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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Alle sagten, Cassie (Carey Mulligan) sei eine vielversprechende junge Frau... bis ein mysteriöses Ereignis ihre Zukunft abrupt zum Scheitern brachte. Aber nichts in Cassies Leben ist das, was es zu sein scheint: Sie ist bösartig, klug, verlockend gerissen, und sie führt ein geheimes Doppelleben bei Nacht. Nun ist eine unerwartete Begegnung im Begriff, Cassie die Chance zu geben, die Fehler der Vergangenheit in dieser spannenden und wahnsinnig unterhaltsamen Geschichte zu korrigieren.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Carey Mulligan im April dieses Jahres zum ersten Mal die US-amerikanische Comedyshow Saturday Night Live präsentierte, machte sie sich in ihrem Eröffnungsmonolog über ihre Rollen lustig. Die meisten, so scherzte sie, kennen mich aus historischen Filmen. Da hat sie nicht unrecht. Zwar spielte sie auch in Werken mit, die gerne als moderne Klassiker aufgefasst werden dürfen (z. B. Shame oder Drive), aber irgendwie evoziert alleine ihr Name schon Bilder aus Period Pics wie Mudbound, Der große Gatsby und Die Ausgrabung. Aus diesem Grund ist ihre Besetzung im sehr unterhaltsamen wie doppelbödigen Rachefilm Promising Young Woman schon so etwas wie eine Besonderheit.

Carey Mulligan verkörpert Cassie, die tagsüber in einem Café arbeitet und nachts aufreizend gekleidet durch die Clubs tingelt und vorspielt, dass sie betrunken ist. Ihr Ziel ist klar: Männer anlocken, die glauben mit dem angeblich dummen Blondchen einfaches Spiel zu haben und auf ein einseitig freudiges sexuelles Abenteuer aus sind. Sobald Cassie aber im fremden Bett liegt, schlägt sie zu und das auf perfide, clevere und überaus nachhaltige Art und Weise.

Mit ihrem Regiedebüt nähert sich Schauspielerin Emerald Fennell (The Crown) der Thematik des sogenannten Date Rape nicht auf eine verkrampft solonische Manier an, sondern versucht aus ihrer wichtigen und überaus richtigen Prämisse eine kurzweilige Thrillerkomödie zu modellieren, die mit teils rabenschwarzer Komik ausgestaltet ist. Promising Young Woman trägt zwar eine klare und deutlich zu erkennende Botschaft mit sich herum, diese wird aber mit den Mitteln eines Unterhaltungsfilms transportiert. Ins Schwarze trifft der fünffach Oscar nominierte Spielfilm dennoch und zwar ganz vortrefflich. Dazu steht es der Produktion ganz hervorragend, dass Cassie zunächst unnahbar wirkt und erst nach und nach ihre Absichten und Abgründe offenbart werden. Aber selbst wenn diese klar zu erkennen sind, macht Fennells Script nicht den Fehler Cassie nur als Opfer zu stigmatisieren.

Das Wunderbare an Promising Young Woman sowie Mulligans Darstellung von Cassie ist, dass es keine Schwierigkeiten macht, mit ihr zu sympathisieren. Doch immer wieder zeigt die Heldin eine Boshaftigkeit, die zum einen für herrlich schwarzhumorige Szenen und Momente sorgt, gleichsam aber auch ihre Abgebrühtheit und Kälte zur Schau stellen. Manchmal wirkt Cassie beinah wie eine fleischgewordene Vergeltungsphantasie, die ohne Empathie, dafür aber mit großer Akkuratesse, zur Tat schreitet. Sie ist nicht die Stimme der Opfer, sie ist viel mehr deren Skalpell.

Promising Young Woman ist ein durch und durch doppelbödiges Vexierspiel. Was treibt Cassie an? Ist das wirklich ihr wahrer Charakter? Verfolgt sie einen Masterplan, oder nimmt sie das, was kommt? Fennell zieht die Antworten zu diesen Fragen nach und nach aus dem Schatten und lässt ihre Heldin sogar mit einem charmanten Mann (Komiker und Eighth Grade-Regisseur Bo Burnham) anbändeln. Keine Sorge, verwässert wird der Film dadurch nicht. Eher im Gegenteil. Störender ist da eher, dass die Geschichte durch ein auftauchendes Video im letzten Akt ein ordentliches Stück ihrer erfrischenden Zerrissenheit verliert und auch Gevatter Zufall spielt am Ende eine wenig zu große Rolle. Abgesehen davon ist Promising Young Woman  ein durch und durch bösartiges Vergnügen. Wie eine Rasierklinge in einem Dauerlutscher.

Fazit

Hochgradig unterhaltsam sowie gleichsam perfide und ausdrucksstark. Diese rabenschwarze Thrillercomedy bleibt lange haften und trifft ins Mark und oft genug auch ins Zwerchfell. Ein wunderbar ambivalentes Vergnügen mit Stil und Substanz.

Kritik: Sebastian Groß

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