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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Gerade aus dem Gefängnis entlassen, heuert Tom Yately bei einer dubiosen Transportfirma an. Die Fahrer werden nach einem grenzwertigen Leistungsprinzip entlohnt, der Druck ist immens. Zudem will sich Vorarbeiter und Platzhirsch Red nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Rivalität eskaliert…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer bremst, verliert. Wörtlich zu nehmen bei den unmenschlichen Arbeitsbedingungen einer kleinen, englischen Speditionsfirma, die von Gewerkschaftsforderungen noch nie etwas gehört hat und selbst wenn, sie wahrscheinlich nicht mit dem blanken Arsch angucken würde. Hier zählt ausschließlich Leistung, auszumachen an nackten Fakten. Die Routenanzahl pro Tag zum nahegelegenen Kieswerk ist ausschlaggebend, wie diese zustande kommen, liegt in der halsbrecherischen Selbstverantwortung der Fahrer. Zur Belohnung erhält der Klassenprimus nicht nur den am besten funktionierenden LKW (unter normalen Bedingungen eigentlich selbstverständlich), sondern auch noch – festhalten – ein vergoldetes Zigarettenetui. Wenn das nichts ist.

Cy Endfield („Zulu – Die Schlacht von Rorkes Drift“) versucht sich bei „Duell am Steuer“ an einer Art Mischung aus typisch britischem Workingclass-Drama und energiegeladenem KFZ-Thriller, der von der Grundprämisse leicht an Henri-Georges Clouzot’s Meisterwerk „Lohn der Angst“ erinnert…allerdings ohne Dschungel und mit fest angezogener Spannungs-Handbremse. Existenzangst steht auch hier im Vordergrund und ist Triebfeder für ein selbstmörderisches Engagement am Steuer, nur die Rahmenbedingungen sind andere. Auf den ersten Blick nicht ansatzweise so verzweifelter Natur. Wir befinden uns nicht im tiefsten Urwald, sondern am Ende der Tagelöhner-Nahrungskette. Für relativ gutes Geld bekommen verstoßene Außenseiter eine Chance, müssen dafür nur Vernunft und Selbsterhaltungstrieb weit hinten anstellen, funktionierende Bremsen und das dufte Etui gibt es schließlich nicht geschenkt. Im Kern kein uninteressantes Statement zur ausbeuterischen Situation der weniger privilegierten Arbeiterklasse im Korsett eines kernigen Männerfilms um Platzhirsch-Gehabe, Adrenalin, dem alten Kampf von Gut gegen Böse, Freundschaft, sogar Liebe und dem ganzen Piff und Paff, leider genauso klischeebeladen und primitiv runtergenudelt, wie es sich auch anhört.

Der Plot und seine Figuren sind derartig plump konstruiert, es fehlt an realistischem Identifikationspotenzial. Stanley Baker („Die Kanonen von Navarone“) gibt den grundehrlichen Protagonisten mit einer bald spießigen Tugendhaftigkeit, Herbert Lom ("Ladykillers") muss sich als loyaler Italiener (!) völlig unter Wert verkaufen, Patrick McGoohan („Braveheart“) ist als Betriebs-Bully ekelhafter als die Polizei erlaubt und der damals noch gänzlich unbekannte Sean Connery („Jagd auf Roter Oktober“) grimassiert sich als Scherge auffällig-aufdringlich durch den Hintergrund. Trotz der gesellschaftskritischen Thematik hat man eher das Gefühl, einem Schwanzvergleich auf dem Schulhof zuzusehen. Die Protagonisten erinnern von ihrem naiven, unreifen Verhalten an Halbstarke denn an erwachsene Männer. Die gesamte Dramaturgie wirkt (nicht nur aus heutiger Sicht) wahnsinnig simpel, manchmal fast albern, ein ernsthafter Bezug zu den angedeuteten Problemen und Befindlichkeiten wird maximal angedeutet. Gemessen an seiner Intention ist „Duell am Steuer“ ein ganz handzahmes Filmchen im Schablonenstanzmuster, das erstaunlich bieder daherkommt und sich – was extrem fatal ist – kaum für voll nehmen lässt. Extrem vorhersehbar ist das Ganze zudem, was das ohnehin nicht besonders hohe Spannungsniveau zusätzlich gering hält. So bleibt der  -immerhin handwerklich vernünftig inszenierte - Film im verkehrsberuhigten Bereich und rollt gemächlich im zweiten Gang über die Zielgerade, direkt in den Fuhrpark verstaubter und vergessener Filmarchivleichen von vorgestern, die keiner wirklich vermisst hätte.

Fazit

Ohne den ein oder anderen bekannten Darsteller im Cast würde „Duell am Steuer“ wohl kaum noch Erwähnung finden. Äußert unvorteilhaft gealtert und sicher schon zu seiner Zeit kein besonders bemerkenswerter Film, der als sozial- und gesellschaftskritisches Drama zu einfach gestrickt und als Thriller nicht aufregend genug ist.

Kritik: Jacko Kunze

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