Er gehört zu den größten Lichtgestalten der Filmbranche – und das schon seit fast 30 Jahren: Tom Cruise. Viele lieben ihn, noch mehr hassen ihn, doch wegzudenken ist er schon lange nicht mehr. Zu seinem 55. Geburtstag präsentieren wir euch 10 seiner besten Filme und wünschen ihm auf diesem Wege alles Gute!
Die Firma ist ein im besten Sinne altmodischer Thriller, der von Routinier Sydney Pollack gewohnt stilsicher und ohne störenden Firlefanz in Szene gesetzt wurde. Zurückhaltend, aber nie einschläfernd und die zügig erzeugte Grundspannung der verzwickten Situation immer kontrolliert über Wasser haltend. Gut, das Ende ist, gelinde gesagt, beschissen, aber dafür gibt es ja immerhin einen Gene Hackman zu bestaunen, der den ebenfalls äußerst ambitioniert auftretenden und über die Laufzeit sichtlich alternden Tom Cruise süffisant gegen die Wand feuert. Äußerst sehenswert.
Natürlich ist es eine Frechheit, wie man hier mit der japanischen Kultur umherspringt und ausgerechnet ein Weißer mal wieder als erlösenderEhrenmann in Szene gesetzt wird. Aber, verdammt: The Last Samurai ist Breitwandkino in formschöner Vollendung. Diese Bilder. Diese Musik. Diese Emotionen. Diese Liebe zu den ganz großen Gesten. Und Tom Cruise, der hier eine der besten Performances seiner Karriereabliefert. Zum Schwelgen. Immer wieder.
Nachvollziehbar ist es schon, warum Rain Man gemeinhin als Klassiker gehandelt wird, wer allerdings einen medizinisch relevanten Film erwartet, der in Sachen Autismus fundierte Aufklärungsarbeit leistet, der sollte einen riiiesigen Bogen um Rain Man machen. Aber warum so verbissen verfahren? Barry Levinson hat hier immerhin eine berührende, amüsante und sowohl von Tom Cruise, als auch DustinHoffman wirklich toll gespielte Tragikomödie inszeniert. Und wer mal wieder daran erinnert werden möchte, welch großartige Arbeit ein Hans Zimmer einst leistete, legt einfach mal wieder den Soundtrack in den Player.
Der zweite Teil von Oliver Stones Vietnam-Trilogie besticht vor allem durch Stones Inbrunst, zu verdeutlichen, dass man durchaus Patriot sein kann und sich trotzdem gegen den Krieg auflehnen darf. Geboren am 4. Juli fühlt sich dabei durchweg an wie die Verfilmung eines Bildungsromans, bleibt zwar oft plakativ, denn mit Subtilität hatte es Stone ohnehin nicht sonderlich, hat aber die besten Absichten - und formuliert diese auch zumeist sehr gekonnt.
Noch ein Klassiker. Brian De Palma brauchte dringend wieder einen Hit und hat sich an die Verfilmung des Erfolgsformats Kobra, übernehmen Sie gemacht. Mit Tom Cruise in der Hauptrolle waren die grünen Zahlen am Box-Office natürlich eine sichere Sache. Darüber hinaus aber ist Mission: Impossible wirklich exzellent inszeniertes Spannungskino, welches heute zusätzlich mit einer angenehmeren Retro-Patina besetzt wurde.
Eine wunderbar schwülstige Vampir-Chronik, in der nicht nur Brad Pitt und Tom Cruise an vorderster Front glänzen, sondern auch die pubertierende Kristen Dunst eine wahre Glanzleistung als blutdürstendes Kind herausrockt. Wenn schon Theatralik, dann so wie hier.
Ob Tom Cruise jemals besser war? Ob Michael Mann jemals besser war? Fragen, die man nicht so leicht beantworten kann. Was aber feststeht: Collateral ist eine hochgradig stimmungsvolle Odyssee durch die Nacht, getränkt in Melancholie, Poesie und memorablen Momenten. Hier darf man als Zuschauer die Nacht in sich aufsaugen und zum Kojoten im Scheinwerferlicht werden.
Steven Spielberg wusste es, Tom Cruise wusste es, nur das Publikum wird noch einige Jahre benötigen, bis die Erleuchtung kommen wird und Minority Report endlich den Zuspruch bekommt, den sich der Film redlich verdient hat. Mit Sicherheit nämlich ist das futuristische Gedankenspiel einer der vielschichtigsten Einträge ins Sci-Fi-Genre überhaupt. Meisterwerk.
Mit Magnolia hat Paul Thomas Anderson einen Klassiker des Weltkinos geschaffen. Ein Omnibuswerk, voller Lebensnähe, Empathie undMenschlichkeit, dass es einem vor Schönheit und Schmerz wahrlich das Herz aus der Brust sprengt. Und Tom Cruise? Der macht sich als Sex-Prediger um ein weiteres Mal unsterblich.
Das Vermächtnis des Stanley Kubrick kann natürlich nur an der Spitze thronen. Auch heute, 18 Jahre nach seiner Uraufführung, bleibt dieser Film ein vor Erotik und Unbehagen schwelendes Mysterium, in dem nicht zuletzt Tom Cruise unter Beweis stellt, dass er längst mit den großen Fischen schwimmt.