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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Am Rande der Revolution im Jahr 1989 in Rumänien kreuzen sich sechs Leben inmitten von Protesten und persönlichen Kämpfen, die zum explosiven Sturz von Ceausescu und dem kommunistischen Regime führen.

Kritik

Aussagekräftiger als jedes der episodischen Ereignisse am Vorabend der rumänischen Revolution, die als historischer Hintergrund Bogdan Muresanus Geschichtsgalerie dient, ist dessen Titel. Der evoziert mit dem im Sturz des mörderischen Ceausescu-Regimes enthaltene Versprechen einer besseren Zukunft zugleich dessen Enttäuschung. Jene ist ein gravierender Faktor für Rumäniens gegenwärtige Tendenzen zu rechtspopulistischer Politik, alarmierend ähnlich der im Fokus der verwobenen Handlung. Deren Genesis begann 2018 mit Muresanus enorm populären Kurzfilm um einen fatalen Brief an den Weihnachtsmann.

Von dem wünscht sich der kindliche Verfasser, dass „Onkel Nick“ - geläufiger Spitzname des Staatsoberhaupts - als Geschenk für seinen Vater (Adrian Văncică, Tuesday After Christmas) sterben möge. Der Vater ist selbstredend entsetzt, weniger wegen des Wunsches als dessen möglicher Folgen für die Familie. Deren Geschichte ist nur eine des halben Dutzend in Ton und Struktur auffällig unebenen Fragmente. Kondensiert auf einen Zeitraum von 24 Stunden vor dem Sturz am 20. Dezember 1989, sollen sie Zeitbild und politisches Panorama vereinen.

Einer der lose verschlungenen Erzähl-Stränge folgt Schauspielerin Florina (Nicoleta Hâncu), die für eine geflohene Kollegin in einer staatskonformen Fernseh-Sondersendung einspringen soll. Ihr moralisches Dilemma illustriert auf dramatischer Eben das konfuse Klima zwischen Opportunismus und Optimismus; auf dramaturgischer Eben indes für die stereotype Sicht des Regisseurs und Drehbuchautors auf weibliche Figuren und seine Tendenz, Charaktere als soziologischen Sprachrohren zu implementieren. Sarkasmus tarnt unangenehme Untertöne von Sexismus und Sozialchauvinismus in einem generischen Geschichtspanorama mit bezeichnend beschränktem Horizont.

Fazit

Der Schrecken des staatlichen Terrors der Ceausescu Ära in Bogdan Muresanus vorrevolutionären Vignetten kaum mehr als eine unbestimmte Unbequemlichkeit. Weniger konkrete Bedrohung als alltägliches Ärgernis für das eklektische Ensemble an Figuren, die den Fall des Regimes aus der Sicht verschiedener Gesellschaftsschichten reflektieren sollen. Dass Kostüme und Kulissen kaum von der Gegenwart unterscheidbar sind und das Archivmaterial sich in Grenzen hält, macht die routiniert gespielten Teilstücke eines polithistorischen Puzzles zum soziologischen Spiegel einer bedrückend kongruenten kapitalistischen Gegenwart.

Kritik: Lida Bach

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