Inhalt
Auf der Flucht vor zwei skrupellosen Kung-Fu Kämpfern, müssen sich die Väter von Lung (Jackie Chan) und Chi-Pei (Hui Lou Chen) trennen. Während ihre Söhne erwachsen werden, verstecken sie sich vor ihren Häschern. Denn diese haben die Suche noch lange nicht aufgegeben. Allerdings wissen Lung und Chi-Pei von dieser Gefahr nichts. Während Lung sich in der Stadt von einem Schlamassel in den nächsten reitet, genießt Chi-Pei lieber das Nichtstun. Als Lungs Vater jedoch erfährt, wo sich sein Bruder aufhält, dauert es nicht lange, bis auch die alte Gefahr wieder auf den Plan tritt.
Kritik
Als Jackie Chan seine Karriere in den 70er Jahren startete, war es für ihn nicht immer ein leichtes sich gegen Regisseure oder Produzenten zu behaupten. Nach dem Tod Bruce Lees, suchten diese nämlich unerbittlich einen Ersatz, der in genau die gleiche Richtung gehen sollte. Besonders Regisseur Wei Lo, der seine größten Erfolge mit Lee feierte, versuchte Jackie Chan stets in dieses Schema zu drücken. Da Chan aber seinen eigenen Weg gehen wollte, gerieten beide immer wieder aneinander. Beim Dreh von Fearless Hyena 2, oder auch Der Superfighter 2, geriet die Situation vollends außer Kontrolle. Nach einem heftigen Streit zwischen beiden, stieg Jackie aus der Produktion aus. Wei Lo wollte jedoch nicht so schnell aufgeben. Er beendete den Film mithilfe von Stuntdoubles sowie alten Filmaufnahmen aus dem ersten Teil Der Superfighter 3. Jackie versuchte dagegen gerichtlich vorzugehen. Es kam zu einem Vergleich zwischen Golden Harvest und Lo Wei, bei dem dieser die Rechte an allen gemeinsamen Jackie Chan-Filmen behielt. Als schlussendlich Der Superfighter 2 1983 in die Kinos kam, wurde es Lo Weis letzter Flop. Denn das Ergebnis war ein trashiges Martial-Arts-Werk mit konfuser Story, der nach Jackies eigenen Angaben der wohl schlechteste jemals gedrehte Film mit ihm ist.
Dass sich so eine turbulente Tortur auch filmisch niederschlägt, dürfte nicht weiter überraschen. Zwar soll Der Superfighter 2 inhaltlich der Nachfolger von Der Superfighter 3 sein, doch bis auf altes Filmmaterial sowie selbst kopierter Ideen, ähnelt nichts dem Kultfilm aus dem Jahr 1979. Auch mit dem hervorragenden Der Superfighter aus dem Jahre 1983, hat dieses Werk absolut nichts zu tun. Schuld an dieser Namensverwirrung ist die deutsche Marketing-Maschinerie, die nach den Erfolgen Jackie Chans, auch seine etwas schlechteren Filme vermarkten wollte. Die Geschichte selbst hat neben riesigen Logiklöchern, teilweise gravierende Fehler, was sich besonders durch einen fehlenden roten Faden niederschlägt. Warum die Väter verfolgt werden, oder gegen wen überhaupt gekämpft wird, all dies erfährt der Zuschauer nicht. Hinzu kommt, dass viele der Charaktere bereits im ersten Teil mitgespielt haben. Das diese dabei gestorben waren, ignoriert Regisseur Lo Wei einfach. Daraus resultiert eine Story, die keineswegs überhaupt als solche betitelt werden kann. Der Superfighter 2 besteht eher aus einer Ansammlung zufälliger Ereignisse und Szenenwechsel.
Hierbei wird zum einen Jackie Chan als Lung und zum anderen Hui Lou Chen als Chi-Pei verfolgt. Während sich Jackie jedoch durch seine Präsenz, den Humor sowie seinen Martial-Arts-Fähigkeiten beweisen kann, bleibt Hui Lou Chen weit dahinter zurück. Seine Rolle wirkt wie aufgesetzt. Da zum Finale hin Jackie nur noch durch andere Schauspieler gedoubelt wird, verliert man spätestens dort jegliches Interesse. Selbst die vielen Szenen aus Der Superfighter 2, die nachträglich dort hineingeschnitten wurden, helfen dort nicht mehr. Auch bei Musik, Schnitt und selbst bei den Kämpfen kann Lo Wei nicht punkten. Zwar sind manche der Choreografien durchaus gelungen, jedoch bieten sie keinerlei Highlights, gegenüber anderen Genrevertretern.
Fazit
Würde man Jackies glorreiche Szenen aus "Der Superfighter 2" entfernen, bliebe ein chaotisches Machwerk eines noch chaotischeren Regisseurs. Für Lo Wei war es das Ende einer langen, sehr unheilvollen Karriere, die bis auf einige Glanzstücke mit Bruce Lee, nur trashige Martial-Arts-Filme hinterließ, die weder durch Story, noch durch Charaktere überzeugen konnten. Nicht mal Hardcore Jackie Chan Fans sollten sich dieses Werk antun.
Autor: Thomas Repenning