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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Artemis Fowl ist der zwölfjährige Spross einer alten irischen Gangsterdynastie und ein kriminelles Genie. Er entführt die temperamentvolle und angriffslustige Elfe Holly Short, um Gold als Lösegeld zu erpressen und somit den finanziellen Untergang seiner Familie zu verhindern. Das führt zu einem erbitterten Kampf um Stärke und Gerissenheit mit dem mächtigen, unterirdischen Elfenvolk, das auch hinter dem Verschwinden seines Vaters stecken könnte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Artemis Fowl von Autor Eoin Colfer brachte es auf acht Romane, allesamt von der Kritik gelobt und von vielen Lesern geliebt, auch wenn die Reihe immer wieder mit Harry Potter verglichen wurde, was unfair und, wenn man sich die Geschichten etwas genauer betrachtet, auch hanebüchen ist. So entführt Artemis gleich im ersten Buch die Elfin Holly, um vom Elfenvolk Gold zu erpressen. Ja, dieser Artemis ist zwar extrem intelligent, aber eben auch ein Gauner, dessen Empathie mit anderen erst nach und nach heranreift. Also eigentlich kein Charakter, den man mit der heilen Welt in Verbindung bringt, die Disney einem immer wieder verkaufen und schmackhaft machen will.

Warum das Mickey-Mouse-Imperium gerade diesen Stoff nun als (recht freie) Verfilmung auserkoren hat? Nun, vielleicht gab es in den Chefbüros des Studios ja durchaus die Hoffnung, dass Artemis Fowl als Film die Lücke ausfüllen kann, die der junge Zauberer mit der Blitznarbe auf der Stirn hinterlassen hat? Auf diese Frage kann es nach der Sichtung von Artemis Fowl nur eine Antwort geben: Ja, das war vermutlich der Plan, aber es wird so bestimmt nicht funktionieren. Der Grund ist einfach: Dieses familienfreundliche Fantasy-Spektakel nimmt so viele kleinere und größere Einzelteile, presst sie in 90 Minuten Film und überfrachtet alles mit dumpfem CGI-Gepose und uninteressanten Expositions-Blabla.

Dazu fräst Disney noch alle Aspekte der Romanfigur Artemis ab, die ihm etwas Eigenes gegeben haben. Der Film-Artemis ist eine lustlose und von Jungdarsteller wenig überzeugend verkörperte Schlaftablette, der so zwanghaft auf Identifikationsfigur zurecht gestaucht wurde, dass man seinen Namen vergessen würde, wäre er nicht auch gleichzeitig der Titel des Films, dem es tatsächlich gelingt aus weit schweifender Inspiration eine absolut inspirationslose Geschichte zu zimmern. Dass Regisseur (Mord im Orient Express) dazu lustlos und ohne erkennbare Handschrift die Szenen aneinanderreiht, macht das Ganze auch nicht besser.

Einzig Josh Gad (Die Schöne und das Biest) als Riesenzwerg blüht hier etwas auf, immerhin darf er endlich mal außerhalb seiner darstellerischen Komfortzone agieren, oder anders ausgedrückt: Josh Gad spielt endlich mal nicht sich selbst. Es gibt sogar eine Szene mit ihm (Stichwort: Buddeln), die so unvermittelt und schräg daherkommt, dass sie gleichsam belustigend wie verstörend ist. Es ist das erste Mal, dass Artemis Fowl mehr evoziert als ein Schulterzucken. Leider ist es auch das letzte Mal. Ansonsten gibt es keinen Grund noch weitere Darsteller des Films positiv oder negativ zu erwähnen. Ähnlich wie Branaghs Regie pendeln sich deren Leistungen im Gebiet „Dienst nach Vorschrift“ ein.

Fazit

Selbst ohne Vorlagenwissen ist erkennbar, dass dieser Film ohne Esprit, ohne eine erkennbare Vision, einfach Versatzstücke verkleistert und hofft, dass das Ganze schon irgendwie gut geht. Tut es aber nicht. "Artemis Fowl" ist erzählerisch flach und überfrachtet und inszenatorisch ziemlich redundant. Das ist nicht der neue "Harry Potter", das ist nur das "Bright" von Disney +.

Kritik: Sebastian Groß

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