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Der Mars macht mobil und greift die Bevölkerung der Erde an. Diese setzt sich nach besten Kräften zur Wehr.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manche Filme basieren auf Romanen, andere auf historischen Ereignissen, wieder andere auf prominenten Personen oder auch mal auf dem ein oder anderen Videospiel. Und Mars Attacks!? Tja, der basiert auf gleichnamigen Sammelkarten aus den frühen 60er-Jahren. Natürlich steckt in Mars Attacks! noch ein klein wenig mehr. Allein schon, weil der Film eine Hommage an die Alien-Invasionsfilme des 50er-Jahre-Kinos darstellt. Aber die ausschlaggebende Inspiration für den Film stammt letztendlich von den bunten Pappkärtchen, für die wiederum das Covermotiv einer Ausgabe der Sci-Fi-Comicreihe Weird Science Pate stand. Kriegsbereite Marsianer, fliegende Untertassen und terrestrische Zerstörung zierten die Vorderseite der Sammelkarten, ein begleitender Text die Rückseite. Impressionen einer extraterrestrischen Invasion, wovon einige für die damalige Zeit durchaus grafisch in Szene gesetzt waren.

Als Tim Burton 1993 eines dieser Kartenpäckchen geschenkt bekam und bei ihm der Wunsch erwuchs, daraus einen Film zu machen, war dieser gerade mit dem Film Ed Wood, einem Biopic über den leidenschaftlichen, aber mit nur wenig Talent gesegneten Filmschaffenden Edward D. Wood Jr. beschäftigt. Eigentlich traf sich das aufgrund diverser Überschneidungen ganz gut. So war Edward D. Wood Jr.s (kurz Ed Wood) Hauptschaffensphase in den 50er-Jahren, er drehte B-Movies und bei seinem bekanntesten Werk handelt es sich darüber hinaus um einen Science-Fiction-Film, der eine etwas eigenwillige Art der „Alieninvasion“ thematisiert. Die Rede ist von Plan 9 from Outer Space. Einem Film, der insbesondere aufgrund seiner Unzulänglichkeiten im Laufe der Zeit zu einem Kultfilm avancierten sollte und der auch bei dem humorvollen Biopic eine Rolle spielt.

Daher erscheint es fast schon wie eine logische Konsequenz, dass Burton im direkten Anschluss an seine filmische Verbeugung vor Edward D. Wood Jr. mit Mars Attacks! gleich einer ganzen Welle an Filmen huldigen wollte. Mit von der Partie ist ein Cast, der vor bekannten Gesichtern nur so strotzt. Zu dem beeindruckenden Staraufgebot zählen unter anderem Pierce Brosnan (GoldenEye), Danny DeVito (Batman Returns), Glenn Close (Gefährliche Liebschaften), Michael J. Fox (Zurück in die Zukunft), Pam Grier (Foxy Brown) sowie Jack Nicholson (Chinatown), der hier in einer Doppelrolle zu sehen ist. Die Story des 1996 veröffentlichten Mars Attacks! wird durch den Titel bereits impliziert und könnte simpler kaum sein: Marsianer greifen die Erde an. Das war es dann im Grunde schon.

Man darf zwar gerne darüber spekulieren, ob die kriegerischen Handlungen der Marsbewohner ein von langer Hand geplantes Vorhaben darstellen oder bloß das Resultat eines unglücklichen Missverständnisses sind, letzten Endes ist es aber zum einen ziemlich eindeutig und zum anderen absolut irrelevant. Fakt ist, es herrscht Krieg. Ein höchst einseitiger Krieg wohlgemerkt. Denn die Menschheit hat den grimmigen Marsianern kaum etwas entgegenzusetzen. Die imposanten Bilder, die sich uns dabei präsentieren, reichen von offenen ausgetragenen Gefechten über hinterlistige Infiltrationsversuche bis hin zu Experimenten am lebenden Menschen. Damit deckt Burton einen großen Teil jener Motive ab, die im Science-Fiction-Genre selbst heute noch gerne verwendet werden. Natürlich dürfen dabei auch fliegende Untertassen, die über den Himmel sausen sowie große Kampfroboter, die durch die Straßen stapfen, nicht fehlen.

