Inhalt
Iiiih! Auf den Mund küssen ist ja wohl voll eklig. Doch insgeheim will der kleine Léo es unbedingt auch selber einmal ausprobieren.
Kritik
Immerhin passt der Titel. So viel Positives lässt sich über Loïc Espuches Kinder-Kurzfilm-Komödie sagen. Auch wenn sich der Regisseur den Zusammenhang wahrscheinlich anders gedacht hat. Yuck, oder wie der Originaltitel lautmalerischer sagt: Beurk, sind nicht nur die wie eine Kinderhand-Kopie von Botero anmutenden Animationen, denen ein unangenehmer Touch heimlicher Häme anhaftet. Yuck ist vor allem die indirekte Message der nach außen hin so unbedarfte Mini-Romanze.
Die beginnt auf dem Campingplatz, wo eine Kinder-Clique der Jüngsten Pärchen beobachtet. Küssen sich zwei, wird mit Kichern und Grimassen der Ekel darüber ausgedrückt. Leo (Noé Chabbat, AKA) würde es mit Lucie (Katell Varvat) trotzdem versuchen, fürchtet aber den Spott der anderen, die ihn schließlich erwischen. Aber die Nacht bringt tröstende Enthüllungen: Lucie steht auf ih und alle, wirklich alle, stehen auf Küssen. Wie gesagt: Yuck!
Fazit
Das Paradoxe an Loïc Espuches im flächigen, farbenfrohen Stil Bilderbuchs animierten Kurzfilms ist, dass er Gruppendruck kritisiert, jedoch selbst Teil davon ist. Die romantisch-sexuelle hetero Paarbeziehung, die in der Handlung verhöhnt wird, ist indoktrinierte Norm. Noch mehr gilt das für Sexualität und Romantik, die hier als naturgegebene Eigenschaft dargestellt werden. Asexualität existiert nicht,Sex repulsedzu sein wird als kindliche Phase abgetan. Noch einmal: Yuck!
Autor: Lida Bach