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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge Victor Frankenstein (Barret Oliver) hat insgesamt drei große Leidenschaften in seinem Leben: Die Wissenschaft, Horror-Filme sowie sein treuer wie lebensfroher Hund Sparky. Zusammen sind sie indes die besten Freunde und drehen auch gerne gemeinsam Horror-Filme, wobei Sparky hierbei immer als Retter in der Not auftritt. Eines Tages wird die innige Freundschaft jedoch durch einen Unfall je zerstört, bei dem Sparky von einem Auto angefahren wird und stirbt. Tottraurig, lässt ihn der Verlust seines geliebten Hundes nicht mehr los und so entscheidet sich Victor für einen drastischen Schritt: Mithilfe der Wissenschaft, und zwar der Kraft der Elektrizität, will er seinen Hund zurück ins Leben holen. Als schließlich das Experiment klappt, gibt es nur ein kleines Problem – Sparky ist zwar quicklebendig, jedoch sieht er aus wie ein Zombie. So verursacht der treue Gefährte schnell in dem kleinen Ort ein kleines Chaos, das für noch mehr Ärger sorgt. Denn die Klassenkameraden von Victor versuchen sich ebenfalls an dem gefährlichen Experiment und erschaffen so ein paar weitere Monster, die jedoch alles andere als liebenswürdig sind.  Einzig das treue Team aus Zombie-Hund sowie Erschaffer, kann nun noch die Stadt retten…

Kritik

Regisseur Tim Burton zählt heute zu Recht als einer der visuellen Meister Hollywoods. Immerhin hat der Märchen-Experte wie schaurige Erzähler seit jeher sein Publikum mit einem einzigartigen individuellen Stil sowie einer außergewöhnliche Inszenierung überrascht, wodurch so wunderbare Werke wie Beetlejuice, Sleepy Hollow, Corpse Bride oder Sweeney Todd entstanden. Doch wie jeder große Regisseur unserer Zeit, hat auch Burton einmal ganz klein angefangen und seine Wurzeln sind hierbei niemals verblichen: Das Horror-Genre. Besonders seine ersten Gehversuche (unter anderem The Island of Doctor Agor, Doctor of Doom) zeigen, wie sehr sich Burton hierbei mit dem Genre verbunden sieht. Im Jahre 1984 schließlich, insgesamt vier Jahre vor seinem Durchbruch, inszenierte er so einen Kurzfilm, der sich ebenfalls dem klassischen Motiven des Horrors widmete, jedoch auch seinen eigenen Charme besaß: Frankenweenie. Der kleine Film, besetzt mit echten Schauspielern und in schwarz-weiß gedreht, überzeugte durch eine schaurige Grundidee (basierend auf dem Roman Frankenstein von Mary Shelley) und verband diese  gekonnt mit dem Thema der unsterblichen Freundschaft. Herausgekommen ist ein faszinierendes wie düsteres Märchen, welches einen kleinen Hund aus dem Reich der Toten zurückholte. Als Burton sich schließlich knapp 28 Jahre nach dem Release für ein Remake entschied, waren so die Erwartungen groß. Inszeniert schließlich als aufwendiger 3D-Schwarz-Weiß-Stop-Motion-Film (was eine fabelhafte Wahl darstellt), entstand so mit Frankenweenie erneut eine herzerwärmende Geschichte mit einem Hang zur Nostalgie, welche gerade durch seine schrägen Charaktere sowie die typische Tim Burton-Stimmung überzeugt.

Die Story indes, hat sich gegenüber dem Original kaum geändert (einige Szenen wurden gar 1:1 transportiert). Einzig das Finale sowie die Handlung rund um Victors Klassenkameraden, stellen eine Erweiterung der damaligen Geschichte dar. Verkehrt ist dies allerdings nicht, denn gerade dadurch, werden gekonnt die 87 Minuten mit Leben gefüllt und so die einstige Kurzgeschichte angenehm erweitert. Dennoch gelingt es Burton nicht gänzlich, das vorgelegte Tempo im Mittelteil zu halten, wodurch kleinere Längen entstehen. Besinnt sich Burton allerdings, durch die Hilfe von Drehbuchautor John August (beide arbeiten bereits seit Jahren gemeinsam), auf seine Stärken, entsteht schnell wieder eine schaurig schräge Atmosphäre, die zu begeistern weiß. Dies liegt vor allem an der Entscheidung, den Film als aufwendigen Stop-Motion-Trickfilm zu erzählen. Zwar war so die Produktion deutlich schwieriger, doch gerade der individuelle Look der Figuren sowie der Welt (passend in schwarz-weiß), verursacht eine Stimmung, die an die Klassiker des Horror-Genres erinnert. Zwar ist der visuelle Stil ähnlich dem von Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche, doch bereits mit diesem Werk zeigte Burton im Jahre 2005, dass er sich gegenüber seinen Animations-Kollegen (bspw. Mary & Max von Regisseur Adam Elliot oder Der Fantastische Mr. Fox von Wes Anderson) keineswegs zu verstecken braucht. Frankenweenie lebt allerdings nicht nur von seiner eigensinnigen Optik (die langen kantigen Gesichter sowie die Knopfaugen sind für sich genommen bereits Highlights), sondern vor allem auch von seinen schrägen Charakteren. Sei es der böse Mr. Rzykruski (grandios gesprochen von Legende Martin Landau), das schauderhafte wie gruselige Mädchen mit der Orakel-Katze (die wie ein Running-Gag funktioniert), Victors unheimlicher Freund Edgar ‘E’ Gore (eine klare Anspielung auf Igor, dem Helfer von unzähligen Bösewichtern) oder eben Victor selbst, der als Wissenschaftler Frankenstein klassisch sein Monster erschafft.

Sparky ist allerdings weit mehr als nur ein normales Monster, welches am Finale vorhersehbarer Weise natürlich kurzzeitig von einem wütenden Mob gejagt wird, sondern viel eher ein liebenswürdiger Freund, der sich so schnell in die Herzen der Zuschauer spielt. Gerade wenn Sparky, als Sparkysaurus, zu Beginn (zu den Klängen klassischer Horror-Film-Musik) in Victors kleinen selbstgedrehten Film auftritt, ergibt dies bereits eine Stimmung, die unverwechselbar für Burton ist. Doch damit nicht genug, denn gerade die vielen Anspielungen an das Genre (angefangen bei Frankenstein über Die Mumie, hin zu Gremlins oder gar Radon), was für viel Nostalgie sorgt, fügen sich angenehm in die Handlung ein und ergeben so ein schaurig schönes Gesamtbild, welches zwar naiv wirkt, aber durch den trockenen wie teils makaberen Humor überzeugt. So richtet sich schließlich Tim Burton ganz klar an seine Fans, aber auch an Liebhaber des klassischen Horror-Kinos, die ihre Idole niemals vergessen haben. Alle anderen werden zwar nicht jede Anekdote verstehen, doch auch so durchaus ihren Spaß mit dem heillosen schrägen Treiben haben.

Fazit

Mit "Frankenweenie" hat Regisseur Tim Burton sich gekonnt selbst übertroffen und so seinen einstigen Kurzfilm neues Leben eingehaucht. Erneut ist der Humor höchst sympathisch, die Charaktere schrullig und gerade dadurch interessant und auch die Story, trotz ihrer kleinen Mängel, schaurig wunderbar in Szene gesetzt. Somit erweist sich die Auferstehung Sparkys nicht nur als optisches Highlight, sondern auch als kleine nostalgische Reise in die Vergangenheit, und somit als Spaß, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Kritik: Thomas Repenning

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