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Eines kalten Nachts wird der Sklave Django (Jamie Foxx) von dem deutschen Ex-Zahnarzt Dr. King Schultz (Christoph Waltz), heute kaltblütiger wie eifriger Kopfgeldjäger, befreit und mit einem Auftrag betraut: Django soll ihm helfen, die gefährlichen Brittle-Brüder (M.C. Gainey, Tom Savini, Cooper Huckabee), die sich auf einer Farm weit im Süden versteckt haben, zu identifizieren und zur Strecke zu bringen. Django selbst, hat mit den Brüdern indes auch noch eine Rechnung offen, da sie einst seine Frau Broomhilda (Kerry Washington) auspeitschten und dann skrupellos verkauften. Gemeinsam macht sich daher das ungewöhnliche Duo auf, fortan Jagd auf Verbrecher zu machen, bis eines Tages die richtige Farm am Horizont erscheint. Als der Auftrag schließlich endet, bittet jedoch Django seinen Mentor selbst um Hilfe. Schultz soll ihm helfen, seine Ehefrau Broomhilda zu finden, die sich ebenfalls irgendwo auf den großen Farmen im Süden befindet. Die Spur führt unterdessen schnell zum gierigen wie gefährlichen Plantagenbesitzer Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), der, zusammen mit seinem Haussklaven Stephen (Samuel L. Jackson) sowie dem Sklaventreiber Billy Crash (Walton Goggins), ein eisernes Regiment im sogenannten Candie-Land führt. Um dennoch an Hildi heranzukommen, entwickelt das Duo einen riskanten Plan: Getarnt als Sklavenhändler für Boxkämpfe, wollen sie sich das Vertrauen von Candie erschleichen und Djangos Frau freikaufen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Regisseur Quentin Tarantino verkündete, er würde einen waschechten Western inszenieren, ging ein Raunen durch seine Fangemeinde. Immerhin ist wohl bekannt, mit welchen beiden großen Genres der Kultregisseur aufgewachsen ist: Dem blutigen wie glorreichen Asia-Kino der 70er bis 90er Jahre sowie dem Italowestern der 60er und Anfang 70er Jahre. Während Tarantinos heimliche Liebe zum asiatischen Raum unterdessen bereits sein Monument mit der Kill Bill-Saga erhalten hat, fehlt es dem Pistolen-, Antihelden- sowie dreckigen Western-Genre bislang noch. Dies sollte sich nun mit Django Unchained endlich ändern, wodurch die Erwartungen an das Projekt schnell in die Höhe schossen. Und die Wahl des Titels kam indes nicht von ungefähr. Denn gerade der Klassiker von Regisseur Sergio Corbucci aus dem Jahre 1966, mit dem noch jungen wie unbekannten aber umso talentierteren Franco Nero, ist eines der Meisterstücke in Tarantinos Sammlung. Doch auch die Werke von Sergio Leone (Für eine Handvoll Dollar), Gianfranco Parolini (Sabata) oder Sergio Sollima (Der Gehetzte der Sierra Madre) zählt Tarantino zu seinen Inspirationsquellen. All dies konnte so nur eines bedeuten: Der Italowestern würde zurückkehren. Allerdings nicht gänzlich, denn Tarantino typisch, pfeift der ungewöhnliche Filmemacher auf jegliche Konventionen und kreiert lieber sein eigenes kraftvolles Filmepos. Und so spielt der starbesetzte Western kurzerhand im Süden der USA, widmet sich aktiv dem Thema der Sklaverei (was bislang im Genre sträflich vernachlässigt wurde) und erschafft somit kurzerhand einen der wohl besten Western/Southern der letzten vierzig Jahre.

