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Quelle: themoviedb.org

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Grosse Pointe Blank ist der Name der Heimatstadt des Auftragsmörders Martin Q. Blanks (John Cusack) in die er 10 Jahre nach seinem Schulabschluss zum ersten Mal zurückkehrt. Die Gründe liegen weniger im Klassentreffen, sondern mehr in einem "Kunden" der hier ansässig ist und zu psychischen Zwecken, da er hier seine damalige Freundin sitzen gelassen hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die 1990er Jahre werden durch die nostalgische Brille heutzutage cineastisch vielleicht etwas zu verklärt in den Himmel gehoben, allerdings haben sie wirklich eine nicht geringe Anzahl genialer Filme hervorgebracht. Vor allem auch einige, die bis heute nie aus der Geheimtipp-Nische herausgekommen sind, aus schier unerklärlichen Gründen. Besonders bedauerlich – wenn nicht sogar verwerflich – ist dies bei Grosse Pointe Blank. Dem Film wurde zumindest flächendeckend niemals die ihm gebührende Würdigung zu teil, obgleich er wenigstens über eine kleine, verschworene Fanbase verfügt. Wer ihn bis heute verpasst hat, soll spätestens jetzt mit Nachdruck auf ihn aufmerksam gemacht werden. Denn es handelt sich um nichts Geringeres als eine der besten Komödien seiner Dekade.

Machen wir uns nichts vor: Klassentreffen sind eher lästige, gefühlte Pflichtveranstaltungen. Klar kann so was teilweise ganz nett sein und ein wenig neugierig ist man schon, aber es hat ja oftmals auch einen Grund, warum man gewisse Visagen seit dem Abschluss aus den Augen „verloren“ hat. Auch Martin Blank (auf seinem persönlichen Zenit und selbst dafür extra famos: John Cusack, Being John Malkovich) hat gar keinen Bock auf das 10jährige Jubiläum seiner alten High School, wird aber von seiner Sekretärin (Schwesterchen Joan Cusack, Arlington Road) nahezu dafür bekniet. Warum? Laut eigener Aussage gibt es ihr ein gutes Gefühl, das ihr Chef auch eine ganz normale Vergangenheit hat. Außerdem ist sie insgeheim ganz froh, wenn er mal für ein paar Tage nicht in ihrer Nähe ist. Gleiches gilt übrigens auch für seinen Seelenklempner (Alan Arkin, Little Miss Sunshine), der das Patientenverhältnis eigentlich schon längst seinerseits aufgelöst hat. Nur den gestressten Selbstständigen interessiert das wenig, weshalb er ihn trotzdem immer wieder ungebeten aufsucht. Um es kurz zu machen: Beide haben richtig Schiss vor Martin. Dabei ist das ein ganz sympathischer, charmanter Kerl. Sein Beruf lässt ihn nur in einem ungünstigen Licht erstrahlen. Martin ist Auftragskiller. Ein verdammt Guter und wenn er einen Job annimmt auch komplett Eiskalter, aber auch einer mit zumindest halbwegs moralischen Prinzipien.  

Aber auch Martin hat Schiss. Nicht vor den allgemeinen Berufsrisiken und erst recht nicht vor seinem größten Konkurrenten Grocer (Dan Aykroyd, Ghostbusters), der stinksauer ist, dass Martin sich nicht seiner Hitman-Gewerkschaft anschließen will. Er hat Schiss vor einem Wiedersehen mit seiner Jugendliebe Debi (Minnie Driver, Good Will Hunting). Die hat er nämlich am Abend des Abschlussballs sitzengelassen, hat sich zur Army gemeldet und ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Als sein nächster Auftrag aber genau an diesem Wochenende und auch noch in seiner alten Heimat stattfinden soll, nimmt er diesen Wink des Schicksals eben hin. Die Vorbereitung auf den Job gerät zur Nebensache, jetzt muss erst mit der Vergangenheit aufgeräumt werden. Und vor allem mit Debi. Denn wie Martin feststellen muss, ist er immer noch tierisch vernarrt in sie. Was auf Gegenseitigkeit beruht. Problematisch könnte nur sein eingeschlagener Lebensweg werden. Wohl auch deshalb hält er damit niemals hinter dem Berg. Auf die Frage, was er denn beruflich macht, antwortet er knochentrocken: Profi-Killer. Was wiederum niemand ernstnimmt und als Gag im Raum stehen lässt. Erst als sich Privates und Berufliches – natürlich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – überschneiden, muss Martin endgültig eine Entscheidung treffen. Soll es so weiter gehen oder ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt zum endgültigen Erwachsenwerden gekommen? Und vielleicht um nicht mehr ganz so viele Menschen umzubringen.

Grosse Pointe Blank ist schlicht brillant – und immer noch wahnsinnig unterschätzt. Dieser Film ist so harmonisch in seinen Elementen, so unglaublich pointiert in allen Details, so hinreißend, sarkastisch und spitzbübisch wie der fabelhafte John Cusack, der auch am Drehbuch mitwirkte und sich die Rolle des Killers mit Beziehungskomplex quasi auf den Leib schrieb. Hier steckt so viel Liebe drin, wie ignorant kann man sein um das nicht zu bemerken? Es ist wie ein einzigartiges Crossover vom Besten der 80er und 90er. (Verspätetes) High-School-Coming-of-Age trifft auf ironischen Kugelhagel mit geschliffenen Dialogen. Die Situationskomik ist durchgehend umwerfend, ohne auf Slapstick oder schrillen Nonsense zu setzen. Das sind Szenen, die auch nur leicht abweichend inszeniert, geschrieben oder gespielt komplett unbemerkt verpuffen könnten. Stattdessen landet hier ein Volltreffer nach dem anderen im Bullseye. Unterlegt mit einem perfekt gewählten und platzierten Soundtrack (99 Luftballons wird nie mehr ohne entsprechende Assoziation ablaufen) und mit einem irrwitzig-rasanten Showdown versehen. Einfach alles an diesem Film ist so wie es ist eigentlich perfekt. Er mag unspektakulär und tiefenentspannt wirken, ist genau deshalb so mit sich im Reinen und versprüht eine positive Energie, die ihresgleichen sucht. Einer der schönsten und witzigsten Filme der 90er. Einer, der bei jeder Sichtung nur noch mehr dazu gewinnt.

Fazit

Was ist eigentlich mit John Cusack passiert? Heute geistert der im Dauer-Bad-Hair-Modus apathisch durch eine Fließbandgurke nach der nächsten, dabei war er über 20 Jahre lang eine Bank. Meist auch in seiner Rollenauswahl. Und „Grosse Pointe Blank“ zählt ganz klar zu seinen besten Arbeiten. Eine unaufdringliche, aber durch und durch harmonische, liebevolle und geistreiche Killer-Komödie mit wahnsinnig großem Engagement aller Beteiligten. Unverkennbar ein Herzensprojekt mit maximalem Rewatch-Value.

Kritik: Jacko Kunze

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