5.0

MB-Kritik

Sterne zum Dessert 2023

Drama, Biography

5.0

Riadh Belaïche
Loubna Abidar
Marwan Amesker
Dycosh
Phénix Brossard
Pascal Légitimus
Jean-Yves Berteloot
Sandrine Dumas
Estéban
Christine Citti
Patrick d'Assumçao
Anis Mansour
Saïd Benchnafa
Lika Minamoto
Frédéric Saurel
Georges Corraface

Inhalt

Bereits seit seiner Kindheit kennt Yazid nur eine Leidenschaft: Das Backen! Trotz vieler Hindernisse und einer bewegten Kindheit in zahlreichen Pflegefamilien, ist er wild entschlossen, Konditor zu werden. Mit Hartnäckigkeit und Einfallsreichtum gelingt es ihm, sich in der elitären Arena der Patisserie mit süßen Kreationen durchzusetzen. Von Paris bis Monaco arbeitet er für die besten Köche der Welt. Yazids Ziel ist es, der Beste in seinem Fach zu sein. Er möchte seinen Traum wahr werden lassen: die internationale Meisterschaft der Konditoren gewinnen!

Kritik

Das Biopic Sterne zum Dessert gewährt uns einen Einblick in die faszinierende Welt der gehobenen Gastronomie, indem es die Lebensgeschichte des renommierten und global gefeierten Patissiers Yazid Ichemrahen (, 30 Letzte Tage - Ein Cop dreht auf) unter der Regie von , der hier sein Spielfilmdebüt abliefert, präsentiert. Der Film wählt dabei einen subtilen Ansatz, indem er versucht den Schwerpunkt auf die Charakterentwicklung zu legen und sich in drei entscheidenden Lebensabschnitten von Yazid vertieft: seine Kindheit, Jugend und das Erwachsenenalter. Allerdings offenbart er dabei einige narrative Unebenheiten, besonders hinsichtlich wechselnder Lebensumständen. Diese Ungereimtheiten werfen Fragen auf und tragen zur Verschwommenheit der Gesamthandlung bei. Die erzählerische Struktur neigt dazu, wichtige Übergangsmomente oberflächlich zu behandeln, was zu einem Mangel an klar erkennbarer Progression führt.

Die filmische Reise durch Yazid Ichemrahen kulinarische wie aber auch menschliche Entwicklung, von den bescheidenen Anfängen matschiger Kuchen bis zur Meisterschaft in der Kunst der Dessertzubereitung, verläuft - abgesehen von Zeitsprüngen - äußerst geradlinig, aber es fehlt an einer tiefgreifenden Erfassung der emotionalen Dimension. Der Film zeigt Leidenschaft des Immigrantensohnes für das Kochen, ohne jedoch dieaw essenziellen Empfindungen vollständig zu transportieren. Im Rahmen des Gesamtkonzepts präsentiert sich Sterne zum Dessert als eine ansprechende, wenn auch nicht herausragende, filmische Erfahrung. Die Abwesenheit von klarer, auf Gefühlen beruhender Tiefe und die inkonsistente narrative Struktur trüben den Gesamteindruck. Der Protagonist wird als talentierter Patissier dargestellt, jedoch bleibt die treibende Kraft hinter seinem Streben nach kulinarischer Perfektion im Dunkeln. Dazu zieht sich die Geschichte in manchen Abschnitten unschön in die Länge.

Sterne zum Dessert, vergleichbar mit einem gastronomischen Gericht, hinterlässt zwar keinen unzufriedenen Gaumen (eher Sehnerv, da der Titel visuell wenig hergibt), aber der entscheidende Geschmackseffekt bleibt aus. Yazids Leidenschaft wird gezeigt, jedoch nicht mit dem notwendigen Maß an Intensität gewürdigt, um das Publikum in vollem Maße zu fesseln. Sterne zum Dessert verpasst die Möglichkeit, die Tiefe und Komplexität der gastronomischen Welt mit der gleichen Präzision zu erfassen, die für eine vollständige Charakterentwicklung erforderlich ist. So bleibt eine interessante Geschichte, die das Drehbuch von Cédric Ido (La Gravité) und Christelle Berthevas (Michael Kohlhaas) nicht facettenreich und durchgängig kraftvoll wiedergibt und die Regie ebenfalls keine Form findet, die sich von anderen eher abgeschmackten Standards unterscheidet. Kurz: Sättigend, aber kein Gourmet-Menü.

Fazit

"Sterne zum Dessert" gewährt Einblicke in die Welt der gehobenen Gastronomie, präsentiert durch die Lebensgeschichte des renommierten Patissiers Yazid Ichemrahen. Trotz einiger Unebenheiten eine ansprechende, wenn auch nicht herausragende, Erfahrung. Hier wird eben sättigendes Biopic-Allerlei aufgetischt, kein Gourmet-Menü.

Autor: Sebastian Groß
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