Inhalt
Der Abenteurer Sam Morgan, der eigentlich ein abgehalfterter Einbrecher ist, wird von der schönen Colleen unter Drogen gesetzt und an Bord einer Jacht entführt. Als er wieder zu sich kommt, erfährt der athletische junge Mann, dass Colleen und ihre Freunde wollen, dass er die Tresore einer Karibikinsel aufbricht, wo ein skrupelloser Diktator einen seinem Volk gestohlenen Schatz deponiert hat. Die Partisanen wollen damit die Revolution finanzieren ...
Kritik
Auch wenn der Titel das Wort „Haie“ enthält, geht es nicht um echte Haie, sondern um eine Verbrecherbande, die einen Mann unter Drogen setzt und ihn entführt, damit er einen Tresor für sie knackt. Auf den ersten Blick verspricht der Film Haie bitten zu Tisch ein Heist-Movie zu werden und enthält zunächst auch alle Elemente, die so ein Film braucht: eine Bande, die einen Raubplan ausgearbeitet hat und einen Profibankräuber (Frederick Stafford, Der goldene Schlüssel) engagieren will, damit er einen reichen fiesen Typen um seine Millionen erleichtern kann. Der auserkorene Bankräuber ziert sich jedoch und lässt sich weder von der hübschen Tochter des Hauses (Jean Seberg, Airport) noch von den Drohungen ihres Vaters davon überzeugen. Nicht einmal die schöne Meereskulisse vermag ihn zum Bleiben zu motivieren. Doch auch wenn es noch nicht danach aussieht, kann man es sich eigentlich schon zu Beginn des Films denken, dass der Held es sich anders überlegt und doch bei dem Überfall mitmacht und das ist auch gut so, denn genauso sollte ein Heist-Movie sein.
Nur leider entwickelt sich Haie bitten zu Tisch doch ganz anders als gedacht und aus einem Heist-Movie wird im Handumdrehen ein politisch angehauchter Abenteuerfilm mit typischer minimalistischer 60er Jahre Action. Wenn man so etwas in der Art erwartet, dann wird man sicher entzückt sein, wobei man sagen muss, dass die Actionszenen für die damalige Zeit ziemlich ansehnlich sind. Nur aus heutiger Sicht sind die Explosionen, Schießereien und Kämpfe ziemlich einfach gestrickt, doch in den 60er Jahren war es sicherlich etwas ganz Besonderes. Auch die Heldenzeichnung ist ziemlich typisch für die damalige Zeit: Der Mann ist der große Held und die Frau an seiner Seite ist hilfebedürftig und ängstlich, so wie die Frauen in den 60er Jahren halt dargestellt wurden. Eine Frau kämpfte nicht, sondern musste gerettet werden und schaute sich den Kampf voller Ehrfurcht aus sicherer Entfernung an, ohne den Versuch zu unternehmen, dem Mann zu helfen. Doch auch wenn Estella(Maria-Rosa Rodriguez, Die Damen lassen bitten), eine andere weibliche Figur, mit einem Maschinengewehr wild durch die Gegend schießt, zweifelt man an der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens, weil man nicht einmal sieht, ob sie jemanden trifft. Später bekommt sie noch ihre Chance kurzzeitig zu glänzen, bleibt aber trotzdem nichts weiter als eine unwichtige Nebenfigur, die man nur einsetzt, um die Handlung irgendwie voranzubringen.
Spannender wird es durch die Schießereien allerdings auch nicht und im Endeffekt ist Haie bitten zu Tisch nichts Halbes und nichts Ganzes. Es ist weder ein reiner Heist-Movie noch ein Politthriller, obwohl man wie aus heiteren Himmel sein Augenmerk auf Regierungsumsturz und Revolution lenkt. Dabei geht man jedoch so oberflächlich vor, dass man kaum etwas Genaues über das Leid des Volkes erfährt. Man wirft lediglich in den Raum, dass es einen bösen Diktator gibt und, dass die armen Menschen darunter leiden. Da kommt natürlich ein sogenannter "Robin Hood" genau zur richtigen Zeit. Die ganze Geschichte, die den Überfall rechtfertigt, ist etwas dünn, aber sei's drum, irgendwie liefert Haie bitten zu Tisch trotzdem durchschnittliche Unterhaltung und es ist vollkommen in Ordnung. Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und das ist der Song, der sowohl am Ende als auch am Anfang eingesetzt wird. So bleibt der Film wenigstens in guter Erinnerung.
Fazit
"Haie bitten zu Tisch" weiß nicht so genau, was er sein möchte. Es ist weder ein reiner Heist-Movie noch ein Politthriller, obwohl man mit den Begriffen wie Regierungsumsturz und Revolution um sich wirft. Dabei hätte man daraus so viel mehr machen können, wenn man sich nur auf den Überfall konzentriert hätte. Vielleicht wäre es unter Umständen sogar spannend geworden.