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Perlen aus der Heimat: 10 Horrorfilme aus dem deutschsprachigen Raum

Oft heißt es, dass es im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten keinerlei nennenswerte Beiträge zum Genre-Kino gegeben hat. Vielleicht fehlen die wirklichen Meisterwerke, wie sie in der Frühphase der Filmgeschichte auftauchten, doch auch heutzutage ist es keine Ungewöhnlichkeit, einen wirklich gelungenen Genre-Film, der sich dem Horror-Kino zugewandt hat, zu entdecken. In dieser Liste wollen wir euch nun eine kleine Zusammenführung darbieten, die das Traditionelle mit dem Neumodischen verknüpft und den Möglichkeiten des Horrors im deutschsprachigen Raum Tribut zollt. Viel Spaß!

Diese Liste ist ein Werk von Souli

10
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Blutgletscher

Seine atmosphärische Wucht zieht Blutgletscher schon allein aus der erdrückenden Kulisse des Alpenpanoramas; dem kantigen Geröll, den mächtigen Eisflächen, den Flüssen, dem pfeifenden Windzügen und den gar irrational erscheinenden Weiten. Das perfekte Ambiente für einen Horror-Film, allein in Bezug der kontextualisierten Paranoia-und Isolationsbeziehung: Fulminant wird durch das inszenatorische Feingefühl die Enge und die Unendlichkeit der Räume ausgelotet. Kein Schrei kommt hier ohne Echo aus, doch dieser Widerhall strandet im Nirgendwo. Blutgletscher weiß dazu die Tradition des Body-Horrors in Ehren zu halten und hält einige Ekelszenen parat, die sich vor dem frühen Cronenberg respektive Carpenter nicht unbedingt verstecken müssen.

9
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Wir sind die Nacht

Man sieht sich immer wieder dazu geneigt, es vielerorts zu wiederholen: Deutschland kann Genre. Wir sind die Nacht ist dafür zwar kein Paradebeispiel, aber er ist dahingehend erfrischend, als dass er es endlich in Angriff genommen hat, die reservierte Asexualität und die aristokratische Distinguiertheit aus dem Vampir-Film zu scheuchen und versteht sich in seinen stärksten Sequenzen tatsächlich als ansprechende Milieu-Schilderung: Das feminine Blutsaugerquartett leckt sich lasziv über die Lippen, lässt die untoten Körper zu pumpenden Technosalven beben und frönt dem Materialismus.

8
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Rammbock

Ein Zombiefilm aus Deutschland? Dazu noch eine Kleines-Fernsehspiel-Produktion? Klingt schwierig, ist allerdings eine wahre Perle. Im Stil von [Rec] lässt Marvin Kren den Zuschauer geradewegs in die Orientierungslosigkeit einer Zombie-Apokalypse stürzen und fächert über 65 Minuten eine Leidenschaft auf, die ganz und gar demGenre-Kino gilt.

7
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Der Bunker

Lebendiges Genre-Kino aus Deutschland, welches sich angenehmerweise wenig darum schert, nach den Regeln zu spielen und im Bunker, irgendwo im Nirgendwo, von einem absurden Ballungsraum spricht, in dem Gesellschaftsideale nach Strich und Faden pervertiert werden. Der Bunker entwickelt dabei eine diffuse Stimmung, die irgendwie ungreifbar zwischen Unbehagen und schallendem Gelächter oszilliert, während man sich im nächsten Moment schon wieder dafür schämt, sich über diese verqueren Zustände zu amüsieren. Klasse.

6
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Ich seh Ich seh

Über das Ende lässt sich streiten, da merkt man eben, dass Ich seh, Ich seh nur eine Ulrich Seidl Produktion und kein Streich vom Meister selbst ist, dennoch ist Ich seh, Ich seh ein fantastischer Film geworden. Atmosphärisch geht der so richtig derbe unter die Haut, dazu besticht er durch seine Verwendung psychologischer Motive und der Beschreibung des Zustandes von kindlicher Angst, die eigene Mutter nicht mehr wiederzuerkennen. Bedrückend.

5
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Angst

Angst. Der Titel ist Programm. Im Mittelpunkt steht ein Serienkiller aus Leidenschaft und wir, als Zuschauer, finden uns in seinem Kopf wieder und müssen einem jungen Mann dabei folgen, wie er sich auf den Weg macht, den perfekten Mord zu verwirklichen. Der Naturalismus der Inszenierung ist derart verstörend, dass man sagen muss, Angst wirkt letztlich noch bedrückender auf den Zuschauer ein, als der Themenverwandte Henry. Respekt.

4
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Hexen bis aufs Blut gequält

Herrliches Schmuddelkino aus den 70er Jahren, welches, wie es sich für echte Exploitation geziemt, natürlich nur kontrovers zu bewerten ist, in seinen Gewaltdarstellungen alles andere als zimperlich vorgeht, aber auch als fieser Kommentar zum Christentum und seinen liederlichen Praktiken funktioniert. Einzigartig. 

3
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Funny Games

Michael Haneke sagte einmal, dass Funny Games ein Film ist, bei dem er sich wünschen würde, dass kein Mensch ihn sich anschauen würde. Dem muss man allerdings entgegenhalten: Funny Games sollte man unbedingt gesehen haben, allerdings muss man mit einigen Wassern gewaschen sein, um mit diesem bis ins kleinste Detail durchkomponierten wie selbstreflektorischen Stück Terrorkino zurechtzukommen.

2
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Nosferatu, eine Symphonie des Grauens

Hier gilt im Prinzip das gleiche, wie auch bei Das Cabinet des Dr.Caligari geschrieben wurde: Unumstößlicher Klassiker. Wenn man mitreden möchte, muss man Nosferatu, eine Symphonie des Grauens gesehen haben. PS: Die Neuverfilmung von Werner Herzog, Nosferatu – Phantom der Nacht, ist ebenfalls ganz ausgezeichnet.

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Das Cabinet des Dr. Caligari

DER Klassiker schlechthin. Nicht nur hat Regisseur Robert Wiene mit dem Somnabul das Zombie-Genre etabliert und vorgedacht, dieses expressionistische Schauermär ist gesellschaftskritisch bis in die schrägen Hauswinkel und unheimlich suggestiv inszeniert. Ein Meisterwerk.

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