprechenden Bären durchsetzen konnte und nun auch der Sieger im direkten Duell mit einem Spielzeugaffen ist.

© Plaion Pictures | Szene aus "The Monkey"

Kein Wortspiel mit affenstark, bitte

Das Independent-Studio Neon kann sich über eine gelungene Veröffentlichung freuen. Der Horrorfilm The Monkey sicherte sich den zweiten Platz der Charts und erzielte am Startwochenende beachtliche 14 Millionen US-Dollar. Dies ist umso bemerkenswerter, da die Kritiken insgesamt durchwachsen ausfielen. Das Einspielergebnis zeigt jedoch eindrucksvoll, dass der Genrefilm-Bereich nach wie vor wirtschaftlich attraktiv sein kann, sofern das Marketing gezielt eingesetzt wird. Die Werbekampagne trug sicherlich dazu bei, dass The Monkey in 3.200 nordamerikanischen Kinos anlaufen konnte.

In Deutschland startete die blutige Horrorkomödie bereits am vergangenen Donnerstag. Regie führte Oz Perkins, der im vergangenen Jahr mit Longlegs einen ebenso kontrovers aufgenommenen Genrefilm für Neon inszenierte. Dieser avancierte trotz gespaltenem Kritikerfeedback zu einem großen kommerziellen Erfolg. Mit The Monkey scheint sich dieser Trend zu wiederholen, auch wenn der Film nicht ganz so stark wie Longlegs eröffnet hat.

© Studiocanal | Motiv für "Paddington in Peru"

Auch bärenstark wird nicht benutzt - würde hier auch nicht passen

Paddington in Peru musste einen Platz einbüßen und rangiert nun auf Position drei. Wie bereits in seiner Startwoche wird der Titel weiterhin in 3.890 nordamerikanischen Kinos gezeigt, konnte dort jedoch nur noch 6,5 Millionen US-Dollar einspielen. Damit beläuft sich das bisherige Gesamteinspielergebnis in Nordamerika auf rund 25 Millionen US-Dollar.

Sony, das für den nordamerikanischen Vertrieb verantwortlich ist (in Deutschland übernimmt Studiocanal diese Aufgabe), dürfte gehofft haben, dass der Film nach seinem eher enttäuschenden Start durch Mundpropaganda an Fahrt gewinnt. Diese Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt. Es lässt sich nur schwer schönreden, dass Teil drei, trotz einer treuen Fanbasis und des Kultstatus des Vorgängers, eine klare Enttäuschung an den US-Kinokassen ist. Zudem wird damit deutlich, dass die Popularität des Bären Paddington vor allem auf den europäischen und insbesondere britischen Markt beschränkt zu sein scheint. 

© Universal | Szene aus "Dog Man: Wau Gegen Miau"

Es wird auch kein Wortspiel mit Hund hier geben

Universals Animationsfilm Dog Man: Wau Gegen Miau, der sich stärker an Kinder als an ein breites Familienpublikum richtet, konnte sich in seiner vierten Woche auf dem vierten Platz behaupten. Das gelang mit einem zusätzlichen Einspielergebnis von etwa 6Millionen US-Dollar. Insgesamt belaufen sich die nordamerikanischen Einnahmen nun auf 79 Millionen US-Dollar, was den Film zu einem soliden Erfolg macht.

Bemerkenswert ist, dass sich die Kinoanzahl mit 3.179 nur geringfügig reduzierte – lediglich 155 Lichtspielhäuser weniger zeigten den Film im Vergleich zur Vorwoche. Dies unterstreicht die anhaltende Nachfrage und spricht für eine gewisse Langlebigkeit des Titels im aktuellen Kinoprogramm.

© Huaxia Film Distribution | Motiv von "Ne Zha 2"

Heart Eyes muss sich knapp geschlagen geben

Noch weniger Kinos als der Animationsfilm verlor der Heart Eyes. Der Sony-Slasher, der Horrorelemente mit romantischer Komödie kombiniert, wird in dieser Woche nur in 99 Kinos weniger gezeigt als zuvor. Damit bleibt er weiterhin in beachtlichen 3.003 Lichtspielhäusern präsent. In seiner dritten Woche erzielte der Horrorfilm weiterhin respektable 2,9 Millionen US-Dollar. Das hätte für Platz 5 gereicht...

gäbe es da nicht den unglaublich erfolgreichen Animationsfilm Ne Zha 2 aus China. Dieser läuft in seiner zweiten Wochen in den USA und spielte am letzten Wochende ein wenig über 3 Millionen US-Dollar ein und erobert damit knapp den fünften Platz. Inländisch steht er in Nordamerika insgesamt bei fast 15 Millionen US-Dollar. Eine kleine Summe, wenn man sich anschaut wie erfolgreich der Titel international - hauptsächlich in seiner Heimat - ist. Alleine in China spielte Ne Zha 2 bislang 1,7 Milliarden US-Dollar ein.

© Universal | Szene aus "Last Breath"

Ausblick auf die nächste Woche

In der kommenden Woche steht nur ein landesweit gestarteter Film auf dem Programm, der größere Beachtung finden könnte: Last Breath. Allerdings dürfte dieses Tiefseetaucher-Drama mit und keine allzu große Rolle im Box-Office-Rennen spielen. Es ist zwar denkbar, dass er in die Top 5 vordringt, doch ein maßgeblicher Einfluss auf die Gesamtplatzierungen wird nicht erwartet. Die bestehenden Spitzenreiter dürften ihre Platzierungen weitgehend verteidigen, ohne größere Erschütterungen durch Neuveröffentlichungen befürchten zu müssen. Am 8. Mai soll Last Breath auch in den deutschen Kinos starten, den ersten Trailer könnt ihr hier ansehen. Bis nächste Woche.

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