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Eine junge, aufstrebende Künstlerin verliebt sich in ihren Mentor, der seine eigene Legende allerdings durch seine Alkoholsucht demontiert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon jetzt gilt Bradley Coopers (Ohne Limit) erste Regiearbeit A Star is Born als einer der größten Oscaranwärter des Jahres. Und die nötigen Versatzstücke eines typschen Oscar-Abräumers bringt das Musikdrama auch durch und durch mit: Sei es die künstlerische Leidenschaft von Regisseur und Hauptdarsteller Cooper, der den Film seit Jahren verwirklichen will, die dramatische Geschichte über die Licht- und Schattenseiten des Ruhmes oder die Einführung eines neuen, aufsteigenden Schauspieltalents, A Star is Born vereint so ziemlich alle Eckdaten auf der goldenen Oscar-Strichliste.  Den Film als reines Oscar-Bait zu verschreien wäre jedoch nicht ganz fair, kann A Star is Born doch auch unter dieser kalkulierten Oscar-Oberfläche vor allem durch eine mitreißende Natürlichkeit überzeugen. Nur die Geschichte hätte hier und da noch etwas Polierarbeit gebraucht.

Als x-te Neuerzählung des Films Ein Stern geht auf aus dem Jahr 1937 gibt sich Coopers Version von A Star is Born keiner übermäßigen Experimentierfreude hin, sondern setzt vor allem auf größtmögliche Natürlichkeit. Ob durch den leicht eingänglichen, emotional unheimlich leidenschaftlich vorgetragenen Soundtrack, mit dem ein Musikfilm ja steht oder fällt, oder den intensiven, vor Emotionalität strotzdenen Darstellerleistungen, A Star is Born überzeugt vor allem dadurch, wie er seine klassischen Versatzstücke einsetzt. Lady Gaga (American Horror Story) darf beispielsweise nicht nur beweisen, dass in ihr ein weit größeres Stimmvolumen steckt als es ihre Hit-Singles bisher vermuten ließen, sondern auch, dass sie  schauspielerisch mit den Großen mithalten kann. Ob  Wut, Zuneigung oder schiere Überwältigung, die Sängerin verarbeitet hier auf der einen Seite gelungen ihre persönlichen Erfahrungen im Musik-Business und nimmt diese auf der anderen Seite sogar ein bisschen auf die Schippe.

Bradley Cooper hingegen, der extra für den Film das Singen gelernt hat, um mit Gaga auf der Bühne größtmögliche Echtheit zu generieren, spult seinen abgehalfterten Rockstar gewohnt souverän herunter und kann vor allem durch seine zottelige Haarpracht sowie ein gutes Regiehändchen überzeugen. Als nuschelnder Gitarrist mit Hang zu Selbstmitleid wird er jedoch von Nuschel-Veteran Sam Elliott (The Big Lebowski), der hier Coopers älteren Bruder verkörpert, total an die Wand gespielt. Welch emotionale Wucht der 74-Jährige allein in seine Mimik legen kann, lockt selbst dem härtesten Rockstar ein Tränchen hervor. 

Probleme bekommt A Star is Born, wenn man sich die erzählerische Struktur des Films einmal genauer vornimmt. Zwar schafft der Film es bei der Sichtung  trotz 135 Minuten Laufzeit viele narrative Probleme zu überspielen, so ganz befriedigen will A Star is Born am Ende dann aber doch nicht, was vor allem an der nachlässigen Behandlung einiger Ideen liegt, die im Laufe des Films zu sehr an den Rand geschoben werden. So können essentielle Subplots wie Coopers Vergangenheit und seine depressiven Züge sowie die inhärente Kritik am Musik-Business einfach nicht so gelungen greifen wie sie es für ein befriedigendes Gesamtbild hätten tun müssen. Das führt dann dazu, dass der emotionale Impact zum Schluss nicht halb so wuchtig daherkommt, wie man es sich beim grandiosen Beginn noch erhoffen konnte. Auf zukünftige Regiearbeiten Coopers sowie zukünftige Darstellerleistungen Gagas kann man sich aber trotzdem sehr freuen. Und Sam Elliot und seinen wuchtigen Schnauzer wollen wir sowieso in jedem Film sehen. 

Fazit

Kein oberflächliches Oscar-Bait, aber auch nicht der ganz große Wurf. Bradley Coopers "A Star is Born" kann durch eine mitreißende Natürlichkeit, einen eingänglichen Soundtrack sowie gute Schauspielerleistungen überzeugen, stolpert aber gerade im letzten Akt ein ums andere Mal über erzählerische Nachlässigkeiten.


Kritik: Thomas Söcker

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