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Elon Musk kritisiert Netflix-Hit "Adolescence" als "anti-weiße Propaganda" – Macher der Serie reagieren

Stu

Von Stu

Quelle: The News Agent
Bildnachweis: © Netflix | Szene aus "Adolescence"

Die Netflix-Serie Adolescence beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Online-Radikalisierung und jugendlicher Gewalt. Im Mittelpunkt steht der 13-jährige Jamie Miller (gespielt von Owen Cooper), der wegen des Mordes an einer Mitschülerin festgenommen wird. Die Serie, die sich nicht auf einen einzelnen realen Fall stützt, beleuchtet insbesondere die Dynamik toxischer Männlichkeit und die Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt unter Jugendlichen.

Mit ihrem sensiblen Thema hat die Produktion für Diskussionen gesorgt – insbesondere in sozialen Netzwerken. Kritiker werfen den Machern vor, bewusst die ethnische Zugehörigkeit des Hauptcharakters geändert zu haben. So behauptete Podcaster Ian Miles Cheong auf X, Drehbuchautor Jack Thorne habe „den eigentlichen Täter von einem Schwarzen Migranten zu einem weißen Jungen gemacht“ und zudem angedeutet, Jamie sei „durch die Red-Pill-Bewegung radikalisiert worden“. Tesla- und X-Chef Elon Musk griff diesen Vorwurf persönlich auf und bezeichnete die Serie als „anti-weiße Propaganda“, ohne nähere Erklärungen für seine 219 Millionen Follower zu liefern.

Kurz erklärt: Die Red-Pill-Bewegung ist eine Online-Ideologie, die Männer als benachteiligt sieht und oft antifeministische oder frauenfeindliche Ansichten verbreitet. Der Begriff stammt aus dem Sci-Fi-Klassiker Matrix (1999) und steht für das vermeintliche Erwachen zur harten Realität.

Jack Thorne, der die Serie gemeinsam mit Schauspieler Stephen Graham entwickelte, wies diese Anschuldigungen entschieden zurück. „Wir machen hier keine Aussage über Rasse“, betonte Thorne im Podcast The News Agents. „Wir thematisieren Männlichkeit. Wir versuchen, ein Problem zu durchdringen. Es geht nicht darum, etwas in eine bestimmte Richtung zu lenken, sondern darum, die Situation von Jungen zu untersuchen.“

In einem früheren Interview mit Deadline erklärte Thorne die zentrale Fragestellung der Serie: „Warum nimmt die Gewalt junger Männer gegenüber jungen Frauen zu? Was steckt dahinter?“ Die Serie solle keine einfachen Antworten liefern, sondern das Problem in seiner ganzen Komplexität beleuchten. „Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, ein Schlaglicht auf ein Thema zu werfen, das zwar immer wieder diskutiert, aber selten tiefgehend betrachtet wurde“, so Thorne weiter. „Die Zuschauer verfolgen Jamies Geschichte und versuchen, das Problem durch ihn zu verstehen – das ist es, was uns von Anfang an wichtig war.“

Trotz der Kontroversen avancierte Adolescence in der ersten Woche nach Veröffentlichung zum meistgesehenen Titel auf Netflix. Neben der brisanten Thematik zeichnet sich die Serie besonders durch ihre außergewöhnliche Inszenierung aus: Jede der vier Episoden wurde als One-Take gedreht, also ohne sichtbare Schnitte. Die Regie übernahm , der bereits in Zusammenarbeit mit Stephen Graham das Spielfilmdrama Yes, Chef! (2021) in diesem Stil realisierte.

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