Inhalt
Akemi lebt im japanischen Viertel von São Paulo und wusste bisher nichts über ihre Herkunft. Außer, dass ihr Großvater sie irgendwann in die Hände eines Dojos gegeben hat, welches sie auf diesen speziellen Tag vorbereitet hat. Nun schneit ein mysteriöser Fremder mit markanten Wunden herein und offenbart ihr, wieso plötzlich ziemlich viele Leute an ihrem Ableben interessiert sind.
Kritik
Yakuza Princess basiert auf der Graphic Novel „Samurai Shiro“, aber das ist vermutlich nur ein unwichtiger Fakt am Rande, denn wenn der entstandene Film damit wirklich viel zu tun hat, ist die nun auch nicht der Rede wert. Um es kurz zu fassen: Eine durch ein internes Yakuza-Massaker zur geheimen Alleinerbin ernannten „Prinzessin“ namens Akemi (Pop-Sternchen MASUMI) wird von ihrem Pflege-Sensei auf eine Aufgabe vorbereitet, die keiner versteht, aber wohl sehr wichtig ist. Endlich kommt nach knapp 20 Jahren eine furchtbar entstellter und von Hinz und Kunz gejagter Spinner um die Ecke (Jonathan Rhys Meyers, Vikings), an dessen Rockzipfel noch mehr Hitman hängen, weshalb Spätzünderin Akemi langsam schnallt, dass sie nicht nur Zeit ihres Lebens geärgert wurde, sondern dass das alles einen tieferen Sinn verfolgte.
Ein brasilianischer Yakuza-Actionthriller mit internationaler Besetzung klingt zwar schön exotisch und müsste allein von der Prämisse schon etwas Rasanz beinhalten. Der in Wien geborene Regisseur Vicente Amorim (Motorrad) gelingt jedoch das Kunststück, daraus eine furchtbar uninspirierte und vor allem unglaublich dröge Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die seine rudimentäre Geschichte auf fast 2 Stunden auswalzt und dabei nicht mal halbwegs solide Actionsequenzen präsentiert. Da spritzt zwar eifrig hässliches CGI-Blut, wobei diese plakative Brutalität mit Dynamik und Ästhetik verwechselt wird. Das sieht weder schön aus, noch wird der primitive Plot dadurch irgendwie entscheidend aufgewertet. Allein die ersten 45 Minuten hätten man mühelos auf ein Drittel der Zeit komprimieren müssen, damit hier wenigstens etwas Flow entsteht. Stattdessen wird sich eine gefühlte Ewigkeit mit Nichtigkeiten beschäftigt und zum Ausgleich gibt es eben solche unbefriedigenden Actioneinlagen in liebloser Hochglanzoptik.
Es fällt wirklich schwer, an Yakuza Princess irgendetwas wertschätzend hervorzuheben. Dafür wirkt das gesamte Projekt zu lieb- und belanglos, obwohl man sich hier wohl im ordentlich budgetierten B-Movie-Bereich bewegt. Der Film scheitert nicht an seinen Möglichkeiten, sondern schlicht an der eigenen Inkompetenz. Nichts wirkt auch nur im Entferntesten begabt, ambitioniert oder wenigstens leidenschaftlich. Das ist eine stumpfe, faule Pflichtaufgabe und genau das macht diesen Film so langweilig und überflüssig. Er ist nicht aufgrund seiner Möglichkeiten, sondern aufgrund seiner offenkundigen Lieblosigkeit zum Scheitern verurteilt. Am Ende wird sogar ganz deutlich nach einem Sequel (oder gar Franchise?) geschrien und man möchte einfach nur zurückschreien: Bitte nicht!
Fazit
Eine ganz müde Nummer. „Yakuza Princess“ bläht aus unerfindlichen Gründen einen Hauch von Story auf knapp zweit Stunden auf und garniert diese einschläfernde Masse mit extrem mäßigen Actionsequenzen, die bis auf reichlich Blut aus dem Rechner jegliche Schauwerte vermissen lassen. Komplett überflüssig und hoffentlich nicht erst der Anfang, wie es das Finale ganz selbstbewusst andeutet.
Autor: Jacko Kunze