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Was ist besser als ein Riesenhai? Ganz einfach: viele Riesenhaie! Die Zuschauer tauchen mit Jason Statham und der weltbekannten Action-Ikone Wu Jing in unerforschte Gewässer ein: Als Leiter eines Forschungsteams unternehmen die beiden Helden einen waghalsigen Erkundungstauchgang in die tiefsten Tiefen des Ozeans. Doch ihre Reise endet im Chaos, als ein skrupelloser Minenkonzern ihre Mission durchkreuzt und sie sich in einem unerbittlichen Kampf ums Überleben wiederfinden. In einem furiosen Wettlauf gegen die Zeit sehen sich die Protagonisten mit gigantischen Megs und rücksichtslosen Umweltzerstörern konfrontiert. Wird es ihnen gelingen, ihre Gegner zu überlisten und – buchstäblich – Oberwasser zu bekommen?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Monsterfilme sterben nie. Und neben gigantischen Vertretern wie Godzilla oder King Kong waren und sind es vor allem Haie, die sich im Monstergenre austoben dürfen. Spätestens seit Steven Spielberg 1975 den weißen Hai auf die Besucher von Amity Island losließ, war der gefräßige Riese als Filmmonster im Mainstream angekommen und sorgte für volle Kinosäle. So auch beim Edel-Monstertrash Meg von 2018, in dem Regisseur Jon Turteltaub (Last Vegas) das britische Actionexportprodukt Jason Statham (Operation Fortune) höchstpersönlich gegen einen Riesenhai aus der Urzeit antreten ließ. Finanziell lohnte sich das immens – vor allem in China und trotz eher verhaltener Reviews – sodass uns nun mit Meg 2: Die Tiefe die nächste Runde im Kampf von Mensch und Monsterhai in den Kinos erwartet.

Wer bei der Ankündigung eines zweiten Meg-Films, in den Warner Bros erneut ein Riesenbudget von ca. 185 Millionen Dollar gepumpt hat, direkt mit den Augen rollt, ignoriert, dass ein Sequel auch immer eine Chance sein kann. Nicht wenige zeigten sich von der blutarmen Haikloppe im ersten Teil enttäuscht: Der Fokus lag weniger auf dem urzeitlichen Beißer und mehr auf den Brusthaaren von Statham, die Story kümmerte sich mehr um die nichtssagenden Figuren als um die Unterwassereskapaden des Titelgebers. Und auch die trockene Ernsthaftigkeit mit der Meg seinem Thema begegnete enttäuschte die Fans des Edeltrashs. Meg 2: Die Tiefe scheint auf den ersten Blick all diese Probleme anzugehen, vor allem wenn man sich die Trailer anschaut: Mehr Megs, mehr Monster, mehr Aberwitz und mehr Gewalt – all das hätte Meg 2 sein können und vermutlich auch sein sollen.

Ist er aber nicht. Ganz im Gegenteil: Meg 2: Die Tiefe erweist sich als ordentliche Mogelpackung, wenn man auf das Marketing schaut. Ohne zu tief in Spoilergewässer vorzudringen sei zumindest verraten, dass die Szenen aus dem Trailer, die Megs, Monsterkraken und Ferien(f)ressort zeigen, allesamt nur das (zugegebenermaßen fast ganz nette) Finale des Films ausmachen. Im Rest der 116 Minuten verkommen die Monster erneut zu absoluten Randerscheinungen.

Meg 2: Die Tiefe ist ein lupenreines Corporate Produkt. Ein Film eines Komiteetisches, der den Jason Statham vs. Monsterhaie-Film an ein möglichst breites Publikum verkaufen will. Fast zynisch mag es da anmuten, dass für Meg 2: Die Tiefe ausgerechnet Indie-Regisseur Ben Wheatley (High-Rise) engagiert wurde. Doch der Name Wheatleys ist genau so ein Blender, wie die Promobilder des Films mit Riesenkraken: Eine eigene Vision oder Handschrift ist hier niemals spürbar – vor allem keine, die Wheatleys Eigenheiten als Erzähler hervorkehrt. Mag Meg 2: Die Tiefe hier und da mit einigen visuellen Momenten überzeugen (vor allem Unterwasser und im Finale), reicht das noch lange nicht aus, um diese lahme Abfolge von uninteressanten Dialogen und Set-Pieces zu retten. Selbst die Tatsache, dass sich Meg 2: Die Tiefe etwas humoristischer als Teil 1 gibt, hilft nicht, setzt der Film den Fokus beim Humor nämlich ebenfalls verkehrt. Slapstick von China-Superstar Wu Jing (The Wandering Earth 2) sowie halbcoole Oneliner von Jason Statham ersetzen nicht den Aberwitz, der bei den Szenen mit mehreren Monsterhaien und Riesenkraken möglich und nötig gewesen wäre.

Die erneute Freigabe ab 12 nimmt Meg 2: Die Tiefe dann den letzten potenziellen Wumms. Sicher braucht ein guter Monsterfilm nicht zwangsweise eine hohe Gewaltdarstellung – das haben in den letzten Jahren Godzilla vs. Kong und vor allem Kong: Skull Island bewiesen. Meg 2: Die Tiefe hätte eine höhere Freigabe aber gutgetan, allein um dem Film ein Plus an abgefahrenen Momenten zu ermöglichen. So schneidet der Film immer wieder passgenau weg, wenn eine Szene zu krass für den Familienausflug ins Kino werden können. Und ja, Meg 2: Die Tiefe bietet etwas mehr Fressgewalt der Megs als im ersten Teil, bis diese aber ins Rollen kommt sind bereits 80 Minuten des Films vergangen, die dieser stattdessen mit einer trocken vorgetragen „die bösen Corporate-Leute wollen die Ozeane ausbeuten und Jason Statham muss sie zurechtboxen“-Story und einer damit einhergehenden wahnsinnig scheinheiligen Öko-Botschaft vergeudet.

Fazit

Es ist kaum zu glauben, aber sie haben es geschafft, den Jason Statham vs. Urzeithai-Film ein weiteres Mal langweilig zu machen. Der blutleere, trocken vorgetragene und absolut schnarchige „Meg 2: Die Tiefe“ degradiert seine monstermäßigen Hauptattraktionen erneut zu absoluten Randfiguren, fokussiert lieber lahme, menschliche Protagonisten in einer lahmen Geschichte und stellt sich mit Blick auf die Trailer sogar als waschechte PR-Mogelpackung heraus. Dann lieber noch einmal „Kong: Skull Island“ – der weiß wenigstens, wer die Stars eines echten Monsterfilms sein sollten.

Kritik: Thomas Söcker

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