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Inhalt

John Rambo (Sylvester Stallone) hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Tochter seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza) verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber.Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Egal wie man den vierten Teil der Reihe auch fand, so lässt sich wahrlich nicht bestreiten, dass John Rambo ein wirklich schönes Abschlussbild bietet: Der müde Veteran kehrt nach über 30 Jahren in sein Zuhause zurück. Damit schloss dieser Teil die narrative Klammer, die 1982 mit Rambo geöffnet wurde. Zugegeben, innerhalb dieser Klammer ergab vieles wenig Sinn, vor allem wenn ein direkter Vergleich zwischen dem ersten Teil und seinen Fortsetzungen gezogen wird. Keine andere Filmreihe schaffte es so schnell und so rabiat aus einer ernsthaften Figur eine Karikatur zu machen. Gestern ein traumatisierter Soldat, der quasi gegen seine eigenen Männer kämpft, wenig später ein menschgewordenes Maschinengewehr mit Riesenbizeps. Hollywood eben.

Sylvester Stallone versteht dieses Hollywood und deswegen ist nach John Rambo auch nicht Schluss. Zehn Jahre später muss der Veteran (gemeint sind Darsteller wie Figur) noch einmal ran. Das hört dann auf den Titel Rambo: Last Blood und irgendwie würde es sich ja anbieten, dass Rambo wie beim ersten Teil (OT: First Blood) auch wieder genötigt wird, gegen US-Amerikaner zu kämpfen. Damit hätte der Film die Zerrissenheit von 1982 in die Gegenwart übertragen und damit wahrscheinlich einen vielschichtigen Kommentar zur aktuellen Lage der USA abgeben können. Doch diese Chance lässt das Script von Stallone und Matthew Cirulnick (Die Straßen Harlems) ungenutzt vorüberziehen. Stattdessen legt sich Rambo mit einem mexikanischen Kartell an, die ihr Geld vor allem durch Menschenhandel verdienen. Als Rambos Ziehtochter Gabrielle (Yvette Monreal, Low Riders) ein Opfer der Gangster wird, tut Mister Blaues Licht eben das, wofür er bekannt ist.

Klingt nicht innovativ, aber ein rudimentärer Unterhaltungswert wäre durchaus verfügbar. Leider wird dieser durch die meist schnarchige Inszenierung von Get the Gringo-Regisseur aber nicht gut bedient. Bis es in Rambo: Last Blood endlich mal etwas von Bedeutung passiert, vergehen einige dröge, langatmige und dramaturgisch platte Minuten. Immerhin wird zu Beginn mal wieder die alte Leier vom Kriegstrauma rausgeholt. Damit auch Nicht-Kenner verstehen, was Rambo plagt, gibt es zu Beginn die üblichen Flashbacksequenzen und einen durchaus unfreiwillig komischen Dialog mit seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza, 69 Tage Hoffnung). Von 0 auf „Oh wie schrecklich war Vietnam“ in nicht einmal vier Sekunden. Auch in Last Blood bleibt der Charakter von Rambo also eine Karikatur. Schade. Aber okay, wer nach Rambo II - Der Auftrag von 1985 Tiefe vom Franchise erwartet, hat eh auf das falsche Pferd gesetzt.

Rambo steht für harte Action, einen echten Kerl und simpelste Feindbilder. Im Grunde bietet Rambo: Last Blood genau das, nur will der Film dennoch nicht funktionieren, denn Teil fünf versteht es nicht seine Geschichte ansprechend zu transportieren und egal wie oft Stallone hier auch wimmert und seine misanthropischen Ansichten stammelt, dass Alles wirkt ohne Kraft und Verve. Und die Action? Die kommt eigentlich viel zu kurz. Ja, Rambo schickt viele fiese Mexikaner (Donald Trump wird diesen Film lieben) über den Jordan, aber eine wirkliche Wucht steckt selten dahinter. Dafür ist Teil fünf aber ordentlich brutal und nutzt seine FSK18-Freigabe voll aus. Da werden Gesichter zerfetzt, Füße amputiert und Körper perforiert. Rambo foltert auch gerne mal und legt auch dabei eine Härte an den Tag, dass wohl selbst die Kunden von Eli Roths Hostel frenetisch applaudieren würden.

Die meisten dieser Gewalteskapaden spart sich Rambo: Last Blood aber für das Finale auf, dass sich am besten als splattrige Variante von Kevin - Allein zu Haus beschreiben lässt (The Equalizer mit bot Ahnliches). An sich eine feine Sache, aber letztlich ist es nicht mehr als eine schnöde Abhakliste: Falle A platziert, Falle A ausgelöst, weiter zu Falle B. Mitreißend ist das nie und dazu vertraut der Film leider etwas zu oft auf CGI-Splatter, statt auf handgemachte Blutsauce. Nicht nur der Showdown sieht nicht gerade hochklassig aus. Der gesamte Film ist audiovisuell mehr schlecht als recht zusammengefrickelt. Würde hier nicht Rambo agieren und würde Stallone nicht die Hauptrolle spielen, wäre Last Blood ein heißer Kandidat für einen direkten Release auf DVD oder den gängigen Streamingdiensten.

Fazit

"Ich bin entbehrlich" nuschelte Rambo einst im zweiten Teil. Dieses Zitat passt nun perfekt zu "Rambo: Last Blood". Der schnarchig inszenierte Film macht weder Laune, noch findet er neue Facetten bei der ikonischen Figur. Teil fünf ist vor allem brutal, hässlich und ziemlich überflüssig. Armer John Rambo, hat er nicht schon genug durchgemacht?

Kritik: Sebastian Groß

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