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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Komponist Steven leidet an einer Schreibblockade. Nach einem abenteuerlichen One-Night-Stand entdeckt er seine Leidenschaft wieder.

Kritik

Glaube, Liebe, Hoffnung: Die drei Attribute des Ankerkreuzes von Seefahrenden wie der heimlichen Hauptfigur Katrina (Marisa Tomei, Delia's gone) sind die christlich-konservativen Konstanten Rebecca Millers (Maggie Plan) reaktionärer Romanze. Darin sind die innigen Gefühle nicht etwa die vier Variationen „wahrer“ Liebe, welch der bornierten Berlinale Eröffnungsfilm zu guter Letzt hübsch ordentlich nebeneinander aufreiht, nein, es ist die tiefe Verehrung der Regisseurin für die darin verklärten reaktionären Konzepte. Diese sind für das halbe Dutzend Charaktere letzter Anker und sicherer Hafen.

In zweiten steuern die Jüngsten der sechs Liebenden, um deren nichtige Problemchen die Handlungsfäden nach vorhersehbarer Manier abgewickelt werden. Julian (Evan Ellison, Devil in Ohio) und Tereza (Harlow Jane, Dig) lieben einander, doch Terezas böser Stiefvater (Brian d’Arcy James, Pain Hustlers) will ihren volljährigen Freund wegen Verführung Minderjähriger hinter Gitter bringen. Zum Glück erlauben einige Bundesstaaten auch Teenager die Ehe. Deren Umstände sind so abenteuerromantisch, dass Julians guter Stiefvater Steven Lauddem (Peter Dinklage, Transformers: Aufstieg der Bestien) darin Inspiration für einen weiteren Opernerfolg findet.

Seine depressive Schaffensblockade hat der Komponist da schon überwunden. Nicht dank der Psychotherapie seiner Gattin Patricia (Anne Hathaway, Eileen), sondern durch heterosexuelle Heilung durch Kapitän Katrina, die ihn unter Deck verführt. Das kommt davon, wenn Frauen sich ihren Ehepflichten entziehen wie Patricia. Deren Keuschheit wird dann aber buchstäblich abgesegnet durch ihre Berufung zur Nonne. Und die vierte Art der Liebe? Ist die Elternliebe von Terezas Mutter (Joanna Kulig, Hanna), die einsieht, dass Heirat wichtiger ist als Studium.

Fazit

Die heilige Heterosexualität löst in Rebecca Millers altbackener Liebesdramödie alle Probleme der armen Begüterten. Man muss nur glauben: trotz Scheidungsquote an Ehe, trotz Naturwissenschaft an Gott (christlich, nicht jüdisch, das wird klargestellt) und an heteronormative Liebe. Queere Menschen existieren in der dissonanten (Seifen)Oper nur als moderne Konkurrenz-Karikatur der vermeintlich einzig wahren klassischen Kunst. All das wäre wunderbar als Satire, ist aber todernst gemeint. Da kann auch Peter Dinklage nichts mehr retten. Ja, so schlimm.

Kritik: Lida Bach

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