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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem direkten Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg stellt Frank Raymond, der Enkel des genialen Wissenschaftlers Griffin, das Unsichtbarkeitsserum seines Großvaters der Regierung zur Verfügung. Unter einer Bedingung: Nur er selbst wird es einsetzen und als unsichtbarer Spion in Berlin versuchen, hinter die geplanten Sabotageakte des Dritten Reichs und der japanischen Verbündeten zu kommen. So kommt es auch, aber der Feind weiß auch um diese Erfindung und versucht alles, um selbst in den Besitz von Frank und seiner Wunderwaffe zu gelangen.

Kritik

-„Sind sie wahnsinnig?“

-„Nein, nur durchsichtig.“

Ich sehe was, was du nicht siehst geht in die vierte Runde und wie könnte es auch anders sein, jetzt werden die Nazis infiltriert. Es herrscht schließlich Krieg, nach dem Bombardement auf Pearl Harbor nun auch ganz offiziell und höchstpersönlich für die USA, was nicht nur an der Front, sondern gerne auch in jeder Form der fiktiven Unterhaltung ausgeschlachtet wurde. Etliche Superhelden, (auch sonst komplett gewaltfreie) Comicfiguren und sogar Tarzan hatte es in dieser Zeit mit den Nazis zu tun, warum auch nicht? Gute Unterhaltung und gleichzeitig Mobilmachung des Volkes zum Einstimmen auf den Feind, während da draußen echte Soldaten sterben.

Nur mal als Vergleich: Nach 9/11 wurden einige Filmprojekte eingestampft oder deren Start deutlich nach hinten verschoben, weil es als ungünstig betrachtet wurde sie in dieser Situation zu veröffentlichen. Damals entstanden aus einem nicht minder grausamen Terrorakt ganze Filme über Nacht, anderen wurde schnell noch ein Bezug hineingeschnitten (siehe dem Film-noir-Klassiker Die Narbenhand), gefühlt jede fiktive Figur durfte sich auf einmal mit Hitler und den bösen Japsen anlegen. Rückblinkend betrachtet ist das so unsensibel wie extrem kurios, aber in gewissen Fällen hat der Gedanke was. Besonders hier, denn einen unsichtbaren Spion mitten ins Herz des Dritten Reichs zu schicken, das taugt eindeutig für spannenden Thriller. Der unsichtbare Agent schmeißt nicht nur einfach ein (un)bekanntes Gesicht in den Topf der Propaganda-Filmindustrie, dieses macht aufgrund ihrer Eigenschafften da sogar richtig Sinn.

Schon spannend, wie sich das Zickzack-Franchise immer wieder neu erfindet. Das Original Science-Fiction mit deutlichem Einschlag im Horrorfilm, Der Unsichtbare kehrt zurück mehr Whodunnit-Krimi, Die unsichtbare Frau ein alberner Screwball-Persiflage-Versuch, jetzt ein Spionage-Film mit brandaktuellem Bezug, der das Thema aber natürlich auch nicht wirklich seriös betrachtet oder dem es daran gelegen ist, aus der reizvollen Prämisse einen richtig cleveren Thriller zu basteln. Aber verglichen mit dem haarsträubenden Vorläufer ein deutlicher Schritt nach vorne. Die Ausgangslage reicht für ein recht schmissiges B-Movie aus, handwerklich ist das ganz gut anzusehen, nur hätte dieser Schnellschuss tatsächlich viel mehr Potenzial, als er letztlich herauszuholen vermag. Es wird wieder mehr auf Spannung und Stimmung gesetzt, der für die Reihe übliche Humor ist wieder angenehm und angemessen gedrosselt und das Finale mit seinen zahlreichen Pyroeffekten ist für seine Zeit gar leicht spektakulär.

Eine Absurdität am Rande: Peter Lorre (M – Eine Stadt sucht einen Mörder) ist als durchtriebener, sadistischer Schurke zu sehen. Na und, alles wie immer? Er spielt keinen Deutschen, sondern einen Japaner! Die restlichen Japaner werden von Asiaten verkörpert, haben aber auch keinen Text und stehen bzw. fallen dekorativ im Hintergrund um. Dieser alte, unverblümte Hollywood-Rassismus, nicht minder seltsam wie so manche Filme dieses Zeitraums. Von denen ist Der unsichtbare Agent definitiv einer der besseren. Nicht schlecht gemacht und mit ausreichendem Unterhaltungswert versehen.  

Fazit

"Der unsichtbare Agent" ist kein peinlicher Propaganda-Heuler, kein wahnwitziger Propaganda-Blödsinn (ist ja manchmal echt amüsant), trotzdem natürlich ein Film, den man so nicht unbedingt gebraucht hätte. Die Idee ist gar nicht schlecht, nur damals hatte und wollte man wohl nicht genug Zeit investieren, um daraus einen richtig guten Film zu machen. Dafür ist das aber recht ansprechend geworden. Kann man sich anschauen…wenn man denn was sieht.

Kritik: Jacko Kunze

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