Was Tarantino indes dem Zuschauer erzählen möchte, macht er bereits mit den ersten hervorragenden Filmminuten unmissverständliche klar. Zu den Klängen von Roberto Fias Django-Soundtrack präsentiert sich Django Unchained zum einen als düsteres wie hartes Western-Epos in der Tradition des Italowesterns, zum anderen aber auch (und hier vor allem durch den genialen Auftakt von Christoph Waltz) als humorvolles wie intelligentes Kino, das sich selbst stets treu bleibt. Der typische Tarantino-Stil ist unterdessen ebenfalls bereits in den ersten Szenen mehr als erkennbar. Ungewöhnliche Kamerapositionen, starke Zooms, abwechselnd nahe wie ferne Aufnahmen und harsche Schnitte (ebenfalls in Tradition von Django), machen mehr als deutlich, wer hier hinter der Kamera Platz genommen hat. Natürlich darf daher auch die Unterteilung in Kapiteln nicht fehlen, die dieses Mal aber deutlich gemächlicher ausfällt, als es noch bei Inglourious Basterds der Fall war. Hier offenbart sich allerdings auch gleich eine der größten Schwächen des Southerns. Denn bei einer Laufzeit von insgesamt 165 Minuten, gelingt es Regisseur Quentin Tarantino nicht immer, seine fabelhafte Western-Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Sobald einer der großen Schnitte (gerade zum Finale hin) über die Leinwand flimmert, gibt es einen Bruch. Zwar kann sich Django Unchained schnell wieder einspielen und so den Zuschauer fesseln, doch das Gefühl von Längen bleibt bestehen. Angesichts einer mehr als tiefen wie vielschichtigen sowie stets überraschenden Geschichte voller Rache, Abscheu sowie Gewalt, ist dieses Manko allerdings mehr als zu ertragen. Dennoch bleibt es dabei, dass eine Zweiteilung des Filmes, durchaus gut getan hätte.

Die Geschichte selbst, lebt indes vornehmlich von seinen grandios ausgearbeiteten Figuren sowie der Tatsache, dass der Film im Süden der USA spielt und sich dem Thema der Sklaverei widmet. Neben hervorragenden Landschaftsbildern (von Schnee, über Wüste hin zu den matschigen Straßen von authentisch wirkenden Städten), ist es so vor allem die Story, die eine glaubwürdige Atmosphäre erzeugt und so gekonnt den Zuschauer in das Jahr 1858 zurückversetzt. Eine Zeit, in der das Wort Nigger eine Kraft hatte, einen Menschen nicht nur zu denunzieren, sondern ihm gar seiner gänzlichen Existenz zu berauben. Bislang waren diese Bilder sowie Motive dem Genre des Western recht unbekannt (erzählt wurde dies meist nur am Rande) und gerade dadurch, hebt sich Django Unchained von seiner starken Konkurrenz ab. Wenn Django auf dem Pferd durch die Städte reitet und pures entsetzen auslöst (was Tarantino oft und gerne einfängt), ist dies wunderbares bewegendes Kino, welches auch durchaus zum nachdenken anregt. Doch auch so, gibt es durch die vielen Handlungsstränge eine Menge zu erblicken. Sei es die Jagd nach den Brittle-Brüdern, die eine erste Überraschung parat hält, die kurze Mentoren-Phase für Djangos Ausbildung zum Kopfgeldjäger oder der Plan, auf die Farm von Candie zu gelangen. Tarantino ist hierbei stets bedacht nicht nur plump eine Reise durch den Süden zu inszenieren, sondern diese erlebbar und fühlbar zu machen. Mit den dreckigen wie harschen Charakteren sowie dem liebevollen Detailgrad, zusammen mit der gezeigten Kulisse, gelingt ihm dies auf allen Ebenen.

Doch damit nicht genug, denn gerade die Wandlung Djangos, vom Sklaven hin zu einem freien Mann (und schlichtweg dem coolsten Westernhelden der letzten Jahrzehnte) ist phänomenal  und erschafft immer wieder glorreiche Momente, die gar Gänsehaut hervorrufen können. Zusammen als Team, agieren die beiden dann als perfektes Duo, welches ein Abenteuer nach dem nächsten besteht. Auf der einen Seite der kultivierte wie redselige Dr. Schultz, auf der anderen Seite den wortkargen wie draufgängerischen Einzelgänger Django. Eine gelungene Mischung, die leider jedoch zum Finale hin unausgewogen wird. Denn sobald Candie auf den Plan tritt, gerät die Figur des Schultz schnell in den Hintergrund. Ob gewollt oder nicht, dies ist auch gerade angesichts der Leistung von Christoph Waltz schade und wird für einiges an Unverständnis sorgen. Wie detailliert sowie feinfühlig die Verbindung der beiden Charaktere währenddessen ausgebaut ist, zeigt sich an der Geschichte des Siegfried (der deutschen Sage), die mit der Suche nach Brunhilde wahrlich geschickte Erzählkunst offenbart. Tarantino wäre unterdessen nicht Tarantino, wenn er nicht auch gehörig Zitate in seine Geschichte einbauen würde. Als klare Inspirationsquelle ist hierbei Regisseur Sergio Corbucci auszumachen, der mit Django Unchained ein kleines Denkmal erhält. Sei es das düstere Kopfgeldjäger-Epos Leichen pflastern seinen Weg , das intelligente Il mercenario , oder das naive wie brutale Navajo Joe. Aus all diesen Werken hat Tarantino kleine Motive entnommen, um diese gekonnt in seine Geschichte einzubauen und etwas Neues daraus zu erschaffen. Und die Wahl war weise, denn hätte sich Tarantino nur auf den Meister Sergio Leone verlassen, wäre das Ergebnis deutlich nüchterner ausgefallen. So gibt es ein Feuerwerk für Fans des Genres auf der einen Seite, aber auf der anderen auch frische unkonventionelle Ideen, die gespickt mit den hervorragenden Dialogen sowie dem punktgenauen Humor fantastische Unterhaltung bieten.

