Inhalt
Nachdem sie dem sicheren Tod in den Händen des Mafiabosses Barbosa und seiner Bande nur knapp entronnen sind, lecken sich French (Adkins) und Sue (Mandylor) die Wunden und fahren nach Las Vegas, um Schulden in einem heruntergekommenen Casino einzutreiben, das zufällig einer alten Bekanntschaft von Sue gehört. Nach ihrer Rückkehr kümmern sie sich um ein paar kleine Fische. Unterdessen ist ihnen jedoch Barbosas Bruder auf den Fersen - und plötzlich droht Gefahr von allen Seiten.
Kritik
Kurz erklärt: The Debt Collector 2 ist das Sequel zu, man kann es erahnen, The Debt Collector. Hierzulande erschien der erste Teil aber zunächst unter dem Titel Pay Day. Mit der Veröffentlichung des zweiten Teils änderte der deutsche Verleih aber den hiesigen Titel des Vorgängers zurück in seine Ursprungsform. Wenn ihr also Pay Day schon kennt, müsst ihr The Debt Collector nicht nachholen und könnt euch die Fortsetzung problemlos ansehen. Allerdings könntet ihr euch bei der Sichtung des Films durchaus die Frage stellen, ob ihr wirklich ein Sequel seht oder eher ein Remake, denn im Prinzip wird einfach nur grob die gleiche Geschichte erzählt. Hier ein paar Änderungen, dort eine neue Figur, aber eigentlich haben sich die Macher wenig Mühe gegeben den durchaus netten ersten Teil wirklich akkurat mit der Fortsetzung weiterzuspinnen.
Es geht wieder um French (Scott Adkins, Universal Soldier IV - Tag der Abrechnung) und Sue (Louis Mandylor, Doom: Annihilation), die für Gangsterboss Tommy (Vladimir Kulich, The Equalizer) durch Nevada fahren, um Schulden einzutreiben. Drei Adressen stehen auf ihrer Liste und selbstverständlich geben die Schuldner die grünen Scheine nicht ohne Gegenwehr her, was Martial-Artist Adkins immer wieder die Chance gibt zu zeigen, warum der seit einigen Jahren eine feste sowie berechtigte Größe im Genre ist. Die Kämpfe in Bars, Clubs oder einem Boxring sind allesamt sauber in Szene gesetzt und choreografiert, wirklich im Gedächtnis haften bleiben sie aber nicht. Wer aber Freude hat ein geradlinigen Kampfszenen, wird hier gut bedient.
Das Kernelement ist bei The Debt Collector 2 aber, genau wie beim ersten Teil, die Beziehung zwischen French und Großmaul Sue. Adkins und Mandylor besitzen wirklich eine schöne Chemie. Schade ist es aber, dass diese sich nie wirklich weiterentwickelt. Ähnlich wie der Plot des Sequels wird auch hier einfach nur das aufgewärmt, was schon bei Pay Day gut funktionierte. Sollte es aber einen dritten Teil geben, was nicht unwahrscheinlich ist, wäre es wünschenswert, wenn das Duo in ihrer Tätigkeit als Schuldeneintreiber etwas mehr zu tun bekommt, bzw. sie aus dem angelegten Korsett etwas ausbrechen dürfen.
Ob das wirklich passiert bleibt fraglich. Das könnte damit zu tun haben, dass Scott Adkins hier mal wieder mit Stuntman und Regisseur Jesse V. Johnson gearbeitet hat. Das Duo hat zuvor bereits Hooligans 2 - Stand Your Ground, Accident Man, Triple Threat, Savage Dog und Avengement - Blutiger Freigang gemacht. Ein eingespieltes Team, aber vielleicht sollten sie mal voneinander lassen, denn der miefige Hauch von Routine macht sich breit. So kurzweilig The Debt Collector 2 auch ist, der Film wirkt stets wie eine Fließbandarbeit. Eine mit dem Herz am rechten Fleck, aber ohne Vision und Kraft, die wie bei allen Filmen mit Adkins davon profitiert, dass der Brite nicht nur sensationell gut kämpfen kann, sondern auch Charisma besitzt. Es wird endlich Zeit, dass auch andere Regisseure und Produzenten das bemerken.
Fazit
So gut das Charisma von Adkins und die Chemie zwischen ihm und Louis Mandylor auch ist, so sehr wirkt "The Debt Collector 2" doch wie eine zurückhaltende Routinearbeit. Durchaus versehen mit netten Momenten, aber ohne wirklichen Druck im Kessel. Für nimmersatte Fans des britischen Actionstars sollte das ausreichend sein.