„The Walking Dead“ schlägt Rekord über Rekord. Selbst die aktuellen Free-TV-Ausstrahlungen der ein Jahr alten, vierten Staffel auf RTL2 erweist sich als echter Quotenbringer und die Heimkinoauswertungen der einzelnen Staffeln gehen auch wie geschnitten Brot über die Ladentheke. Eine sechste Staffel sowie eine Spin-Off-Serie sind bereits in der Mache und mit „Z Nation“ hat der Sender SyFy bereits den ersten Serienepigonen produziert. Es ist unwiderlegbar, dass Zombies aktuell der Trend sind, wenn es um Horror geht. Wie haben die Untoten das nur geschafft? Von einfachen Voodoo-Verfluchten ("White Zombie“, 1932), hin zu langsam schlürfenden Menschenfressern („Die Nacht der lebenden Toten“, 1968), die mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Popkultur geworden sind und Jahrzehnte lang die verbotene Horrorabteilung der hiesigen Videotheken mit exploitativen Titeln wie „Ein Zombie hing am Glockenseil“, „Zombies unter Kannibalen“ oder „Severed – Forest of the Dead“
Räumen wir jetzt einmal mit dem Irrglauben auf, dass „The Walkng Dead“ den Zombietrend ins Rollen gebracht hat. Bereits vor der Produktion des Senders AMC, gab es nicht nur die Comicbuchreihe, auf der die Serie beruht, sondern auch bereits Filme, die den gemeinen Zombie vom Mief der Nischenvideotheken und Grabbeltische befreit haben. Womit? Mit Humor. Edgar Wrights „Shaun of the Dead“ aus dem Jahre 2004 gilt heute als Kultfilm und war bereits damals ein großer Achtungserfolg, der erstmals aufzeigte, das die Untoten durchaus auch in den Mainstream passen. So richtig massenkompatibel wurden sie dann allerdings erst mir Ruben Fleischers actionreicher Komödie „Zombieland“, die, im Gegensatz zu „Shaun of the Dead“, weit aus verständlicher und damit wohl auch besser zu konsumierbar war, als Wrights Parodie, die von ihrem Publikum schon einiges an genre-spezifischen Wissen verlangte. Danach folgten dann immer mehr Zombiekomödien, die hierzulande zwar meist nur auf DVD erschienen (bekannteste Ausnahme: "Warm Bodies"), sich dennoch die eine oder andere Fangemeinde sichern konnten, wie z.B. „Wasting Away“ oder „Fido“. Damit waren die Untoten endgültig in der modernen Popkultur angekommen. Auch Danny Boyles „28 Days Later“ (die Diskussion, ob es nun Zombies sind oder nur Infizierte ersparen wir uns hier einmal) sowie Zack Snyders Remake von „Dawn of the Dead“ waren daran auch nicht ganz unschuldig. Natürlich darf auch nicht die hohe Anzahl von Videospielen vergessen werden, in denen Zombies eine gewichtige Rolle spielen. „The Walking Dead“ ist also nicht der Startschuss für den Zombie-Hype, sondern mehr sein bisheriger Höhepunkt in den Massenmedien..
Doch wie ist das immer so mit Höhepunkten? Genau, nach der Spitze geht’s es meisten wieder abwärts, oftmals auch gerne im freien Fall. Und damit kommen wir nun zur eigentlichen Frage: Wie lange hält dieser Hype noch an? Was glaubt ihr? Könnt ihr von den Untoten Anti-Vegetariern nicht genug bekommen, oder findet ihr, dass sich die Zombiefizierung gerne auch einmal eine Pause gönnen sollte. Wenn ihr für eine Pause seid, so müsst ihr darauf wohl noch warten, denn mit „Life After Beth“, „Maggie“, "Pride and Prejudice with Zombies" und „Burying the Ex“ wartet bereitsneues Zombiefutter auf uns.
Also, diskutiert mit uns: Was haltet ihr vom Zombie-Hype? Wie lange wird er sich noch halten? Seid ihr mittlerweile genervt davon oder könnt ihr von Untoten nicht genug bekommen? Sagt es uns, aber bitte im lebenden Zustand. Danke.