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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 2274 müssen sich die Menschen von der verwüsteten Umwelt abkapseln und unter der Glasglocke einer gewaltigen Metropole leben. Dort sorgen Computer und Roboter für alle nötigen Serviceleistungen - die Menschen können sich ganz ihren Neigungen hingeben. Allerdings nur bis zum "Letzten Tag". Under der kommt mit dem 30. Geburtstag, an dem alle Bewohner auf dem sogenannten Karussel ihren Trip in die Ewigkeit antreten müssen - angeblich, um wiedergeboren zu werden. Erstmals kam im Kino eine per Laser generierte Holographie zum Einsatz, die prompt mit einem Oscar für besondere Leistungen im Bereich der visuellen Effekte honoriert wurde. Michael York spielt den Sandmann Logan 5, der im Auftrag der Behörden Flüchtlinge ausschaltet, die dem Karussell entkommen wollen. Doch Logal ist selbst fast 30. Und er sorgt dafür, dass ihn niemand erwischt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dystopisches Science-Fiction-Kino ganz im Sinne seines Entstehungszeitraums, das sich allerdings nur sehr, sehr lose an der zugrundeliegenden Roman-Vorlage orientiert, was deren Anhänger mit Sicherheit nicht begeisterte. Dem allgemeinen Filmpublikum schien dies relativ egal zu sein. Seinerzeit äußert Erfolgreich, für die visuellen Effekte Oscar-prämiert und heute immer noch mit einem gewissen Kult-Status versehen gehört Flucht ins 23. Jahrhundert ohne Frage zu den populärsten und somit auch (zumindest irgendwie) zu den bedeutenden Genre-Filmen der 70er. Ruhm und Nostalgie sind zwar gut und schön, zu viel davon zehren zu müssen aber selten ein gutes Zeichen, was auf dieses Exemplar teilweise schon zutrifft.

Im Jahr 2274 fegt man mit 30 Jahren nicht die Rathaustreppe oder muss Klinken putzen, sondern springt breit grinsend in die Kreissäge. Drastisch formuliert. Eigentlich fährt man unter dem Jubel des Publikums Karussell, verglüht tapfer und vertraut als Regierungs-treues, im Brutkasten großgezogenes Schäfchen darauf wiedergeboren zu werden. So versprechen es die da oben, wer immer die auch sein mögen. Wer ihnen nicht glaubt oder generell nur mal ganz neunmalklug hinterfragen möchte, der sollte sich vorsehen. Und wer gar die Karussellfahrt verweigert, wird als vogelfreier Runner zum Abschuss durch die Sandmans freigegeben. Das sind gar nicht so wenige wie man glauben mag (oder soll. Eigentlich ist es ja gar nicht so unwahrscheinlich, sich nicht auf gut Glück ohne echte Beweise staatlich grillen zu lassen), wodurch Sandman Logan (Michael York, Mord im Orient Express) undercover selbst zum Runner gemacht wird, um das geheime Versteck der Flüchtlinge außerhalb der als einzigen möglichen Lebensraum bezeichneten Kuppel-Stadt zu infiltrieren.

B-Movie-Regisseur Michael Anderson (Orca - Der Killerwal) darf mit relativ hohem Studio-Budget hantieren, wodurch sein Film bunt, Effekt-orientiert und von seiner Ausstattung durchaus schmuckvoll daherkommt, den eigentlich düsteren, apokalyptischen Kern der Geschichte aber als Randaspekt mehr oder weniger vernachlässigt. Es ist wie es ist, näher wird das alles nicht beleuchtet und sich lieber auf eine Flucht mit deutlich in die Jahre gekommenen Actioneinlagen fokussiert. Verglichen mit anderen Genre-Vertretern der 60er und 70er (die teilweise wesentlich günstiger produziert wurden), ist Flucht ins 23. Jahrhundert schon bedenklich schlecht gealtert. Die einst preisgekrönten Effekte tangieren aus heutiger Sicht mehr als einmal einen Bereich, den böse Zungen mit Trash gleichsetzen könnten, zudem wirkt die Thematik reichlich naiv abgehandelt, wobei sie doch eigentlich dem Plot locker einen eindringlichen, politischen und Gesellschafts-kritischen Stempel aufdrücken könnte. Unabhängig davon macht das mit flotten Anzüglichkeiten, knappen (bis gar keinen) Outfits und einigen bewussten, nicht immer unpassenden Humoreinlagen aufgepeppte 70er-Vehikel Spaß, wenn es auch an seinem inhaltlich Schwerpunkt vorbei inszeniert wirkt.

Fazit

Ein Spektakel ist das nicht mehr, was die inhaltlichen Defizite wie speziell das liegengelassene Potential natürlich deutlich unterstreicht. Mit diversen Hängern ungünstig ausbalanciert und einigen unfreiwillig ulkigen Momenten garniert, dafür doch noch recht sympathisch im Allgemeinem und einem fantastischen Peter Ustinov, der selbst in einer kleinen Rolle noch fast den ganzen Film an sich reißt.

Kritik: Jacko Kunze

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