Und auch schauspielerisch zeigt sich Django Unchained von seiner besten Seite. So dürfte sich die Academy jetzt schon über die Leistungen von Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und vor allem Jamie Foxx freuen. Gerade Foxx ist als Django wahrlich die Idealbesetzung. Mit einem inbrünstigen Feuer, einer lockerleichten Coolnes und stets einem frechen Spruch auf den Lippen, spielt er einen Westernhelden, der zum einen klarer Antiheld ist, zum anderen so furchtbar sympathisch, dass der Zuschauer ihn schlichtweg lieben muss. So spielt sich Foxx besonders Richtung Finale deutlich in den Vordergrund, was aber angesichts der meisterlichen Darstellung alles andere als fatal ist. Ihm an die Seite gestellt hat Tarantino indes seinen Liebling Christoph Waltz, der das perfekte  Gegenstück zu Django darstellt und gerade durch seinen deutschen Wurzeln immer wieder zum schmunzeln einlädt. Leonardo DiCaprio hingegen mimt das erste Mal in seiner Karriere einen Bösewicht und sollte dies durchaus öfter tun. Mit einem leichten Hang zum Wahnsinn sowie zur Dekadenz, spielt er den Calvin Candie wahrlich passend für einen Southern. Er ist das Inbild eines Masters, eines Sklavenhändlers und daher der gelungene Fiesling. Klares Highlight, abgesehen von Foxx, ist hingegen Samuel L. Jackson mit seiner Darstellung des alten Sklaven Stephen. Kaum wiederzuerkennen, mimt er den gehörigen wie gefügigen Schwarzen, der sich über seine 76 Jahre hinweg eine hohe Position erkämpft hat, mit einer tadellosen Leistung, die beeindruckt. Doch auch abseits dessen, besetzt Tarantino (meist auch mit bekannten Gesichtern seiner eigenen Filmvergangenheit) seine Nebenrollen gekonnt – wobei besonders Don Johnson heraussticht. Einzig Jonah Hill weiß nicht so recht, was er in Django Unchained eigentlich soll.

Bleibt einzig nur noch eine Frage übrig: Ist Django Unchained nun ein brutaler Western oder nicht? Gerade angesichts des doch sehr blutigen Finales (so viel sei verraten), lässt sich dies mit einem ganz klaren Ja beantworten. Die Schießereien selbst unterdessen, sind meisterhaft inszeniert, äußerst realistisch (gerade durch Schussverhalten sowie Sound), sodass sie eine wahre Freude sind. Natürlich bleibt das gezeigte hierbei stets übertrieben, doch dafür lieben und mögen wir Tarantino eben. Untermalt wird das zudem mit alten sowie teils neuen Melodien von Roberto Fia,  Ennio Morricone sowie Franco Micalizzi und vielen mehr, womit gelungenes Western-Feeling garantiert ist. Wobei vor allem der Track von James Brown (Unchained) als moderne Hymne des neu inszenierten Djangos gelten darf. Für Soundtrack Liebhaber, ist somit ein kauf mehr als Pflicht.

Fazit

Regisseur Quentin Tarantino liefert mit "Django Unchained" ein fabelhaftes Western-Epos ab, welches gleich mit mehreren hervorragenden Merkmalen überzeugen kann. So ist die Story wendungsreich, vielschichtig sowie intelligent, die Darsteller durchweg grandios, die Western-Atmosphäre gelungen, der Soundtrack fantastisch und die Inszenierung typisch Tarantino herausragend. Einzig ein paar Längen sowie ein paar Fragen Richtung Finale, trüben den Spaß. Was bleibt ist aber dennoch ein Southern, der einen Tarantino mehr als würdig ist und mit Jamie Foxx einen Helden parat hält, der begeistert. Somit stellt "Django Unchained" nicht minder ein modernen fabelhaften Western dar, der sich ohne Mühen gekonnt zu den besten der letzten vierzig Jahre zählen darf.

Kritik: Thomas Repenning

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