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Inhalt

Bei einem heimlichen Ausflug in die Kastanienfabrik seines Dorfes landet ein junger unerschrockener Marienkäfer versehentlich in einer Pappschachtel und wird in die Karibik verschifft. Ohne zu zögern, begibt sich sein Papa auf eine abenteuerliche Reise, um den geliebten Nachwuchs zu finden. Kaum wieder vereint, stehen sie vor der nächsten Herausforderung: Die Heimat ihrer neuen karibischen Marienkäferfreunde ist in Gefahr, von einer großen Baufirma zerstört zu werden. Zum Glück kann unser Held auf seine tierischen Freunde zählen, allen voran die schwarze Ameise und die clevere Spinne, die aus der Heimat zu Hilfe eilen! Gemeinsam entwickeln sie einen ausgeklügelten Plan, um das idyllische Paradies zu retten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das kleine kreative Universum von Thomas Szabo und Hélène Giraud hat wahrlich einiges an Anlaufzeit: Bereits 2006 erzählten sie mit der Serie Minuscule kleine atemberaubende Geschichten – gemischt mit 3D-Animtionen sowie realen Kulissen – in denen Insekten jede Menge humorvolle Abenteuer bestreiten mussten. Nach einem kleinen Comeback im Jahre 2012, folgte schließlich ein Jahr später mit Die Winzlinge - Operation Zuckerdose (OT: Minuscule - La vallée des fourmis perdues) der Sprung auf die große Leinwand. Und der Erfolg gab dem Duo Recht: Mit 1,5 Millionen Besuchern in Frankreich, wurde der Film rund um den kleinen Marienkäfer und seinen Ameisen-Freunden ein großer Erfolg. Kein Wunder, denn das herzerwärmende Märchen rund um Kampf, Freundschaft und Hoffnung entfaltete eine unbeschreibliche Sogwirkung, die einen so schnell nicht losgelassen hat. Mit Die Winzlinge - Abenteuer in der Karibik folgt nun die konsequente Fortsetzung, die insgesamt noch einmal ordentlich draufpackt. Nicht nur bei der Optik – immerhin geht es dieses Mal in die Karibik – sondern auch beim Humor und vor allem der Erzählung. Letzteres überrascht dann auch mit wichtigen Botschaften und einer gefühlvollen wie riskanten Rettungsaktion, die mehr als einmal zum Staunen einlädt.

Eine große Änderung gibt es bei Die Winzlinge - Abenteuer in der Karibik gleich zu Beginn: Wo der Vorgänger noch auf einigen Realismus setzte und sich sehr auf die Insekten und ihr Leben konzentrierte – auch wenn das actionreiche Finale hier eine Kehrtwende bedeutet – driftet nun das neue Abenteuer sehr ins fantastische ab. Mehr als einmal gibt es gelungene Fantasy wie gar schon Mythische Einschübe, die einen ganz eigenen Charme besitzen. Der Rest des Films setzt indes genau da an, wo zuvor Operation Zuckerdose endete. Somit hat der kleine liebenswerte wie treue Marienkäfer mittlerweile selbst eine Familie, die jedoch kurzerhand bei der Hilfe bei einem Zucker-Überfall der Ameisen getrennt wird. Wo der Erstling dabei noch auf eine klar zusammenhängende Story setzte und diese auf das aufgeladene Finale hinsteuerte, ist der Stil von Hélène Giraud und Thomas Szabo dieses Mal viel kleinteiliger. Wie winzige Episoden fühlt sich so der Film an, der dadurch nicht nur einiges an Tempo gewinnt, sondern auch eine ungeahnte Tiefe bekommt, bevor am Ende alles perfekt zusammenläuft. Egal ob Freundschaft, pure Action (inklusive Die Rückkehr der Jedi-Ritter Anspielung), Hoffnung oder gar Liebe finden ihren Platz. Das spaßige Insekten-Treiben geht sogar noch einen Schritt weiter als noch im Erstling und thematisiert dabei auch scharf die Umweltzerstörung durch den Menschen.

Egal ob jede Menge Müll, Plastik im Magen eines Haies oder gar das Zerstören eines wunderschönen Inselstrandes für eine riesige Hotelanlage, hier hagelt es einiges an mal mehr mal weniger subtiler Kritik. Das im Anschluss dazu sich sogar Artenübergreifend die Insekten verbünden und gemeinsam gegen diesen Irrsinn vorgehen, ist dabei die Augenzwinkernde wie gelungene Konsequenz. Natürlich ist der dabei gewählte Humor, der vor allem aus Situationskomik und Slapstick besteht, plakativ und recht simpel, funktioniert aber durch seinen einmaligen Charme prächtig. Dies liegt vor allem auch an dem gewissen Niedlichkeitsfaktor, dem man dem Film nicht absprechen kann. Die großen Kulleraugen tragen dazu ebenso bei wie die Musikliebende Spinne, die sich ohne Murren in jede gefährliche Situation stürzt und schnell zum Publikumsliebling avanciert. Der fantastische Soundtrack von Mathieu Lamboley bringt schließlich die nötige Geschwindigkeit und den emotionalen Impakt. Abseits der fantastischen und vielschichtigen Geschichte, punktet Die Winzlinge - Abenteuer in der Karibik aber auch wieder mit seiner einmaligen Optik. Nicht nur die weiten Kulissen sind atemberaubend und wunderschön, sondern auch die vielen nahen Einblick in die winzige Welt der Insekten. Egal ob die Flucht vor einer Vogelspinne, das fantasievolle Luftschiff zur Rettung oder eben die kleinen Ausflüge in den Dschungel. Visuell ist der Film ein absoluter Genuss.

Fazit

Mit "Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik" hat sich das Duo Hélène Giraud und Thomas Szabo selbst übertroffen: Während der visuelle Stil einmal mehr einmalig, wunderschön und skurril ist, kann vor allem die Geschichte auftrumpfen. Diese ist nun viel kleinteiliger, tiefer, emotionaler und hat zudem jede Menge wichtiger Botschaften im Gepäck, sodass für Groß und Klein kaum Wünsche übrig bleiben. Dieses einmalige Kinoerlebnis sollte sich niemand entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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