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San Sebastián Film Festival 2025 - Eröffnungsbericht

Lidanoir

Von Lidanoir in San Sebastián Film Festival 2025

San Sebastián Film Festival 2025 - Eröffnungsbericht Bildnachweis: © San Sebastián Film Festival 2025

“Zinemaldia”, wie das San Sebastián Film Festival lokal genannt wird, bedeutet übersetzt so viel wie “Film-Durcheinander”. Schon diese kongeniale Benennung des cineastischen Chaos, in dem man bei der Berichterstattung auf internationalen Festivals versinkt, verdient einen Besuch des filmischen Events der baskischen Küstenstadt. Die verwandelt sich vom 19. bis  27. September in ein Zentrum der internationalen Filmkunst. Strände, etablierte Kinosäle und der historische Kursaal bilden die Kulisse eines der 73. Ausgabe eines der wichtigsten Filmfestivals Europas. 

In diesem Jahr leitet J. A. Bayona (Die Schneegesellschaft), flankiert von internationalen Kino-Größen wie Gia Coppola (The Last Showgirl), Zhou Dongyu (Art College 1994) und Mark Strong (Shadow Force - Die letzte Mission) die Jury des Hauptwettbewerbs, die unter den 17 filmischen Beiträgen die Goldene Muschel vergibt. Als Favoriten für den je nach politischer Affiliation Concha de Oro oder Urrezko Maskorra bekannten Preis, der ein wenig nach Sponsoring eines namenverwandten Öl- und Gas-Konzerns aussieht, gelten  s Kafka-Biopic Franz, Neo-Kolonialismus-Drama The Fence, s Roman-Verfilmung Ballad of a Small Player mit Colin Farrell als alkohol-affinen Glücksspieler, s Eröffnungsfilm 27 Nights und  s Nuremberg, in dem als Hermann Göring vor Gericht kommt. 

Bei 13 Produktionsländern mit klarem eurozentrischen Schwerpunkt und keinem einzigen Beitrag vom afrikanischen Kontinent oder der Diaspora, sechs Regisseurinnen unter 19 Regieführenden, minimaler ethnischer Diversität und keinem einzigen Beitrag aus der Unterschicht, erscheint die Festival-Struktur aus der Distanz an die Mischung aus Arthouse-Air und Glamour-Aspiration von Karlovy Vary. Nur heißt das unerreichbare Festival-Vorbild hier nicht Cannes, sondern Toronto, wo einige der namhaftesten Titel bereits liefen. So auch Kasia Adamiks politisch aufgeladener Neo-Noir Winter of the Crow, der als Abschlussfilm Außer Konkurrenz läuft. In der gleichen Sektion premiert auch Juliette Binoches Regie-Debüt In-I in Motion - allerdings parallele auch in Busan, das fast zeitgleich stattfindet. 

Unbestrittenen Status genießt San Sebastián beim lateinamerikanischen Kino. Dessen Förderung widmete sich die spanische Produzentin Esther García - tragende Figur der Produktionsfirma Pedro Almodóvars, der 2024 ausgezeichnet wurde. Zweite Preisträgerin ist  , die zwar reichlich jung für einen Lebenswerk-Award ist, aber Star-Power und ihren Psychothriller Die, My Love mitbringt. Die diesjährige Hommage gilt der letztes Jahr verstorbenen Marisa Paredes (Despite Everything), die das offizielle Festival-Poster ziert. Sein Renommee verdankt Zinemaldia der einzigartigen Kombination von prominenten Premieren und kinematischen Kleinoden, von weltbekannter Prominenz und den prägenden Persönlichkeiten hinter der Kamera, von Ikonen und jungem Talent, das mit Nest und New Directors gleich zwei Sektionen fördern. 

Und auch dem malerischen Schauplatz und einer Atmosphäre, von der Film-Journalist*innen schwärmen. Ob Moviebreak bald auch von Filmen und Festival-Stimmung schwärmen kann, welche politischen Themen das Programm prägen und ob das Festival seinem Anspruch auf perspektivische Vielfalt standhält, lest ihr natürlich hier. 

Das Festival-Programm findet ihr hier

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