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Quelle: themoviedb.org

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Als Bandit Nat Love erfährt, dass sein Feind Rufus Buck aus dem Gefängnis entlassen wurde, bringt er seine Gang wieder zusammen, um ihn zu finden und Rache zu nehmen. Mit ihm reiten seine ehemalige Liebe Stagecoach Mary, seine rechte und linke Hand – der impulsive Bill Pickett und der schnell ziehende Jim Beckwourth – sowie ein überraschend zum Verbündeten gewordener Gegner. Doch auch Rufus Buck hat ein furchterregendes Aufgebot, zu dem unter anderem „Treacherous“ Trudy Smith und Cherokee Bill gehören, und auch sie gehören nicht zu jenen, die verlieren können.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Moderne Blaxploitation im Westerngewand. Irgendwie so was schwebte Regisseur und Co-Autor Jeymes Samuel (They Die By Law) wohl vor, als er gemeinsam mit Boaz Yakin (Safe – Todsicher) das Skript zu The Harder They Fall verfasste. Ein (fast) rein „schwarzer“ und zudem sehr emanzipierter Western, der in seiner fiktiven Geschichte einige real existente und nur selten erwähnte, afroamerikanische Persönlichkeiten dieser Zeit miteinbindet. Verpackt in einer „zeitgemäßen“ (sprich: Bloß nicht altbacken-abschreckenden) Inszenierung und unterlegt mit einem anachronistischen Soundtrack, für den der große Jay-Z persönlich aus seinem Elfenbeinturm herabgeschwebt ist. Wenn dann noch Quentin Tarantino’s (ehemaliger) Haus- und Hofproduzent Lawrence Bender (Pulp Fiction) mit an Bord ist, was kann da noch schief gehen? Naja, so ziemlich alles, was man bei einem skeptischen Blick auf dieses Vorhaben schon pessimistisch orakeln konnte.

Wenn wir schon bei Tarantino sind – und da wäre The Harder They Fall nur zu gerne -, dann kann man das Kind direkt beim Namen nennen. Bei Django Unchained erfüllte sich der bekennenden Italo-Western Fan einen Traum und inszenierte eine Hommage an dieses Sub-Genre, OHNE (ganz wichtig) wirklich einen eigenen Italo-Western zu drehen. Liegt allein in der Natur der Sache. Ein hochbudgetierter Hollywood-Film aus dem Jahr 2012 kann kein Spaghetti-Western sein, egal wie sehr er es versucht. Tarantino erlag damals auch gar nicht diesem Irrglauben, sondern entwarf nur eine voller Anspielungen gespickte Reminiszenz. Aber: Der Western, egal ob der klassische oder der aus Europa, lag ihm jederzeit am Herzen. The Harder They Fall erweckt den Eindruck, die Macher kennen nur einen Western: Nämlich Django Unchained. Oder sie waren der Meinung, es ist ein Kinderspiel, sich auf ähnlichen Pfaden an ein anscheinend völlig unbekanntes Terrain heranzuwagen. Das ist der Irrglauben, dem dieser Film offensichtlich hoffnungslos erlegen ist.

Black, Pride & Powerful, das sind die Schlagworte von The Harder They Fall, der in seinen Ansätzen alles andere als uninteressant ist. Nat Love (Jonathan Majors, Da 5 Bloods) musste als Kind mitansehen, wie der berüchtigte Outlaw Rufus Buck (Idris Elba, The Suicide Squad) seine Eltern ermordete. Ihn ließ er am Leben, markierte ihn nur mit einem Kreuz auf der Stirn. Seitdem sinnt er auf Vergeltung. Bis auf Rufus hat er inzwischen alle Beteiligten an dem Massaker hingerichtet, dieser sitzt seitdem in lebenslanger Haft. Bis jetzt. Denn dessen ähnlich skrupellose Assistentin Trudy Smith (Regina King, Beale Street) sorgt für dessen Befreiung. Grund genug für Nat, seine alte Gang zu rehabilitieren und für den Ansturm auf Rufus’s selbsterschaffene Festung Redwood zu wappnen. Ein wichtiger Baustein dabei ist seine Geliebte Stagecoach Mary (Zazie Beetz, Joker) und auch eine dritte, starke Frauenfigur spielt hier eine entscheidende Rolle.

Wow, na wenn das nichts ist. Ein Western, der sich auf die Fahne schreibt, vergessene oder oft unerwähnte, afro-amerikanischen Persönlichkeiten dieser Tage miteinzubinden. Der sich sehr für die Etablierung gleichberechtigter Frauenfiguren einsetzt. Dazu läuft die Spotify-Playlist aus R&B, Soul, Hip Hop, Reggae und Dancehall auf Hochtouren. Könnte wirklich relevant und selbstbewusst sein, wirkt aber viel mehr wie eine alberne Faschingsfete in der pseudo-coolen Mittelstufe mit dem Thema Wilder Westen, wovon keiner der Beteiligten bis zu Django Unchained überhaupt jemals etwas gehört hat. Das in großkotzigen 139 Minuten nur eine wahnsinnig schlichte und erschreckend einfallslos Auge-um-Auge-Geschichte (der „Twist“ ist als solcher nicht mal der Rede wert, obwohl er es wohl sein soll) erzählt wird könnte noch verkraftet werden, aber was wird denn sonst geboten? Da hat man (in Nebenrollen) durchaus einige interessante Figuren-Skizzen, die aber letztlich nur Pappkameraden und Stichwortgeber bleiben. Ausgerechnet die beiden Hauptcharaktere sind so eindimensional und lapidar, da mag man sich kaum noch aufregen, wie sinnlos mal wieder ein Idris Elba verkloppt wird. Ist ja eigentlich Standard.

So eiert man in nie auch nur ansatzweise sitzenden Western-Boots durch den völlig falschen Film, der in einem ausgiebigen „Showdown“ mündet, der eher Scheibenschießen auf dem Rummelplatz gleicht. Da darf das hässliche CGI-Blut ordentlich durch die Luft spritzen und eine Menge namenloser Handlanger erschossen werden, von denen man bis dahin nie gehört hat. Und selbst wenn: Auch die ansatzweise reizvollen Figuren-Schablonen taugen doch nichts. Selbst ganz aktuelle Gender-Thematiken werden aufgegriffen und könnten sogar funktionieren, hätte der Film doch nur einen Plan, wie man mit seinen halbfertigen Ideenfetzen umgehen könnte. Das ist viel von irgendwas und nichts von konkret, aber genau das kennt man ja leider inzwischen zu Genüge aus dem bodenlosen Netflix-Film-Fass.

Fazit

Das ist wieder der typische Netflix-Film: Interessante Idee, ordentliches Budget, schlampige Umsetzung. Aus gutem Grund will das hierzulande keiner ins Kino bringen und wird lieber als Pseudo-Blockbuster an den Streaming-Riesen verschachert. All-You-Can-Eat-Kino für das Buffet. Western-Fans ist der ausdrücklich nicht zu empfehlen. Das sagt schon alles.

Kritik: Jacko Kunze

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