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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lily arbeitet in einem Fast-Food-Laden. Ihre Kollegen ignorieren sie, weil sie so seltsam ist. Aber in ihrem unheilbaren Optimismus stört sie das alles nicht. Denn sie hat die Liebe. Die allerdings bisher unerwiderte Liebe zu Jarrod, der in einer Videothek arbeitet, Videospiele und Kung-Fu-Filme liebt, und die Menschheit hasst. Doch er konzentriert sich lieber auf seine Mission: Die Rache an dem Rowdy, der seine Schulzeit zur Hölle gemacht hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon bei seinem Debütfilm zeigte sich, dass Taika Waititi über ein außergewöhnliches Talent verfügt, schräge Filme zu drehen. Eagle vs Shark ist im Grunde nicht nur ein Film, sondern auch ein kleines Kunstwerk, das liebevoll die Geschichte zweier Außenseiter erzählt, wobei das Liebevolle und die Wertschätzung sich allerdings viel mehr auf die männliche Hauptfigur Jarrod (Jemaine Clement , Napoleon Dynamit) erstreckt, während die weibliche Hauptfigur Lily ( Loren HorsleyThe Strip) wie eine verkümmerte Pflanze behandelt wird, die sich mit ein paar Tropfen Wasser pro Monat zufriedengeben muss und wenn sie eingeht interessiert es eh niemanden. Insoweit ist der im Jahre 2007 entstandene Film unfassbar schlecht gealtert, weil er von männlicher Dominanz nur so trieft und nicht aufhören kann, die Behandlung einer Frau wie der letzte Dreck zu romantisieren.

Die „arme“ männliche Hauptfigur hat nur eine harte Schale und ist in Wirklichkeit aber so sensibel, dass man ihn, wie ein rohes Ei behandeln muss, während er aber nicht nur auf den Gefühlen von der weiblichen Figur herumtrampelt, sondern sie auch noch darin bestärkt, dass sie nichts wert ist, so wie ein weggeworfener Apfel. Es war übrigens ein netter Einfall, die Symbolik mit den weggeworfenen Äpfeln, die dank der Stopmotiontechnik endlich zueinanderfinden, in den Film einzufügen. Doch trotzdem bleibt die weibliche Figur hier die Leidtragende, die sich mit abgenagten Knochen zufriedengeben muss, weil ihr Loserfreund sie nicht nur versetzt, sondern sie kaum beachtet, einer Anderen hinterherrennt und sie zwischendurch noch anschnauzt, während sie ihn trotzdem anhimmelt, als wäre er der letzte Mann auf Erden. So viel Verachtung für die weibliche Hauptfigur sieht man wirklich selten. Die meisten Lacher gehen auf Lilys Kosten, weil sie immer mehr an ihrer Selbstachtung verliert während Jarrod, sich zwar zum Trottel macht, doch dennoch wie ein sensibler strahlender Held gefeiert wird.

Aus der männlichen Perspektive ist der Film sicherlich niedlich und wunderbar, weil ein unattraktiver Loser das Mädchen bekommt, obwohl er sich wie ein Fuckboy aufführt. Zugegeben, die Geschichte entbehrt nicht einer gewissen Originalität, weil in den meisten Filmen die männlichen Helden entweder gutaussehende Herzensbrecher oder liebe schüchterne Außenseiter sind. Doch Waititi lässt das Schubladendenken links liegen und kreiert einen Helden, der weder gut aussieht noch charakterlich einer Frau etwas bieten könnte und trotzdem fliegt die schüchterne Lily auf diesen uncharismatischen Helden wie die Motte ins Licht. Im Grunde hält man Jarrod auf den ersten Blick für einen Trottel, doch auf den zweiten Blick leider auch. Dabei hätte man aus Eagle vs Shark etwas so Wunderbares erschaffen können, wenn man gleichberechtigte Figuren gezeichnet hätte, die beide voneinander profitieren.

Dass so etwas möglich ist, beweist eindrucksvoll der Film Dinner in America, der die Geschichte zweier schräger Außenseiter erzählt, die voneinander lernen und aus ihrer Beziehung nicht nur Kraft schöpfen, sondern auch einander respektieren und sich gemeinsam gegen die ganze Welt verbünden, die sie unterdrückt und schlecht behandelt hat. Bei Eagle vs Shark zieht ein unangenehmer Loser eine One-Man-Show ab und sein ganzes Verhalten wird damit erklärt, dass er in der Schule gemobbt wurde. Deswegen hat er sich das Recht erarbeitet, sich wie ein Vollidiot aufzuführen und der weiblichen Figur gnädigerweise zu erlauben ihn zu lieben. Das Schlimme daran ist, dass sie auch noch glücklich dabei ist. Die chauvinistische Sichtweise, die von der weiblichen Aufopferung und Selbstaufgabe geprägt ist, ist unerträglich. Trotzdem erfreut der Film mit seiner Originalität und Komik. Man merkt dem Film seine Entstehungszeit jedoch deutlich an und muss bedauerlicherweise sagen, dass dieses kleine Kunstwerk nicht mehr zeitgemäß ist.

Fazit

Taika Waititi hat ohne Frage viel Talent, doch in seinem Debütfilm zeigt er zu wenig Liebe für die weibliche Hauptfigur und kreiert zwar eine durchaus originelle und witzige Außenseiterstory, die jedoch von der männlichen Dominanz nur so trieft und nicht mehr zeitgemäß ist. Beide Figuren sind Außenseiter, doch leider nicht gleichberechtigt, weil der männliche Held die weibliche Figur wie den letzten Dreck behandelt und sie himmelt ihn auch noch an. Die Rollenverteilung ist mehr als klar: Wenn man als Mann früher gemobbt wurde, darf er seine Freundin schlecht behandeln, und die "Außenseiter-Frau" nimmt es einfach hin und freut sich darüber, dass sie endlich einen abbekommen hat, schließlich ist sie ja nichts wert. Nur gut, dass der männliche Held es ihr zu verstehen gibt, dass es eine Ehre für sie ist mit ihm zusammen zu sein. Autsch. Dieser Film tritt der Emanzipation sowas von in den Hintern. 

Kritik: Yuliya Mieland

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