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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

1990 tauchte ein Raumschiff über Johannesburg auf, an Bord außerirdische Flüchtlinge. Zwanzig Jahre später ist ursprüngliche Gastfreundschaft der Menschen geschwunden. Aus dem Flüchtlingslager ist ein elendes Ghetto geworden, in dem die ungeliebten Besucher interniert sind: District 9. Das Privatunternehmen Multi-National-United (MNU) erhält den Auftrag, sich um "die Angelegenheit" zu kümmern, verfolgt dabei aber ganz eigene Interessen. Als MNU-Agent Wikus van der Merwe sich mit einem seltsamen Virus infiziert, wird er zur Zielscheibe und findet ausgerechnet in District 9 neue Freunde, die ihn unterstützen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zu Beginn arbeitet District 9 mit subjektiven Kameramitteln und erzeugt damit eine außergewöhnlich realistische Stimmung. Auch nach dem Wechsel zu konventionelleren Bildern bleibt diese Dynamik spürbar: Die Kamera bleibt agil, das Mittendrin-Gefühl lebendig. Diese Intensität trägt nicht nur Action-, sondern auch ruhigere Szenen, von denen District 9, gemessen an seinen Genrekonventionen, erstaunlich viele bietet. Gerade diese leiseren Momente bleiben besonders im Gedächtnis. Regisseur  gelingt es mit beeindruckender Leichtigkeit, die Außerirdischen – von den Menschen nur „Shrimp“ genannt – so lebensnah und glaubhaft zu inszenieren, dass ihre Existenz unmittelbar plausibel erscheint. Dabei macht der Film es sich nicht bequem: Die Aliens sind schmutzig, aggressiv und oft kriminell – keine friedlichen Besucher, die einfach nur nach Hause telefonieren wollen.

Gut so. Denn die Parabel, die der Film aufspannt – und die sofort als solche erkennbar ist – handelt von Ausgrenzung, Integration und strukturellem Rassismus. Hätte man die „Besucher“ zu wohlmeinenden Philosophen stilisiert, wäre die gesellschaftliche Relevanz des Films erheblich geschwächt worden. Gerade in sozialen Brennpunkten mit marginalisierten Gruppen entsteht Frustration, die sich in Gewalt entladen kann – warum sollte es im Fall von Aliens anders sein? Doch bei diesem Gleichnis bleibt es nicht. District 9 reflektiert ebenso Themen wie Gier, Vertrauen und sogar Liebe. Besonders Letzteres kulminiert in einem emotionalen Schlussbild, das die zuvor erzeugte Betroffenheit nach dem finalen Actioninferno noch einmal eindrucksvoll aufflammen lässt – mit einfachsten filmischen Mitteln.

Zum Gelingen der eindrucksvollen Science-Fiction-Erzählung tragen auch die durchweg unbekannten, aber überzeugenden Darsteller bei. Allen voran Sharlto Copley, der dem Beamten Wikus van de Merwe ein glaubwürdiges, vielschichtiges Profil verleiht. Anfangs noch belächelt, entwickelt sich Wikus zu einer Figur, mit der man nicht nur mitfiebert, sondern auch mitleidet. Besonders während seiner körperlichen Transformation – Erinnerungen an Cronenbergs Die Fliege sind unvermeidlich – erreicht die Identifikation mit der Figur ihren Höhepunkt. Die emotionale Wucht dieser Entwicklung wird dabei durch Copleys nuanciertes Spiel glaubhaft vermittelt.

District 9 bewegt sich mit bemerkenswerter Souveränität auf mehreren Ebenen. Zwar ist der Film kein subtiler Leisetreter – gelegentlich wirkt die Symbolik ein wenig überzogen –, doch entfaltet er schon nach wenigen Minuten einen mitreißenden Sog. Vom dokumentarischen Einstieg bis zum brachialen Finale wirkt nichts wie das Produkt bloßer Kalkulation. Stattdessen offenbart sich ein außergewöhnlicher Genrebeitrag, der durch seine visuelle Eigenständigkeit, inhaltliche Tiefe und emotionale Wirkungskraft wie ein moderner Klassiker erscheint – ein Science-Fiction-Film, der denkt, fühlt und begeistert, ohne sich anzubiedern.

Fazit

"District 9" überzeugt als kraftvolle Mischung aus dokumentarischem Realismus, packender Action und gesellschaftlich relevanter Allegorie.  Mit (damals) unbekannten, aber starken Darstellern, einem herausragend geschriebenen Protagonisten und einer emotional aufgeladenen Erzählstruktur gelingt ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklicher Science-Fiction-Film – ein moderner Klassiker mit politischer Wucht und cineastischem Nachhall.

Kritik: Sebastian Groß

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