Inhalt
Als der einsame Tech-Millionär Chris auf die charmante und attraktive Sky trifft, funkt es auf Anhieb zwischen den beiden – und als er verletzt wird, springt sie kurzerhand als seine Krankenschwester ein. Doch Skys seltsames Verhalten lässt Chris bald vermuten, dass sie einen perfiden Plan verfolgt, vor allem, als ihre Mitbewohnerin aus mysteriösen Gründen tot aufgefunden wird …
Kritik
Wenn es um die Stalking-Filme geht, bestreitet Misery mit Kathy Bates unangefochten die Nummer eins und vermutlich ist die Schauspielerin, die Kathy Bates in Sachen Psychorollen das Wasser reichen kann, noch nicht einmal geboren. Was Shattered angeht, bewegt sich der Film irgendwo im Mittelfeld und die schauspielerische Darbietung von Lilly Krug (Heart of Champions) ist auf einer Skala von 1 bis Kathy Bates irgendwo bei einer soliden 5 angesiedelt. Sie liefert durchaus eine nette Performance ab, aber mehr leider auch nicht. Lächelnd und ruhig spielt sie die Psychopathin und das gelingt ihr gar nicht mal so schlecht, doch Gänsehaut oder richtige Angst verspürt man nie. Dafür ist ihr Schauspielpartner Cameron Monaghan (Gotham) das perfekte Opfer. Ängstlich, verzweifelt und schreiend kämpft er um sein Leben. Nur wirft Shattered wegen Monaghans authentischer Opferdarbietung die Frage auf, wie eine zierliche Frau ihn so schnell überwältigen kann.
Es gibt bei Shattered einen Moment in dem Chris (Monaghan) alles schon weiß, weil Sky (Krug) ihm ihre Intention verraten hat, doch trotzdem schafft er es nicht sich gegen sie zu wehren. Natürlich hat sie zuvor dafür gesorgt, dass er körperlich nicht ganz auf der Höhe ist und dennoch wird er so schwach dargestellt, dass man glaubt, dass er sich sogar von einem Welpen mit einem Elektroschocker überwältigen lässt. Um eine Gefahrensituation glaubhaft darzustellen, hätte man entweder das Opfer komplett bewegungsunfähig machen oder seine Stalkerin mit mehr Waffen ausstatten sollen. Allein mit ihrer Ausstrahlung schafft es Lilly Krug leider nicht, irgendjemandem Angst einzujagen. Offenbar weiß es Regisseur Luis Prieto (Kidnap) auch und zeigt sie während der Dialoge sogar hin und wieder nur von hinten, obwohl sie gerade redet. Das zeugt nicht gerade von viel Vertrauen in die Darstellerin.
Auch die Handlung von Shattered bleibt von Beginn bis zum Ende komplett vorhersehbar, weil sie geradlinig einem bestimmten Schema folgt, das man bereits erkennt, wenn man nur ein paar Thriller über Stalker gesehen hat. Es gibt keine Abweichungen von diesem Schema und keine Überraschungen, deswegen schafft man es auch bis ins kleinste Detail vorherzusagen, wie der Film ausgeht, ohne dass man ihn zuvor gesehen hat. Zugegeben, gerade im letzten Viertel des Films gibt es durchaus ein paar Momente, die für eine gewisse Spannung sorgen. Deswegen gehört Shattered auch in die Kategorie „ein netter Film“, der zwar vorhersehbar ist, aber trotzdem nie langweilt. Die beiden Hauptdarsteller sind ja auch ziemlich sympathisch und man sollte Shattered trotz allem eine Chance geben. Gerade wenn man wenig oder gar keine Filme mit der gleichen Thematik gesehen hat, wird man den Film sicherlich genießen können.
Fazit
"Shattered - Gefährliche Affäre " ist ein netter, aber vollkommen vorhersehbarer Thriller, der in Sachen Stalking "Misery" nicht das Wasser reichen kann. Trotzdem tun die Darsteller ihr Möglichstes und sorgen sogar für ein paar spannende Momente.
Autor: Yuliya Mieland