Inhalt
Ein junger Straßenzauberer wird über Nacht Vormund seiner kleinen Schwester und muss zu fragwürdigen Mitteln greifen, damit sie ihr Dach über dem Kopf nicht verlieren. Als er sich allerdings mit den falschen Leuten einlässt, wird seine Schwester entführt und er muss seine Zauberkünste und seinen wachen Verstand benutzen, um sie zu retten.
Kritik
Es ist schade, dass sich Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei mit Die Unfassbaren - Now you see me verglichen wird. Denn obwohl beide Filme Zauberei und eine Art Gaunergeschichte erzählen, sind beide doch tonal hochgradig unterschiedlich. Die Unfassbaren sind eine große, teils spektakuläre Räuberpistole, während der Film von J.D. Dillard wesentlich kleinere Brötchen backt und nur einen Magier im Fokus hat, weswegen sich die Handlung wesentlich anders aufbaut und entfaltet. Hier geht es nicht um den ganz großen Coup, sondern um einen jungen Mann, der versucht sich den Fängen seines gefährlichen Arbeitgebers, einen nur auf den ersten Blick kontrollierten Drogendealer, zu entziehen..
Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei macht seinem Publikum nichts vor. Die Tricks werden niemals als echte Magie deklariert und eigentlich sind diese nur ein Nebenbestandteil des Films. In erster Linie ist es ein Kriminaldrama. Jedoch eines ohne echten Tiefgang und auch ohne den Willen sich künstlich aufzubauschen. Das Gezeigte bleibt bodenständig, die präsentierte Umwelt der Hauptfigur wirkt aus anderen Werken vertraut und dennoch gelingt es Dillard eine gelungene Grundspannung aufzubauen und profitiert davon, dass die Handlung zum einen ohne Mätzchen und doppelten Boden auskommt. Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei ist eine erzählerische, gerade Linie und dazu überaus sauber inszeniert und vorgetragen.
Kaum zu glauben, dass dieser Film neben den Horror-Experten von Blumhouse (Sinister, Get Out und Insidious) auch von der Filmproduktionsschmiede von World Wrestling Entertainment (WWE) produziert wurde. Die WWE Studios sind ansonsten eher für laute und qualitativ eher seichte Actionfilme wie Eliminators oder die absolut verzichtbare The Marine-Reihe verantwortlich. Scheinbar versuchen die Verantwortlichen etwas mehr aus ihrem Studio herauszuholen. Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei ist da schon einmal ein erster, kleiner Schritt in eine interessante Richtung, in der Eskapismus und Exzess nicht an vorderster Front stehen.
Doch hin und wieder täte es dem Film gut, wenn er sich es doch trauen würden, ein- oder zweimal den Ausbruch zu wagen, um den Versuch zu starten einen zu überraschen, ja vielleicht sogar zu überrumpeln. Tut er leider nicht. So verbleibt Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei in einer positiven, aber gleichzeitig auch egalischen Starre. Da kommt es Dillards Regiedebüt zu gute, dass Hauptdarsteller Jacob Latimore, bekannt u.a. aus Verborgene Schönheit und Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth, eine wunderbare Natürlichkeit mit in den Film bringt, die Empathie sowie auch Sympathie generiert.
Fazit
Ein guter Hauptdarsteller und eine bodenständige Erzählung machen aus „Sleight - Tricks & Drugs & Zauberei“ einen kurzweiligen und durchaus wohlig konsumierbaren Filmhappen für Zwischendurch.
Autor: Sebastian Groß