Inhalt
Sieben junge Finnen machen sich auf in die dunklen, finnischen Wälder, um etwas Spaß in einer Waldhütte zu haben. Zufällig sind auch drei geheimnisvolle, ausländische Männer vor Ort. Doch nicht wegen dieser Männer wird das Wochenende schnell zu einem Spiel auf Leben und Tod. Denn plötzlich taucht noch ein sehr merkwürdiges Wesen aus dem Wald auf, halb Mensch, halb Hase. “Bunny” terrorisiert die Gruppe, denn er ist auf der verzweifelten Suche nach allem, was weiblichen Genitalien ähnelt.
Kritik
Wofür ist Finnland bekannt. Da fällt einem zuerst die winterlichen Temperaturen ein, eine wärmende Sauna-Tradition und das Klischee, dass die Finnen sehr gerne und sehr viel Alkohol zu sich nehmen. Wie wohl jeder weiß fördert Alkohol den Prozess im Gehirn, der uns weiß machen will, dass eine dumme eigentlich eine verdammt gute Idee ist. Vielleicht entstand die Horror-Klamotte Bunny und sein Killerding von Regisseur Joonas Makkonen ja genau so: Ein paar betrunkene Kumpels ersinnen eine Geschichte über einen mutierten Riesenhasen der mit großen Genital und scheinbar unstillbarem, sexuellen Verlangen durch den Wald rennt (passender wäre wohl hoppelt) und eine Gruppe von Teenagern dezimiert.
Was mit einer gewissen Promillezahl oder eventuell als Kurzfilm noch Laune macht, verkommt in der Spielfilmfassung zu einem wahren Desaster. Unglaublich repetitiv reiht Regisseur Makkonen eine Obszönität an die andere, garniert dies mit Splatter, überforderten Laien-Darstellern und einer Inszenierung die wahrscheinlich auch nur dann stimmig erscheint, wenn man beide Augen zukneif.
Der Film gleicht einem Witze-Marathon der übelsten Sorte: es gibt nur eine Pointe und die wird bis zum Über-Exzess und darüber hinaus ausgequetscht bis letztlich nichts mehr übrig bleibt. Ja, die krude Handlung, die spritzigen Gewaltspitzen und die selbstgebastelten Kostüme haben anfänglich einen nicht zu unterschätzenden, trashigen Charme. Dieser verfliegt aber von Minuten zu Minute, eben weil die Macher einzig und alleine ihre Prämisse vertrauen und nicht wirklich versuchen mehr daraus zu machen, als einen langgezogenen Pimmel-Witz.
Auch die diversen Referenzen auf andere Horrorfilme, so gibt es etwa eine Demon-Cam a la Tanz der Teufel mit einem – na klar – Penis, zünden nicht und wirken dazu immer etwas zu bemüht und in ihrer Platzierung sorgen sich mit dafür, dass sich keinerlei wirklich handfeste Stimmung aufbauen mag. Wobei diese eh meist brach liegt, begraben unter Dialogen und Ideen, die wahrscheinlich erst dann amüsant sind, wenn man zu viel Hochprozentiges getrunken hat.
Und damit sind wir wieder beim Alkohol. Ob dieser hilft den Film unterhaltsamer, erträglicher und besser zu machen. Das sollen bitte andere ausprobieren und wenn sie es tun, wäre es ratsam nicht zur deutschen Fassung (FSK18) zu greifen, diese wurde nämlich um stolze 5 Minuten gekürzt. Davon merkt man bei einigen Szenen durchaus etwas. Ob die Erhöhung von Gewalt und Sexwitzchen Bunny und sein Killerding besser macht? Natürlich kann das mit genauer Sicherheit nicht gesagt werden, aber die Tendenz geht wohl eher zu einem deutlich Nein. Na dann, Skol.
Fazit
Selbst mit viel guten Willen und noch mehr Alkohol in der Blutbahn ist dieser finnische Low-Budget-Trash-Horror ein Fall für die Tonne. Was vielleicht als Kurzfilm schmierigen Spaß gebracht hätte, verkommt als Spielfilm zu einer peinlichen Ansammlung von Obszönitäten.
Autor: Sebastian Groß