Inhalt
Sofia ist eine junge und hübsche Frau. Dem Traum von einem besseren Leben folgend, kam sie nach Rom. Dort fand sie jedoch nicht ihr Glück, sondern einen nicht endend wollenden Albtraum. Von einem sadistischen Zuhälter zur Prostitution gezwungen, steht sie jeden Tag am örtlichen Straßenstrich. Gedemütigt und misshandelt scheint ein Ende der Qualen nicht in Sicht. Trotzdem gibt Sofia die Hoffnung nicht auf, eines Tages all dieser Pein und Gewalt entkommen zu können. Sie ahnt nicht, dass ihr das Schlimmste noch bevorsteht...
Kritik
Dieses Jahr kam mit „Skin Trade“ ein Actionfilm in den Handel, der sich trotz klarer Fokussierung auf Action und Martial Arts selbst die Aufgabe erteilte, den Zuschauer aufzuklären über das Thema Menschenhandel. Warum sollte man auch nicht einen Genre-Film dafür nutzen eine wichtige wie aufklärerische Mitteilung zu machen? Gewiss, letztlich dient dies nur als Aufhänger für martialische Kämpfe und rasante Verfolgungsjagden, aber im Kern steckt dahinter eine durch und durch gute wie engagierte Sache.
Mit “Hope Lost - There is no Way Out” versucht sich nun ein weiterer Genre-Film als Samariter. Ähnlich wie bei „Skin Trade“ geht es um Menschenhandel, im spezifischen um Zwangsprostitution. Wenn die junge Näherin Sofia durch blindes Vertrauen und Naivität zum Opfer eines Prostitutionsrings wird, erzählt der in Italien produzierte Film genau die einfache Geschichte, die wir wohl alle vor Augen sehen, wenn wir Berichte über das Thema hören. Dass “Hope Lost - There is no Way Out” diese Standardstory nutzt ist aber nicht wirklich verwerflich, vor allem weil die noch recht unerfahrene Darstellerin der Sofia (Francesca Agostini) alleine physiognomisch perfekt ins Musterbild eines typischen Opfers passt.
Dass war es dann aber auch schon, was sich positives über “Hope Lost - There is no Way Out” sagen lässt. Die Absicht des Films uns ein Bild über moderne Sklaverei zu zeigen, uns aufzurütteln und zu schockieren erreicht der Film nämlich zu keiner Zeit. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn schockierend ist David Petruccis Regiearbeit durchaus. Damit gemeint ist aber nicht die Thematik, sondern mehr der Umgang mit dieser. In günstig aufgenommen Hochglanzbildern labt sich “Hope Lost - There is no Way Out” regelrecht am Schicksal von Sofia und bietet im letzten Akt dann sogar in Szenen und Momenten, die an einem Torture Porn a la „Hostel“ erinnern - allerdings so inszeniert, dass das Unmenschliche und Gewalttätige daran zur regelrechten Attraktionen aufgebauscht wird. Das ist schlicht und ergreifend einfach nur Widerlich und ein regelrechter Faustschlag für all jene, die wirklich Opfer der Sexsklaverei sind oder waren.
“Hope Lost - There is no Way Out” ist pure Heuchelei, dargeboten auch als Schaulaufen von diversen B-Movie-Stars. Im Grunde ist der Film aber nicht mehr als verhöhnender Voyeurismus ohne jedweden Mehrwert. Ein durch und durch ärgerliches Anti-Erlebnis, welches sich am Elend anderer bereichert und dann allen Ernstes dies noch so vermarktet, als besäße er tatsächlich eine samaritäre Existenzberechtigung. Kurz: Widerwärtiger Vollschrott.
Fazit
Menschenverachtende Verhältnisse aufzuzeigen ist das eine, diese aber dummdreist für die eigenen Zwecke zu missbrauchen und dann nicht mehr abzuliefern als einen stumpfen Gewaltporno in Möchtegern-Hochglanzoptik ist schlicht und ergreifend widerwertig. “Hope Lost - There is no Way Out” ist ein Film, über den man sich nicht nur ärgern, sondern auch schämen sollte.
Autor: Sebastian Groß