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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein psychopathisches, zwölfjähriges Mädchen in einer Kleinstadt in Nebraska schart alle Kinder um sich und begibt sich auf einen blutigen Amoklauf, bei dem sie die korrupten Erwachsenen und einfach alle, die sich ihr widersetzen, tötet. Nur eine aufgeweckte Highschool-Schülerin, die bei diesem Albtraum aus Gewalt nicht mitmachen will, wird zur einzigen Hoffnung für das Überleben der Stadt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Nichts stirbt jemals wirklich im Maisfeld.“

Leider wahr. Es ist schier unfassbar, wie beharrlich – um nicht zu sagen unbelehrbar – immer wieder eine weitere Variante von Kinder des Zorns auf den Markt geworfen wird und wie verlässlich es jedes Mal wieder kolossal vergeigt wird. Damit ist die Reihe wenigstens konsequent: man bekommt exakt das, was man erwarten bzw. befürchten kann. Auch eine Form von Leistung. Dabei war schon die erste Leinwandadaption aus dem Jahr 1984 alles andere als gelungen, Stephen King – auf dessen 1977 im Penthouse veröffentlichten Kurzgeschichte Children of the Corn das Ganze beruhte – ließ selbst kein gutes Haar daran. Dennoch ist dies nun die 11. (!!!) Filmfassung (damit mehr als doppelt soviele Verfilmungen wie die Seitenzahl der Kurzgeschichte), die nach diversen Sequels, Remakes und Reboots angeblich ein Prequel sein soll, was allerdings hinten und vorne nicht hinkommen kann, aber ganz ehrlich, letztlich spielt das auch überhaupt keine Rolle. Eh wieder das Gleiche in grün. Interessant ist eigentlich nur, warum der bereits 2020 abgedrehte Film erst jetzt auf den Markt kommt und ab dem 14.12. tatsächlich sogar einen deutschen Kinostart erhalten soll. Ersteres lässt sich mühelos mit seiner „Qualität“ begründen, für Letzteres ist es umso rätselhafter. Mal schauen, wie viele deutsche Lichtspielhäuser den in ihr Programm aufnehmen…

-„Er ist krank. Er muss fressen.“

-„Er?“

-„Er, der hinter den Reihen geht.“

Da ist er endlich wieder! Doch bevor der Lümmel aus der allerletzten Reihe seinen großen Auftritt bekommt (und der hat es diesmal wirklich in sich, versprochen!) ist erstmal Business as Usual angesagt. Diesmal in einem anderen Hinterwäldler-Kaff in Nebraska (so viel zum Thema Prequel), wobei der mordlustigen Kinderschar doch tatsächlich mal so was wie ein Motiv gegeben wird. Denn die Erwachsenen von Rylstone haben es nicht so mit dem verantwortungsvollen Umgang mit Pestiziden. Zuerst haben die davon viel zu viel auf ihre Felder geballert, weswegen ihnen der Mais droht unter den Händen weg zu gammeln. Und dann hat man damit dummerweise auch noch das ganze Waisenhaus vergast, hoppala. Die toten Waisen bleiben leider tot, ist halt dumm gelaufen, aber für das Maisproblem gibt es Abhilfe, denn dank staatlicher Subventionen will man sich elegant aus dem Geschäft zurückziehen. Das können aber die Kinder des Ortes nicht zulassen. Es folgt der übliche Amoklauf, bei dem alle Erwachsenen drastisch ins Jenseits befördert werden. Nur die 18 Jährige Boleyn (Elena Kampouris, My Big Fat Greek Wedding - Familientreffen) ist noch nicht dem okkulten Blutrausch verfallen und leisten zivilen Ungehorsam.

Das die Kinder diesmal sogar einen halbwegs „nachvollziehbaren“ Grund für ihr Handeln haben, könnte dem Geschehen theoretisch seine gespenstische Prämisse nehmen, aber die ist aufgrund aller anderen Unzulänglichkeiten ohnehin nicht vorhanden. So mies selbst das Original aus den 80ern war, dieses hatte immerhin noch rudimentär eine leichte Beklemmung, die von irrational mordenden Kindern grundsätzlich ausgehen sollte. Das King’s ursprüngliche Geschichte neben einer Verneigung vor Herr der Fliegen natürlich auch als Parabel auf religiösen Fanatismus im Bible Belt der US-Südstaaten verstanden werden kann, ist dabei genauso nebensächlich und das damit einhergehende Potential wird vollkommen links liegen gelassen, aber das kennen wir ja von der Reihe. Stattdessen gibt es einen uninspirierten Anflug von Ökohorror, gepaart mit lustlos inszenierten Slasher-Szenen und teils absurd schlechtem Schauspiel, wobei die Kinder dabei nicht mal die schlimmere Figur machen. Regisseur & Autor Kurt Wimmer galt Anfang des Jahrtausends nach seinem B-Science-Fictioner Equilibrium übrigens mal als hoffnungsvolles Talent, das hat sich hiermit wohl endgültig erledigt. In der ersten Hälfte wird schon deutlich, dass auch dieser Kinder des Zorns sich nahtlos in die Nutzlosigkeit der gesamten Serie einordnet und ein ganz heißer Kandidat für die Flop-10 des Jahres sein dürfte, aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. Was da im letzten Drittel abgeht, spottet wirklich jeder Beschreibung.

Spätestens, wenn „der, der hinten den Reihen geht“ tatsächlich in voller Pracht zu sehen ist (gab es dass in einem der vorherigen Filme schon mal? Falls nicht, aus gutem Grund), wird auch noch das letzte bisschen Hoffnung auf wenigstens so was wie Schadensbegrenzung jauchzend aus dem fahrenden Wagen geworfen. Wie Giant Groot vom CGI-Sperrmüll stapft der da durchs Maisfeld und plötzlich sind wir in Creature-Trash der Marke Asylum angekommen. Wenn der Film wenigstens realisieren würde, wie albern er seine Prämisse die ganze Zeit präsentiert – schon vor dieser neuen Stufe der Lächerlichkeit – und darauf mit einer Form von Selbstironie oder wenigstens Galgenhumor reagieren würde. Nichts die Spur davon, stattdessen wird mit stoischer Ernsthaftigkeit versucht diesen Auffahrunfall an den Mann zu bringen und mündet in einem Showdown, wie man ihm in einen (Kino!)Film im Jahr 2023 – oder auch 2020, völlig egal – nicht mehr für möglich gehalten hätte zu sehen. Wie gesagt, bei der Filmreihe hingen die Trauben sowieso immer schon direkt auf der Grasnarbe, aber selbst dafür ist das schon ein starkes Stück. Normalerweise müsste so was endgültig den Deckel drauf machen, aber in dieser diesbezüglich absurden Parallelwelt wird bestimmt schon fleißig am nächsten Se-Pre-Re-quel-make-boot gebastelt. Nichts ist so sicher wie die Steuern, der Tod und Kinder des Zorns.

Fazit

Nach Jahren im Giftschrank hatte nun doch jemand Erbarmen, Geldsorgen, nicht mehr alle Latten am Zaun oder eine sehr merkwürdige Art von Humor und bringt uns doch noch in den Genuss der längst noch nicht auserzählten Geschichte, die selbst ihr ursprünglicher Schöpfer seit 46 Jahren nicht mal mehr mit der Kneifzange anfasst. Wenn man immer das Gleiche macht und trotzdem ein anderes Resultat erwartet, ist es dann nicht nach Definition Wahnsinn? Selten war das zutreffender als hier.

Kritik: Jacko Kunze

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