Einige dieser Szenen (z. B. jene einer Herde brennender Kühe) wurden dabei nahezu 1:1 den Motiven der Sammelkarten nachempfunden, erinnern gleichzeitig aber (und wenig überraschend) unweigerlich an Werke wie Kampf der Welten oder Fliegende Untertassen greifen an. Die Geschehnisse in Burtons Film weisen dabei einen episodenhaften Aufbau auf, der zwar einerseits für viel Abwechslung sorgt, im Gegenzug aber mit einer recht flachen Spannungskurve einhergeht. Was die Effekte angeht, so war es Burtons ursprüngliche Intention, die Marsianer durch die Kunst des Stop-Motion zum Leben zu erwecken. Einer aufwändigen Filmtechnik, die wohl für alle Zeit mit dem Tricktechniker Ray Harryhausen (Das Grauen aus der Tiefe, Die geheimnisvolle Insel) verknüpft sein wird und die Burton schon bei seinem Film Beetlejuice zum Einsatz kommen ließ. Dadurch wäre Mars Attacks! nicht nur inhaltlich, sondern auch in der visuellen Umsetzung näher an den Science-Fiction-Filmen der 50er bzw. 60er-Jahre gewesen.

Letztendlich entschied man sich (unter anderem aufgrund von technischen sowie finanziellen Hürden) dann aber doch dafür, weitestgehend auf digitale Effekte zu setzen. Nichtsdestotrotz wurde bei den Computeranimationen versucht, den Geist von Stop-Motion-Animationen einzufangen. Obwohl das durchaus gelungen sein mag und viele der digitalen Effekte auf ihre ganz eigene Art auch aus heutiger Sicht noch einiges hermachen, wäre es schön gewesen, wenn ganz allgemein mehr auf praktische Effekte anstatt auf CGI gesetzt worden wäre. Insbesondere den Ufos hätte das deutlich besser zu Gesicht gestanden. Die stimmungsvolle musikalische Untermalung von Mars Attacks! geht auf die Kappe von Danny Elfman, der fast schon als so etwas wie Burtons Stammkomponist bezeichnet werden kann. Schließlich hat Elfman über die Jahre hinweg den Löwenanteil an Burtons Werken wie z. B. Batman, Edward mit den Scherenhänden oder Sleepy Hollow mit grandiosen Soundtracks versorgt.

Trotz des beeindruckenden Staraufgebots sowie Burtons großem Namen blieb Mars Attacks! (genau wie zuvor Ed Wood) finanziell weit hinter den Erwartungen des Studios zurück. Ein möglicher Grund dafür könnte der sein, dass sich das Publikum bereits an extraterrestrischer Invasion sattgesehen hatte. Denn kaum ein halbes Jahr vor dem Release von Mars Attacks! wurde die Erde schon einmal von feindlich gesinnten Außerirdischen angegriffen, die ihrerseits für eine imposante Zerstörungsorgie sorgten. Die Rede ist von Roland Emmerichs bombastischer Materialschlacht Independence Day, die weltweit über 817 Millionen USD einspielen konnte. Dagegen sehen die rund 101 Millionen USD Einspielergebnis von Mars Attacks! reichlich mickrig aus. Insbesondere vor dem Hintergrund dessen, dass beide Filme in der Produktion in etwa gleich viel gekostet haben. Das enttäuschende Abschneiden am BoxOffice könnte aber genauso gut auf die inhaltliche Ausrichtung von Burtons Film zurückzuführen sein.

Denn während Independence Day vor Pathos und Patriotismus nur so strotzt, wurde der gleichermaßen unterhaltsam wie kurzweilig ausfallende Mars Attacks! als bissige Satire angelegt. Insbesondere dem amerikanischen Publikum dürfte das damals nur wenig zugesagt haben. Egal ob Wissenschaft, Militär oder das Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten von Amerika höchstpersönlich, alle bekommen sie hier ihr Fett weg. Im Gegenzug zeigt Burton abermals ein Herz für die AußenseiterInnen sowie für die Schwachen der Gesellschaft. Außerdem ist es ein Fest dabei zuzusehen, welche Unmengen an skurrilen Einfällen Burton im Laufe des Films für uns parat hält (was auch die an Kampf der Welten erinnernde Lösung für das Marsproblem einschließt) und wie er nicht davor zurückschreckt, einen größeren Teil des Starensembles regelrecht zu verpulvern. All dies macht Mars Attacks! zu einem modernen Klassiker des Science-Fiction-Films, den Genrefans keinesfalls auslassen sollten.

Fazit

„Mars Attacks!“ ist ein modernes Aufleben des Science-Fiction-Films der 50er- bzw. 60er-Jahre. Das von Tim Burton inszenierte Werk ist dabei nicht nur mit bissigem Humor, sondern auch mit einem prominenten Cast sowie zahlreichen skurrilen Einfällen gespickt. Obwohl viele der digitalen Effekte aus heutiger Sicht noch recht hübsch ausschauen, hätte es dem Film dennoch gut zu Gesicht gestanden, wenn in so mancher Szene praktische Effekte anstatt CGI zum Einsatz gekommen wären. Trotzdem, wer zynische Science-Fiction mag und wem Werke wie „Independence Day“ zu pathetisch sind, ist bei „Mars Attacks!“ goldrichtig.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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