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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der idealistische Programmierer Milo wird vom charismatischen Gary Winston nach Silicon Valley geholt, um in dessen IT-Konzern N.U.R.V. das Entwicklungsteam zu unterstützen. Die Fassade des anfänglichen Traumjobs bekommt jedoch rasch Risse als Milo mit heimlicher Überwachung, offensichtlichen Drohgebärden und dem Verdacht auf Datendiebstahl konfrontiert wird. Ehe sich der junge Computerfreak versieht, findet er sich in einem undurchdringlichen Netz aus Lügen und Intrigen wieder, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Facebook 1.0

Ein Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen mit globalem Einfluss. Eine charismatische Führungskraft mit Sektenführer-Potential. Vorwürfe der Urheberrechtsverletzung, des Monopolismus und unlauterer Geschäftsmethoden. Was auf den ersten Blick wie eine tagesaktuelle Meldung über Unternehmen wie Tesla, Apple oder Amazon aussieht, ist eigentlich der Ankerpunkt im 2001er Cyber-Thriller Startup (OT: Antitrust). Der Film von Regisseur Peter Howitt, der ansonsten eher auf seichte Komödien wie Johnny English spezialisiert ist, zeichnet ein (stark vereinfachtes) Bild der Machtverhältnisse zwischen globalen (Internet-)Giganten und Open-Source-Idealisten.

Es ist überraschend wie brandaktuell die inhaltliche Kernbotschaft von Antitrust auch heutzutage immer noch ausfällt. Anno 2001 nur allzu offensichtlich als Allegorie auf die überwältigende Marktmacht von Microsoft gedacht, lässt sich die Grundidee auch noch im Jahr 2018 auf mehr als nur ein monopolistisches Geschäftsmodell anwenden. Das massentaugliche Drehbuch von Howard Franklin beschränkt sich allerdings größtenteils auf eine glasklare Schwarz-Weiß-Zeichnung, die nur wenig Gegenargumente zulässt und sich ganz auf den Robin-Hood-Kerngedanken der Story verlässt. Das wiederum trübt das Unterhaltungspotential des (Jugend-)Thrillers nur marginal. Vor allem, da zwischen den Zeilen auch durchaus interessante kapitalistische Aussagen bezüglich des freien Marktes und des Grundgedankens, dass immer irgendjemand Profit aus einer neuen Idee schlagen wird und man lediglich selbst der erste Nutznießer sein muss, durchblitzen.

Die überdramatisierten Two-Love-Objects-Momente, die die Handlung des Thrillers auf über 100 Minuten aufblähen, hätten retrospektiv betrachtet durchaus etwas kürzer ausfallen können, stören jedoch das ansonsten runde Gesamtbild kaum. Die Schauspielleistungen des mehrheitlich jungen Casts rund um Ryan Phillippe, Claire Forlani und Rachael Leigh Cook sind durch die Bank akzeptabel. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle Tim Robbins überragende (Over-Acting-)Kopie von Bill Gates. Der gelungene Spannungsaufbau, die ruhige Inszenierung, die entschleunigte Schnittarbeit und die gut recherchierten (Retro-)IT-Facts tragen ihr übriges zum Wiederentdeckungswert dieses Anfang-2000er-Streifens bei.

Fazit

"Antitrust" ist ein überdurchschnittlich gut gelungener Thriller aus der Internet-Boom-Epoche, dessen Kernbotschaft auch Anno 2018 noch nichts von seiner Brisanz verloren hat. Das Drehbuch und die Darstellerleistungen bewegen sich zwar lediglich im soliden Mittelfeld, dafür sind die ruhige Inszenierung, das gelungene Pacing und der unleugbare Retrocharme einen Blick wert. Ein unterschätzter Hacker-Klassiker.

Kritik: Christoph Uitz

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